Flugausfälle vorprogrammiert: Verdi ruft zu großem Lufthansa-Streik auf!

Frankfurt am Main - Erstmals seit der Corona-Krise drohen wieder Streiks bei der Lufthansa. Während die Urabstimmung bei den Piloten läuft, rüstet Verdi zu einem eintägigen Warnstreik.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem Lufthansa-Streik aufgerufen, der für Flugausfälle und Verspätungen sorgen dürfte.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem Lufthansa-Streik aufgerufen, der für Flugausfälle und Verspätungen sorgen dürfte.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Am kommenden Mittwoch (27. Juli) müssen sich Passagiere der Lufthansa auf verstärkte Flugausfälle und Verspätungen einrichten. In den laufenden Tarifverhandlungen für rund 20.000 Beschäftigte des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen.

Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können.

Ein erstes Tarifangebot der Lufthansa hatte Verdi abgelehnt, aber für den 3. und 4. August eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Verhandlungen Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten.

Lufthansa: Nächste Eskalationsstufe droht: Bald Mega-Streik bei der Lufthansa?
Lufthansa Nächste Eskalationsstufe droht: Bald Mega-Streik bei der Lufthansa?

Die Gewerkschaft fordert hingegen bei 12 Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld in den Lohntabellen. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen die unteren Lohngruppen besonders profitieren.

Verdi Verhandlungsführerin Behle fordert mehr Geld für Lufthansa-Mitarbeiter

Christine Behle (54) agiert für Verdi als Verhandlungsführerin und fordert unter anderem mehr Gehalt für die Lufthansa-Mitarbeiter. (Archivfoto)
Christine Behle (54) agiert für Verdi als Verhandlungsführerin und fordert unter anderem mehr Gehalt für die Lufthansa-Mitarbeiter. (Archivfoto)  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Die Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen und zusätzlich sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn absetzen, der im Oktober auf 12 Euro die Stunde steigt.

Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und eines Lohnverzichts über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt, hatte die Verhandlungsführerin Christine Behle (54) erklärt.

Sie ist Verdi-Vizevorsitzende und zudem stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats. Die Situation auf den Flughäfen eskaliere, sagte Behle.

Lufthansa: Jetzt streiken auch die Flugbegleiter: Lufthansa erwartet Ausfall von 1000 Flügen
Lufthansa Jetzt streiken auch die Flugbegleiter: Lufthansa erwartet Ausfall von 1000 Flügen

Die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.

Die Warnstreiks sollen am Mittwoch, dem 27. Juli, um 3.45 Uhr beginnen und bis Donnerstagfrüh, 28. Juli, um 6 Uhr dauern.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Lufthansa: