Hündin Lina lebte elf Monate lang in Deutschland auf der Straße
Marburg - Elf Monate lebte Hündin Lina auf der Straße. Im Februar 2020 entlief die Mischlings-Dame ihren Haltern davon und wurde seitdem vermisst. Nun verkündete das Tierheim Cappel, aus dem Lina damals an ihr Herrchen vermittelt wurde, die frohe Botschaft: Lina ist endlich wieder zurück!

Nach ihrer monatelangen Odyssee muss die Vierbeinerin nun erstmal gründlich durchgecheckt werden. Das Tier wird im Tierheim Cappel aufgepäppelt und wieder Schritt für Schritt eingewöhnt.
Doch nicht nur für die Hundedame waren die vergangenen Monate nervenaufreibend. So erlebten auch die Vereins-Mitarbeiter zahlreiche Höhen und Tiefen. Monatelang versuchten sie, Lina wieder einzufangen.
Dabei kamen unter anderem Futterspuren, Lebendfallen, Gatter und sogar ein Betäubungsschuss zum Einsatz. Aber alle unternommenen Maßnahmen schlugen fehl - obwohl die Hündin immer wieder die für sie errichtete Futterstelle besuchte.
"Lina war zu misstrauisch, kam sehr gut in der Umgebung zurecht, war zu schnell, zu aufmerksam und reagiert auf kleinste Veränderungen mit großer Scheu", berichtete das Tierheim auf seiner Facebook-Seite.
Mit einer riesigen Zwingerfalle gelang schließlich der Coup. Dabei wird ein großes Gatter um die Futterstelle aufgestellt mit einer großen Eingangstür, die mit einer Lichtschranke ausgestattet ist. Daneben war der so entstandene Zwingerraum videoüberwacht und kann ferngesteuert werden.
Tierheim möchte auf spezielle Sicherung von Panikhunden aufmerksam machen
Nachdem sich Lina nach Wochen an das Gestell gewöhnt hatte und den Innenbereich des Gatters betrat, konnte sie schließlich in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar gesichert werden.
Nach dieser Geschichte betont das Tierheim Cappel, Hunde mit Vorgeschichte wie beispielsweise aus dem Auslandstierschutz, Panikhunde oder Tiere mit schlechter Sozialisierung konsequent zu sichern. Am besten mit einem Panikgeschirr, bei dem ein Halsband mit einem Geschirr kombiniert wird.
Zudem erspart "der verantwortungsvolle Umgang mit diesen Hunden (Achtung bei Türen, im Garten, am Auto usw.) den Hundehaltern, Tierschutzvereinen/Tierheimen und anderen Beteiligten und natürlich vor allem den Hunden selbst unendlich viel Angst, Leid und Sorge", erklärt der Verein weiter.
Titelfoto: Screenshot/Facebook Tierheim Cappel in Marburg