Rheinischer Präses mit klarer Haltung: Holocaust-Äußerungen von Abbas "schlicht unerträglich"

Düsseldorf/Berlin - Der rheinische Präses Thorsten Latzel (51) hat den Holocaust-Vergleich von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (87) als "schlicht unerträglich" bezeichnet.

Thorsten Latzel (51) ist seit dem 20. März 2021 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Thorsten Latzel (51) ist seit dem 20. März 2021 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.  © Hans-Juergen Bauer/epd/dpa

Die Äußerungen leugneten die Einzigartigkeit und die Dimensionen dieses systematischen Verbrechens in Nazi-Deutschland. "Und es kann nicht nur die Aufgabe der Jüdinnen und Juden in Deutschland sein, dem klar und entschieden zu widersprechen", schrieb der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland am Mittwoch in einem Beitrag auf Facebook.

Auch die Bezeichnung von Israel als "Apartheid-Staat" sei falsch und zurückzuweisen. "Apartheid beruht auf einem rassistischen Ansatz von "Rassen"-Trennung, darum geht es aber gar nicht in dem Konflikt zwischen Israel und Palästina, sondern um ein komplexes Ineinander von politischen und religiösen Auseinandersetzungen." Es erfolge eine einseitige Schuldzuschreibung in dem Konflikt.

Abbas hatte Israel in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) im Kanzleramt am Dienstag einen vielfachen Holocaust an den Palästinensern vorgeworfen.

"Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen", sagte er und fügte hinzu: "50 Massaker, 50 Holocausts."

Titelfoto: Hans-Juergen Bauer/epd/dpa

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