Im Flugzeug! Schildkröte reist wohl ganz allein nach Deutschland

Weeze - Die Zöllner am Flughafen Weeze kommen regelmäßig mit den verschiedensten ankommenden Menschen und Tieren in Berührung. Doch mit diesem Reisenden rechneten sie wohl nicht.

Diese kleine Schildkröte wurde zurückgelassen, weil wohl keine Einfuhr-Papiere vorlagen.
Diese kleine Schildkröte wurde zurückgelassen, weil wohl keine Einfuhr-Papiere vorlagen.  © Hauptzollamt Duisburg

Am Donnerstag in der vergangenen Woche landete eine Maschine aus Marrakesch (Marokko) an dem kleinen Flughafen in Nordrhein-Westfalen. Im Anschluss wurde der Zoll über einen "blinden Passagier" informiert.

Eine kleine Schildkröte war offenbar ohne Besitzer unterwegs. Die Besatzung übergab das Tier deshalb an die Zöllner.

Nach einer Erstversorgung, offenbar bekam das Reptil etwas Salat zu essen, wurde der Vierbeiner mit dem markanten Panzer an den TerraZoo in Rheinberg weitergegeben. Dort könne man sich besser um den Reisenden kümmern.

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Und siehe da: Die Experten im Zoo fanden heraus, dass es sich um eine Maurische Landschildkröte (lateinischer Name: Testudo graeca) handelt.

"Die Maurische Landschildkröte ist eine Tierart, die nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt ist", erklären die Grenzbeamten am heutigen Montag in einer Mitteilung. "Die Ein- und Ausfuhr kann aufgrund der Bedrohung ihrer Population nur mit artenschutzrechtlichen Dokumenten erfolgen."

Doch ein Besitzer konnte nicht ausfindig gemacht werden. Die Grenzschützer vermuten, dass keine Bescheinigungen vorlagen und das Tier deshalb zurückgelassen wurde.

Bei der Mitnahme von geschützten Tieren, Pflanzen oder daraus hergestellten Gegenständen droht nicht nur die Beschlagnahmung, sondern auch eine Geldstrafe.

Titelfoto: Hauptzollamt Duisburg

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