Fehler im Buchungssystem sorgt für Flug-Chaos auf Mallorca

Mallorca - Ein Fehler im Buchungssystem führte zu chaotischen Szenen am Flughafen Palma de Mallorca. Hunderte Urlauber kamen nicht weg.

Zu viele Fluggäste für zu wenige Flugzeuge.
Zu viele Fluggäste für zu wenige Flugzeuge.  © rebius/123rf

Am vergangenen Donnerstag (3. November) brach für Flugreisende und die Belegschaft des Flughafens Palma Chaos aus.

Schuld sei ein "IT-Fehler in der Schnittstelle des Buchungssystems" gewesen, erklärte ein Sprecher der Fluggesellschaft der Mallorca Zeitung. Die Folge: 600 Passagiere konnten ihre geplante Rückreise nach Deutschland nicht antreten.

Wie die Zeitung weiter zitiert, sei eine solche Panne in zehn Jahren Arbeit bei Eurowings noch nicht vorgekommen.

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Die Panne bestand konkret darin, dass bei vier Flügen von Palma in deutsche Städte, die Plätze doppelt verkauft gewesen seien. Reisende aus Düsseldorf, Köln, Frankfurt/Main und Hamburg kamen nicht weg.

Die meisten deutschen Mallorca-Touristen sprechen kein Spanisch und die meisten spanischen Flughafenangestellten kein Deutsch. Somit war das Chaos an den Flughafenschaltern perfekt.

Ein Gutschein oder eine weitere Nacht im Hotel

Wer zunächst am Boden bleiben musste, erhielt keinerlei Informationen darüber wie es weitergehen würde, aber dafür einen Gutschein im Wert von fünf Euro, teilte ein merklich enttäuschter Fluggast der Mallorca Zeitung mit.

Laut einem Sprecher von Eurowings seien zwar "unmittelbar nach Bekanntwerden des IT-Problems vier zusätzliche Flugzeuge inklusive Crews" nach Mallorca angefordert worden. Aber die Verzögerung ergab sich vor allem "aufgrund der langwierigen händischen Nacharbeitung im Umbuchungsprozess".

Letztlich konnten zwei eigene Flugzeuge besorgt werden, eine Maschine wurde von Condor gestellt und eine weitere über den sogenannten "Wet Lease" organisiert: Eine Möglichkeit für Airlines, Flugzeug samt Crew von einer anderen Airline zu mieten.

80 Prozent der Reisenden kamen dann doch noch am Donnerstag aus Palma weg. Das Flugzeug allerdings, das nach Hamburg fliegen sollte, landete aufgrund des Nachtflugverbots in Hannover. Die übrigen 20 Prozent der Reisenden wurde in einem Hotel untergebracht und konnten einen Tag später nach Hause fliegen.

Flugpassagiere haben Anspruch auf Entschädigung, wenn sich ein Flug länger als drei Stunden verspätet oder ganz storniert wird.

Titelfoto: rebius/123rf

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