Salafisten ändern Taktik: So sehen sie nicht mehr aus

Bremen - Salafisten bereiten der Bremer Polizei neue Probleme. Die Observation gefährlicher Islamisten ist wegen des veränderten Erscheinungsbildes der Gefährder deutlich schwerer geworden.

Anhänger eines salafistischen Predigers nehmen an einer Demonstration teil. (Archivbild)
Anhänger eines salafistischen Predigers nehmen an einer Demonstration teil. (Archivbild)  © dpa/Boris Roessler

"Der typische Salafist ist inzwischen nicht mehr immer erkennbar. Er kleidet sich ganz normal und agiert nicht öffentlich", sagte der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) in Bremen, Daniel Heinke, der Nordsee-Zeitung.

Nach jetzigem Kenntnisstand seien 30 Menschen aus islamistischer Motivation aus Bremen nach Syrien oder in den Irak ausgereist, um sich dort zu radikalisieren.

"20 weitere konnten wir aber an der Ausreise hindern. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass sie noch hier sind - und wir müssen sie im Blick haben", sagte Heinke weiter.

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Bremen gilt als Salafisten-Hochburg. Mehr als 500 leben dort. Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren nach Einschätzung des LKA-Chefs aber etwas entspannt.

Diese Entwicklung führte er auf das Verbot des Kultur- und Familienvereins in Bremen-Gröpelingen im Dezember 2014 zurück. "Damit fielen eine zentrale Anlaufstelle und ein Radikalisierungsfaktor weg", sagte Heinke.

Der Prediger Pierre Vogel gilt als bekanntestes Mitglied der deutschen Salafisten-Szene. (Archivbild)
Der Prediger Pierre Vogel gilt als bekanntestes Mitglied der deutschen Salafisten-Szene. (Archivbild)  © dpa/Uli Deck

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