Per Helikopter zum Löschen an die Feuerfront: Freiwilligen-Legion "@fire" im Brandeinsatz

Bad Schandau - Schon seit mehr als einer Woche fallen sie auf, die Männer in Gelb, die immer wieder zu den Brandherden in der Sächsischen Schweiz aufbrechen. Sie gehören zum Verein "@fire", der sich vor 20 Jahren entschlossen hat, rund um die Welt aktiv zu werden. Nun müssen sie auch im Heimatland mit anpacken.

Die Helfer haben sich besonders auf Waldbrandbekämpfung mit wenig Wasser spezialisiert.
Die Helfer haben sich besonders auf Waldbrandbekämpfung mit wenig Wasser spezialisiert.  © Mike Jäger

Russland, USA, Australien – an allen Ecken der Welt gingen im Jahr 2002 Wälder in Flammen auf. Einige Feuerwehrleute in Deutschland wollten helfen, gründeten dazu den Verein "@fire".

"Mittlerweile sind wir rund 450 Mitglieder", sagt Pressesprecher Sebastian Baum (33), der ebenfalls gerade in der Sächsischen Schweiz mit anpackt.

Nachdem der Verein bereits in Südbrandenburg unterstützt hat, sind rund 45 Einsatzkräfte nun hier im Einsatz: "Die Zahl schwankt", so Baum. "Da alle Mitglieder Ehrenamtler sind, können einige nicht die komplette Zeit dabei sein."

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Wurde der Verein anfangs von Feuerwehrleuten gegründet, müssen die Mitglieder nicht zwingend zu einer Wehr gehören: "Bei uns kann jeder Mitglied werden", so der Sprecher. "Wir setzen bei der Ausbildung bei null an."

"@fire" setzt auf wassersparende Methoden!

Mittlerweile fliegen die @fire-Helfer mit dem Hubschrauber zum Einsatz.
Mittlerweile fliegen die @fire-Helfer mit dem Hubschrauber zum Einsatz.  © Robert Michael/dpa

Rund ein Jahr dauert es, bis ein Neuling selbst mit auf einen Einsatz darf. Der Vorteil: Die Ausbildung ist speziell auf Waldbrände ausgelegt.

"Dabei setzen wir besonders auf wassersparende Methoden", so der Helfer.

Gemeint sind das Schneisenschlagen oder Umgraben des Bodens – genau das, was gerade im Elbsandsteingebirge gebraucht wird.

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Ihre Ausrüstung müssen die Ehrenamtler allerdings selber kaufen, die Einsätze werden durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert (Infos: at-fire.de/helfen-sie-uns).

Aus ganz Deutschland rückten Freiwillige zum Einsatz in Sachsen an.
Aus ganz Deutschland rückten Freiwillige zum Einsatz in Sachsen an.  © Robert Michael/dpa
Am gestrigen Mittwoch flogen die Helfer wieder aus.
Am gestrigen Mittwoch flogen die Helfer wieder aus.  © Robert Michael/dpa
Seit über einer Woche packen die Ehrenamtlichen in der Sächsischen Schweiz mit an.
Seit über einer Woche packen die Ehrenamtlichen in der Sächsischen Schweiz mit an.  © Robert Michael/dpa

In den ersten Tagen waren die privaten Helfer in einem Zeltlager untergebracht, zogen jeden Morgen zu Fuß ins Gebirge. Mittlerweile rasten sie in einer Jugendherberge und fliegen morgens mit dem Hubschrauber zum Einsatz.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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