Abscheulich: Hilflose Affen-Babys aus Rettungsstation entführt, hohes Lösegeld gefordert

Lubumbashi (Kongo) - Drei Äffchen wurden aus einem Tierheim in der Demokratische Republik Kongo geklaut. Für die niedlichen Primaten fordern die Täter nun Lösegeld und die Tierheime befürchten, dass dies zu Wiederholungstaten führen könnte.

JACK lud das Video, welches ihnen die Kidnapper schickten, anschließend auf Facebook hoch.
JACK lud das Video, welches ihnen die Kidnapper schickten, anschließend auf Facebook hoch.  © @JACK.CHIMPS.CONGO/Facebook

"Es ist das erste Mal auf der ganzen Welt, dass Affen-Babys für Lösegeld entführt wurden", sagte Franck Chantereau, der Gründer des Tierheims Young Animals Confiscated in Katanga (im Französischen JACK abgekürzt), aus dem die Primaten entwendet wurden.

Vermutlich brachen die Schmuggler am 9. September gegen 3 Uhr morgens in dem Tierheim ein und stahlen drei von den fünf Affenbabys namens César, Hussein and Monga, berichtete CNN.

Die anderen zwei hatten sich in der Küche des Hauses versteckt, wo Chantereau sie völlig verschreckt vorfand.

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Eine Stunde nach der Geiselnahme meldeten sich die Kidnapper bei der Ehefrau von Chantereau mit einem Video der entführten Primaten und sagten, sie hätten die drei Affen sediert und würden sie verletzen, wenn sie nicht das geforderte Lösegeld zahlen würden.

Das Video lud JACK anschließend auf ihrem Facebook-Kanal hoch.

Die Affen-Entführung war anscheinend aber nicht der ursprüngliche Plan. "Sie teilten uns mit, dass sie eigentlich meine Kinder entführen wollten, die an dem Datum hier zu Besuch sein sollten", sagte Chantereau. Da diese aber nicht kamen, nahmen sie stattdessen die Affen mit und forderten für diese eine große Summe Lösegeld.

Örtliche Behörden fahnden nach den Tätern

Bisher konnten die entführten Äffchen nicht aufgefunden werden. (Symbolbild)
Bisher konnten die entführten Äffchen nicht aufgefunden werden. (Symbolbild)  © kathmandutraveler/123RF

"Offensichtlich ist es für uns unmöglich diese Summe zu zahlen", meinte Chantereau. "Zum einen haben wir das Geld nicht, zum anderen können wir auch nicht einfach nachgeben, denn sie könnten es in zwei Monaten erneut machen und wir haben außerdem keine Garantie, dass wir die Babys zurückbekommen."

Zusätzlich möchten sie gerne verhindern, dass dies zu weiteren Entführungen in anderen Tierheimen führt. "Es gibt 23 andere Affen-Rettungsstationen auf dem Kontinent. Wenn wir jetzt zahlen, könnte das ein Präzedenzfall schaffen und andere auf ähnliche Ideen bringen, also müssen wir sehr vorsichtig sein", fuhr er fort.

Michel Koyakpa, ein Sprecher des Umweltministeriums im Kongo bezeichnete die Tat als "unmenschlich und unnatürlich".

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Außerdem teilte er mit, dass die zuständigen Behörden rastlos daran arbeiten, die armen Tiere und ihre Entführer aufzuspüren.

Nun ist es schon fast zwei Wochen her, dass Chantereau ein Lebenszeichen von den Entführern bekommen hat und er macht sich weiterhin ernsthaft Sorgen. "Wir können nicht normal mit unserem Leben fortfahren, wir sind am Boden zerstört", erklärte er.

Ähnliche Taten in Zukunft befürchtet

Um an Affen-Babys heranzukommen, müssen Tier-Schmuggler oft die gesamte Familie umbringen. (Symbolbild)
Um an Affen-Babys heranzukommen, müssen Tier-Schmuggler oft die gesamte Familie umbringen. (Symbolbild)  © dhphoto68/123RF

Dies ist zwar die erste Entführung, aber dennoch ist JACK leider mit feindseligen Angriffen bestens vertraut.

In 2006 brachen Menschen in das Affenhaus ein und zündeten den Schlafort an, wobei zwei Babys ums Leben kamen.

September 2013 wurde der Ort erneut in Brand gesteckt, diesmal glücklicherweise aber ohne Todesfälle.

Trotz all dieser schrecklichen Umstände sind die Chantereau Familie weiterhin fest dazu entschlossen, jedes Affenbaby aus den Händen von Schmugglern zu retten, das er auch nur kann.

JACK liegt zwischen der Grenze der DRC und Zambia, auf einer Route vom Kongo bis Südafrika, wo oft Affen aus dem kontinentalen Afrika in den Rest der Welt geschmuggelt werden.

"Um an Babys heranzukommen, müssen sie die ganze Familie umbringen, meistens zwischen acht und 10 Affen", erklärte er. "Viele Babys sterben, bevor sie ihr Reiseziel erreichen."

Leider rechnen viele Rettungsstationen mit mehr Entführungsversuchen in der Zukunft. "Die Tiere werden im Wald immer seltener. Wir Rettungsstationen haben gesunde Tiere", sagte Chantereau. "Es wird immer leichter, stattdessen einfach uns anzugreifen."

Titelfoto: kathmandutraveler/123RF

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