Kommentar: Skandale bei der sächsischen Polizei - wie oft noch?

Leipzig - Nach mehreren Skandalen und Affären innerhalb der sächsischen Polizei fragt sich TAG24-Redakteur Alexander Bischoff, was als nächstes kommt.

TAG24-Redakteur Alexander Bischoff wünscht sich eine konsequentere Führung bei der sächsischen Polizei.
TAG24-Redakteur Alexander Bischoff wünscht sich eine konsequentere Führung bei der sächsischen Polizei.  © Bildmontage: Bodo Marks/dpa, Ralf Seegers

Vorhang auf zum nächsten Akt im Affären-Drama um die sächsische Polizei. Nach Fahrradgate, Prüfungsaffäre, Munitionsskandal und der jüngsten Geschichte mit dem bizarren Aufnahmeritual beim Leipziger MEK darf das Publikum nun über Abrechnungsbetrug und Veruntreuung staunen.

Und wieder stehen die harten Jungs vom Dresdner MEK im Rampenlicht. Sie sollen einen kollektiven Ski-Urlaub im alpinen Luxushotel 2019 zur "Fortbildungsmaßnahme" umfrisiert haben, damit der Steuerzahler für die Sause aufkommt.

Nichts gegen alpine Teambildungsmaßnahmen auf Brettern. Das haben andere Spezialeinheiten auch schon gemacht. Allerdings sind die kostenneutral bei der Bundespolizeisportschule im oberbayerischen Bad Endorf abgestiegen und nicht in privaten Edelherbergen.

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Dass Angehörige von Spezialeinheiten eine ganz eigene Selbstauffassung haben und zuweilen nach eigenen Regeln spielen, ist hinlänglich bekannt. Es sind besondere Typen mit besonderen Fähigkeiten und oft extrem hoher Einsatzbelastung. Solche Truppenteile brauchen deshalb eine harte und konsequente Führung.

Und daran hat es in den letzten Jahren in Sachsens Polizei gemangelt. Schon die vom Innenministerium einberufene Expertenkommission zur Untersuchung des Munitionsskandal kam zu dem Schluss, dass solche Verfehlungen und Straftaten erst durch gravierende Mängel in der Dienstaufsicht möglich werden. Die Ski-Sause ist nur ein weiterer Beleg dafür.

Da die Staatsanwälte nun einmal am Graben sind, erst kürzlich Handys und Speichermedien von Leipziger MEK-Beamten zur Auswertung beschlagnahmt wurden, dürfen wir sicher bald weitere Akte dieses scheinbar unendlichen sächsischen Polizei-Theaters erwarten.

Titelfoto: Bildmontage: Bodo Marks/dpa, Ralf Seegers

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