Mann setzt sich auf Gleis und fängt an zu essen, Zug fährt ein

Hamburg - Äußerst gefährlich und dennoch kurios war ein Zwischenfall am Hamburger Hauptbahnhof.

Der Zwischenfall am Hamburger Hauptbahnhof hatte Auswirkungen auf etliche Reisende und Pendler. (Archivbild)
Der Zwischenfall am Hamburger Hauptbahnhof hatte Auswirkungen auf etliche Reisende und Pendler. (Archivbild)  © Daniel Bockwoldt/dpa

Ein 37-Jähriger saß am Donnerstagnachmittag in einem S-Bahn-Gleis, teilte die Bundespolizei am Freitag mit.

Seelenruhig nutzte er die lebensgefährliche Platzwahl zum Essen, als ein Zug der Linie S21 gegen 16.05 Uhr einfuhr. "Art der Speisen nicht bekannt!", heißt es dazu penibel vermerkt in der Polizeimitteilung.

Der 39-jährige Triebfahrzeugführer bemerkte den Mann im Gleis zum Glück rechtzeitig. Durch eine Notbremsung konnte er einen Zusammenstoß verhindern und rettete dem 37-Jährigen wohl sein Leben.

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Dieser nahm Reißaus und flüchtete auf den Bahngleisen in Richtung Dammtor-Bahnhof. Damit legte er den gesamten Bahnverkehr in Richtung Norden lahm, denn alle Strecken wurden gesperrt. Es kam zu erheblichen Verspätungen im S-Bahn- und Fernverkehr der Deutschen Bahn.

Die Polizei schickte mehrere Streifenwagen los. Zwischen Hauptbahnhof und Dammtor konnten die Beamten den Flüchtigen außerhalb der Gleise entdecken und in Gewahrsam nehmen.

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Glücklicherweise gelang es dem Triebfahrzeugführer, die S-Bahn rechtzeitig zum Stehen zu bekommen. (Archivbild)
Glücklicherweise gelang es dem Triebfahrzeugführer, die S-Bahn rechtzeitig zum Stehen zu bekommen. (Archivbild)  © Daniel Bockwoldt/dpa

"Offensichtlich war sich der Beschuldigte nicht über sein lebensgefährliches Verhalten bewusst. Er wurde eindringlich über die Gefahren im Bahnbereich aufgeklärt", sagte ein Polizeisprecher. Danach wurde der 37-Jährige entlassen.

Gegen den Mann mit polnischer Staatsbürgerschaft wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr eingeleitet.

Die Bundespolizei warnt angesichts des gefährlichen Zwischenfalls eindringlich vor den Gefahren an Bahnanlagen.

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"Der Aufenthalt im Gleisbereich ist verboten! Leichtsinniges Verhalten an Bahnanlagen kann zu schweren Unfällen führen. Dabei gefährden sich die Personen durch ihr Handeln oftmals nicht nur selbst, sondern auch Helfer und Reisende."

Ausweichen ist für Triebfahrzeugführer unmöglich. Sie können einen Unfall selbst trotz eingeleiteter Schnellbremsung häufig nicht mehr verhindern. Dazu ist der Bremsweg der Züge zu lang.

Und für Essenspausen gibt es auf dem Hauptbahnhof schließlich genug ungefährlichere Gelegenheiten.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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