Feldhamstern droht das Aussterben: Bringt dieses Projekt die Rettung?
Kassel/Butzbach - In einem landwirtschaftlichen Projekt in Hessen wollen Experten herausfinden, ob spät reifende Weizensorten zum Erhalt des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters beitragen können.
Wegen des Klimawandels werde Getreide zunehmend früher geerntet, wodurch Feldhamster nur schwer ausreichend Nahrung fänden, teilten der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Umweltschutz am Dienstag mit.
Oft überlebe daher der zweite Wurf an Jungtieren nicht mehr, der für den Erhalt der Population aber wichtig sei.
Ein zweites Problem: Ist das Getreidefeld abgeerntet, werden die Hamster und andere kleine bodenbewohnende Tiere leicht zur Beute von Greifvögeln oder anderen Raubtieren.
Auf dem Feld eines Landwirts in Butzbach im Wetteraukreis wurden 13 Weizensorten in mehreren Streifen angebaut, die zwischen Ende Juli und Anfang Oktober zu drei verschiedenen Zeitpunkten geerntet werden.
"Im Labor wird untersucht, wie sich eine spätere Ernte auf den Ertrag aber auch auf die Qualität auswirkt." Dies könne auch dazu beitragen, dass die Feldhamster genügend Nahrung für ihren Nachwuchs finden.
Das in diesem Jahr angelaufene Projekt ist auf insgesamt drei Jahre angelegt.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa