Mysteriöse Froschknochen aus der Eisenzeit entdeckt: Archäologen stehen vor einem Rätsel

Cambridgeshire (Großbritannien) - Das hatten die Archäologen definitiv nicht erwartet: In einem Graben aus der Eisenzeit fanden sie die Knochen von etwa 350 Fröschen und Kröten.

Die rätselhaften Knochen wurden in Bar Hill in der Grafschaft Cambridgeshire gefunden.
Die rätselhaften Knochen wurden in Bar Hill in der Grafschaft Cambridgeshire gefunden.  © Museum of London Archaeology

Die Wissenschaft steht vor einem weiteren Rätsel. Experten zeigten sich verblüfft, als beim Ausheben der Route für eine neue Straße zahlreiche Froschknochen gefunden wurden.

Der Graben an der Seite einer Rundhütte, deren Überreste in Bar Hill in der Nähe von Cambridge gefunden wurden, stammt aus der Eisenzeit, die in Nordeuropa circa 800 v. Chr. begann und damit die Bronzezeit ablöste.

"Die schiere Menge an Überresten, die alle an einem einzigen Ort konzentriert sind, ist außergewöhnlich", sagte ein Wissenschaftler des Archäologischen Museums in London gegenüber der BBC.

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Bislang können sich die Wissenschaftler die Bedeutung der geheimnisvollen Tierknochen noch nicht erklären. Es gibt jedoch mehrere Theorien.

Es ist unwahrscheinlich, dass die Amphibien von Menschen oder anderen Tieren gefressen wurden, da keine Verbrennungen, Schnitt- oder Bissspuren an den Knochen festgestellt werden konnten.

Tatsächlich könnten die Kröten auf der Suche nach Nahrung freiwillig in die Gegend gekommen sein. Die Menschen, die sich in Bar Hill niedergelassen hatten, verarbeiteten nachweislich Getreide, was wiederum Käfer und Blattläuse angelockt hatte - die bekanntermaßen von Fröschen gefressen werden.

Jeder einzelne der über 1000 gefundenen Froschknochen muss nun nach möglichen Spuren und Hinweisen untersucht werden.
Jeder einzelne der über 1000 gefundenen Froschknochen muss nun nach möglichen Spuren und Hinweisen untersucht werden.  © picturethisimages/123RF

Frösche im Graben gefangen und vom Schlamm konserviert? Archäologen haben Vermutung

Auf der Suche nach geeigneten Brutplätzen könnten die Frösche womöglich in den Graben gefallen sein, wo sie später vielleicht nicht mehr aus eigener Kraft herausklettern konnten. Das klingt zunächst banal, wird aber von mehreren Forschern vermutet.

Ein besonders kalter Winter oder eine Krankheit könnte die Amphibien evtl. dahingerafft haben. Der Schlamm, der sich im Graben befand, konservierte die Frosch- und Krötenknochen anschließend.

Die leitende Archäologin Dr. Vicki Ewens sagte: "Dies ist ein rätselhafter und unerwarteter Fund, den wir immer noch vollständig zu verstehen versuchen. Bis dahin wird dies ein prähistorisches Froschgeheimnis bleiben."

Titelfoto: Museum of London Archaeology, picturethisimages/123RF

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