Warnstreik im Einzelhandel in Sachsen-Anhalt - Arbeitgeber: "Völlig überzogen!"

Magdeburg - Im Tarifstreit im Einzel- und Versandhandel sind mehrere Beschäftigte am Freitag dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt.

Am Freitag und Samstag streikt der Einzel- und Versandhandel in Sachsen-Anhalt. (Symbolbild)
Am Freitag und Samstag streikt der Einzel- und Versandhandel in Sachsen-Anhalt. (Symbolbild)  © Bodo Marks/dpa

Rund 160 Beschäftigte nahmen an der Eröffnungskundgebung in Magdeburg teil, wie eine Gewerkschaftssprecherin am Vormittag erklärte. Insgesamt hätten sich Beschäftigte aus zwölf Betrieben an der Kundgebung beteiligt, darunter Supermarktketten wie Kaufland, Netto und Edeka. Auch Ikea-Beschäftigte nahmen an der Aktion teil.

Die Gewerkschaft Verdi hatte zunächst im Norden Sachsen-Anhalts zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Allerdings beteiligten sich auch Beschäftigte aus dem Süden des Bundeslandes.

Die Kundgebung ist der Beginn des Warnstreiks, auch am Samstag wollen Beschäftigte streiken. Die Verdi-Sprecherin sprach von überschaubaren Auswirkungen für den Kunden, da sich viele Beschäftigte nicht an dem Streik beteiligten.

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Eine erste Tarifrunde für die Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am 1. Juni war ohne Ergebnis geblieben.

Handelsverband über Warnstreik: "Verdi ist nicht ernsthaft an Einigung interessiert!"

Für Beschäftigte im Einzelhandel wird von der Gewerkschaft Verdi höhere Löhne gefordert. (Symbolbild)
Für Beschäftigte im Einzelhandel wird von der Gewerkschaft Verdi höhere Löhne gefordert. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

"Das Angebot der Arbeitgeber ist völlig unzureichend", betonte Gewerkschaftssekretärin Christine Stoffl. Verdi fordert unter anderem in den Tarifverhandlungen eine Erhöhung der Löhne von 2,50 Euro pro Stunde.

Die Arbeitgeberseite bezeichnete die Lohnforderungen als "unrealistisch". Sie bedeuten "im Durchschnitt eine Anhebung der Entgelte um mehr als 14 Prozent und in der Spitze sogar bis zu 21 Prozent", sagte ein Sprecher des Handelsverbandes Sachsen am Montag. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien weiter extrem ungünstig, die Konsumzurückhaltung deutlich zu spüren.

Außerdem sei ein Warnstreik bereits kurz nach der ersten Verhandlungsrunde "völlig überzogen" und sorge nur für eine unnötige Verhärtung der Fronten, führte der Sprecher aus. "Die Gesamtgemengelage verdeutlicht aber, dass Verdi aktuell nicht ernsthaft an einer Einigung interessiert ist."

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Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt drei Prozent mehr Lohn mit Abschluss des Tarifvertrages und zwei Prozent mehr zu Beginn des zweiten Tarifjahres angeboten.

Titelfoto: Bodo Marks/dpa

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