Schottland/Mallorca - Es sollte nach vielen schweren Monaten die lang ersehnte Auszeit werden. Stattdessen flossen mehrfach täglich die Tränen bei Lorna Kelly (68), die viel Trost von ihrem Mann Desmond Kelly (68) brauchte. Das Paar aus Schottland war für zehn Tage nach Mallorca geflogen. Doch am Flughafen erhielten sie nach eigenen Angaben ihr Gepäck von Ryanair nicht zurück. In einem Exklusiv-Interview mit dem britischen Mirror schüttete Lorna Kelly nun ihr Herz aus.

Noch bis kurz vor der Abreise hatte die Frau ihren kranken Vater (95) gepflegt. Ihre jüngere Schwester Elaine (62) musste sie regelrecht dazu überreden, sich die Reise mit ihrem Mann zu gönnen.

"Elaine sagte mir, (...) sie würde die Pflege meines Vaters übernehmen. Wir hatten das Gefühl, dass wir wirklich eine Auszeit brauchten", erklärte Kelly.

"Wir hatten schon so lange keinen Urlaub mehr gemacht und dachten, es würde sich lohnen - wie falsch wir doch lagen", schilderte die Schottin ihre schwere Zeit, die sie und ihr Mann im Juli 2022 durchmachten.

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"Wir mussten die gleiche Kleidung tragen und hatten keine Ladegeräte für unsere Handys. Mein Mann hatte keine Sandalen", so Kelly. Es habe eine Weile gedauert, bis sie auf einem Markt endlich auf Unterwäsche gestoßen sei.

Ryanair habe den beiden in den ersten Tagen keinerlei Auskunft bezüglich ihres Gepäcks gegeben. "Ich war in einem schrecklichen Zustand und weinte jeden Tag", gab die 68-Jährige zu.

Zwar sei das Gepäck nach vier bitteren Tagen endlich bei ihnen angekommen. Doch zu diesem Zeitpunkt hätten sie sich darüber nicht mehr freuen können.

"Ryanair hat sich nicht einmal entschuldigt. Wir sind vorher noch nie mit ihnen geflogen und werden auch nie wieder mit ihnen fliegen", erklärte Kelly.

Die Fluggesellschaft will diese Kritik nicht wortlos hinnehmen. Ein Sprecher sagte dem Mirror: "Ryanair beförderte im Juli 2022 16,8 Millionen Passagiere und ist Branchenführer bei der geringsten Anzahl verlorener Koffer."

Die Kellys hätten zwar einen Antrag auf Erstattung gestellt, diesen aber nicht mit Belegen gefüllt. "Ein Mitglied unseres Kundendienstteams steht nun in direktem Kontakt mit diesen Kunden, um ihnen bei ihrer Forderung zu helfen."