Im Po verschollen: Deutscher Wehrmachtswagen wieder aufgetaucht

Sermide (Italien) - Im italienischen Fluss Po ist ein seit Jahrzehnten verschollener deutscher Wehrmachtswagen aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und geborgen worden.

Im italienischen Fluss Po wurde der seit Jahrzehnten verschollene deutsche Wehrmachtswagen aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und geborgen.
Im italienischen Fluss Po wurde der seit Jahrzehnten verschollene deutsche Wehrmachtswagen aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und geborgen.  © -/Simone Guidorzi/dpa

Der Fund war nur möglich, weil der Wasserspiegel aufgrund von großer Trockenheit aktuell sehr tief ist. Zwei Bagger und etliche Helfer mit Schaufeln und Eimern holten das Gefährt am Samstag und Sonntag aus dem Schlamm nahe der Ortschaft Sermide an der Grenze zwischen den Regionen Venetien und Lombardei.

"Das war eine schwierige Aktion", sagte Simone Guidorzi, der Direktor des Weltkriegsmuseums in Sermide, der Deutschen Presse-Agentur.

Bei dem Gefährt handelt es sich laut dem Historiker um ein Sd-Kfz.11, ein leichtes Halbkettenfahrzeug mit zwei Reifen an der Vorderachse und Raupen dahinter. Dieses wurde als Zugfahrzeug für die Artillerie an der Front eingesetzt.

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Bei ihrem Rückzug im Frühjahr 1945 versenkten die Nationalsozialisten viele Fahrzeuge im längsten Fluss Italiens, damit sie nicht den Alliierten in die Hände fallen.

Weitere deutsche Gefährte vermutet

Zwei Bagger und etliche Helfer mit Schaufeln und Eimern holten das Gefährt aus dem Schlamm.
Zwei Bagger und etliche Helfer mit Schaufeln und Eimern holten das Gefährt aus dem Schlamm.  © -/Simone Guidorzi/dpa

Kurz nach dem Krieg hätten Teile der Maschine noch aus dem Fluss herausgeragt. "Kinder und Jugendliche sind von ihnen sogar ins Wasser gesprungen", erzählte Guidorzi. Dann versank der Wagen im Sand.

Die Wissenschaftler des Museums wussten, dass dieses Gefährt in dem Flussabschnitt zwischen den Städten Mantua und Ferrara sein muss. "Wir hatten ein Foto eines britischen Kampffliegers vom April 1945, auf dem es zu sehen ist", sagte der Museumsdirektor.

Ein Mitarbeiter habe am Freitag in dem Flussbett auf eigene Faust gesucht und ein aus dem Sand herausragendes Metallteil gefunden. Nach der Bergung soll das Fahrzeug in dem Museum ausgestellt werden.

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In dem norditalienischen Strom vermuten die Historiker noch weitere deutsche Gefährte und auch Panzer. Um diese zu lokalisieren und auszugraben, fehle leider das Geld, sagte Guidorzi.

Titelfoto: -/Simone Guidorzi/dpa

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