Schockierender Fund: Riesiges Massengrab der Nazis in Polen entdeckt

Działdowo - Auch viele Jahrzehnte nach der Zeit des Dritten Reichs werden immer noch neue, grausame Ding über die Verbrechen der Nazis herausgefunden. In Polen wurde nun ein bislang unbekanntes Massengrab in der Nähe des Konzentrationslagers Soldau entdeckt.

An dieser Stelle wurde die Asche tausender Opfer des Konzentrationslagers Soldau entdeckt.
An dieser Stelle wurde die Asche tausender Opfer des Konzentrationslagers Soldau entdeckt.  © AFP/Janek Skarzynski

Das Instytut Pamięci Narodowej (IPN, "Institut für Nationales Gedenken") teilte mit, dass mehrere Tonnen menschlicher Asche nahe dem KZ im Nordosten des Landes entdeckt worden seien.

Tausende Juden und Polen starben zwischen 1939 und 1945 in dem Lager. Laut des IPN sei das neuentdeckte Massengrab ein Beweis dafür, "wie gründlich die Deutschen versucht haben, die Spuren des Völkermords zu verwischen, den sie in Osteuropa begangen haben."

Tomasz Jankowski, Leiter der Kommission zur Untersuchung von Verbrechen gegen das polnische Volk, hatte das Camp zusammen mit einer Gruppe von Archäologen und Anthropologen, unter der Leitung von Andrzej Ossowski von der Pommerschen Medizinischen Universität in Stettin, entdeckt.

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Während einer Pressekonferenz, die am Ort des Grauens abgehalten wurde, wurde der Fund nun vorm Kurzem öffentlich gemacht. Dabei wurde auch der Opfer des KZs gedacht.

Nazis wollten ihre Verbrechen verschleiern

"Instytut Pamięci Narodowej"-Präsident Karol Nawrocki.
"Instytut Pamięci Narodowej"-Präsident Karol Nawrocki.  © AFP/Janek Skarzynski

"Die Deutschen beschlossen, sich der Verantwortung für die von ihnen begangenen Verbrechen zu entziehen. Im Frühjahr 1944 wurden die hier begrabenen Leichen ausgegraben und verbrannt", sagte IPN-Präsident Karol Nawrocki während der Pressekonferenz.

"Die unverbrannten Überreste wurden zermahlen, damit das Verbrechen nicht ans Tageslicht kam und niemand zur Verantwortung gezogen werden konnte."

Dies sei nun allerdings gescheitert. Das Institut für Nationales Gedenken wolle verhindern, dass auch nur ein Opfer oder ein Held des Zweiten Weltkrieges vergessen werde.

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Zunächst als "Durchgangslager" klassifiziert, wurden in dem KZ bald Polens Intellektuelle hingerichtet. "Im Lager Soldau starben die Opfer der 'Intelligenzaktion', also der deutschen Vernichtungsaktion, die darauf abzielte, die polnischen Staatseliten zu eliminieren", sagte Nawrocki.

Später wurden dort auch Juden, Priester und andere Kriegsgefangene ermordet. Ungefähr jeder zweite Häftling starb in dem Konzentrationslager.

Titelfoto: AFP/Janek Skarzynski

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