Ausgerechnet in der Urlaubszeit: Airlines streichen Ferienflüge
Frankfurt - Während der Pandemie kehrten zahlreiche Airline- und Flughafenmitarbeiter der Branche den Rücken. Keine Aufträge, Kurzarbeit! Doch jetzt boomt das Reisegeschäft wieder. Nur: Die Luftfahrt ist mitnichten darauf vorbereitet. Personal fehlt immer noch. Ausgerechnet im Ferienmonat Juli werden jetzt etliche Flüge gestrichen.

Lufthansa und ihre Tochter Eurowings haben wegen Personalmangels im eigenen Haus sowie bei Boden- und Flughafendienstleistern ihren Flugplan bereits drastisch eingekürzt. So hat Europas größte Airline für Juli 900 Flüge EU-weit an den Drehkreuzen in Frankfurt und München aus dem System genommen, bestätigte der Konzern.
Die Streichungen betreffen die Wochentage Freitag, Samstag und Sonntag, das entspreche fünf Prozent der geplanten Kapazität an den Wochenenden.
Auch Eurowings habe zur Stabilisierung des Angebots für den Monat Juli mehrere Hundert Flüge aus dem Programm genommen. Ebenso streicht die schweizerische Lufthansa-Tochter Swiss zahlreiche Flüge nach Deutschland, unter anderem nach Dresden, Berlin und Stuttgart.
Experten rechnen damit, dass viele europäische Airlines nachziehen und in diesem Sommer mehr als 100.000 Flüge ersatzlos gestrichen werden - und das trotz Buchungs-Booms!
Ryanair erhöht Preise

Die gesamte Luftfahrtbranche, insbesondere in Europa, leidet aktuell unter Engpässen und Personalmangel - von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern. Es fehlen Mitarbeiter, die sich in der Pandemie andere Jobs gesucht haben.
Hinzu kommt: Mit Ryanair dreht die erste Airline an der Preisschraube für Flug-Tickets. "Wir rechnen mit einer Erhöhung von fünf bis zehn Prozent", sagt Ryanair-Deutschland-Chef Andreas Gruber.
Grund: die negativen Folgen des Ukraine-Krieges. Dennoch rechnet Ryanair mit mehr Fluggästen als früher.
Titelfoto: PR/Flughafen Dresden International/Ronald Bonss