Schnoodle, Pomsky und Co.: Sind diese Hunderassen ein schlechter Scherz?

Burglengenfeld - Weißt Du, was ein "Schnoodle" ist? Oder ein "Maltipoo"? Immer mehr solcher Designerhunde tauchen auch bei uns auf. Doch was genau verbirgt sich hinter den Züchtungen?

Durch die Kreuzung eines Australian Shepherd mit Merle-Faktor und einem Labrador entsteht der "Leopard-Labrador".
Durch die Kreuzung eines Australian Shepherd mit Merle-Faktor und einem Labrador entsteht der "Leopard-Labrador".  © Zanna Pesnina/123RF

Kreuzt man einen Schnauzer mit einem Pudel, ist das nicht einfach irgendein Mischling, sondern ein "Schnoodle".

Das wollen einem zumindest die Züchter der Hunde weismachen und verlangen viel Geld für ihre Kreationen.

Modehunde aus den USA, wie auch der beliebte Labradoodle (Labrador und Pudel), schwappen immer häufiger auch zu uns herüber.

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Hundeexpertin Stephanie Salostowitz hält von den Hybriden jedoch nicht viel: "Man tut so, als hätte man das Rad neu erfunden", schüttelt sie den Kopf. Dabei geht es vor allem darum, viel Geld zu verdienen, denn für eine besondere Rasse kann mehr verlangt werden, als für einen gewöhnlichen Mischling.

Die "neuen Rassen" werben damit, die besten Züge ihre Eltern zu vereinen.

So entstehen dann angeblich Hunde, die für Allergiker geeignet sind, keinen Jagdtrieb haben und besonders sanft sind. "Schwachsinn", erklärt Stephanie in ihrem YouTube-Video. In ihre Hundeschule sind der Trainerin schon einige spezielle Kreationen über den Weg gelaufen.

Den Besitzern wurden oft die tollsten Geschichten aufgebunden.

Nicht haaren, nicht jagen, aber trotzdem Hund sein: Züchter versuchen Wunder-Tier zu erzeugen

Ein "Schnoodle" wird aus Schnauzer und Pudel (eng. "poodle") gekreuzt.
Ein "Schnoodle" wird aus Schnauzer und Pudel (eng. "poodle") gekreuzt.  © yhelfman/123RF

So sollte ein Labradoodle angeblich das "sanfte Wesen eines Labradors" mit dem "Vorteil eines Pudelhaares" vereinen: Tatsächlich war der Hund dann ein Energiebolzen, der haarte.

Der "Puggle" (aus Mops und Beagle) sollte keinen Jadtrieb haben, zeigte in der Hundeschule dann aber besondere Freude am Toben und Hetzen. "Da lange ich mir an den Kopf", zeigt sich Stephanie fassungslos.

Auch von einem "Leoparden-Labrador" berichtet Stephanie: Ein Australian Shepherd mit einem Labrador gepaart, brachte eine besondere Fellfärbung hervor.

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Knapp 2000 Euro bezahlte der Besitzer für die "neue Rasse", erzählt die Hundeexpertin kopfschüttelnd.

Nimmt man einen Husky und einen Zwergspitz (eng. "Pomeranian") erhält man einen "Pomsky" (>>weitere Infos zur Rasse). Was man mit dieser Mischung bezwecken will, ist für Stephanie schleierhaft: "Ein Spitz, der einen Schlitten ziehen kann oder ein Husky der in die Handtasche passt"?

Stephanie lacht, doch sie wird auch zornig. Nicht weil da jemand frech Geld verdient, sondern weil die Kreuzungen den Besitzern oft falsche Eigenschaften vorgaukeln und auf natürlichem Weg kaum möglich sind.

"Designerhunde sind nur Geldmacherei", hält Stephanie fest. "Da können ganz tolle Hunde bei rauskommen", gesteht die Expertin, doch was dahinter steckt, sei aber absolut fraglich.

Wie es Euch beliebt: Designerhunde sollen beste Eigenschaften vereinen

Stephanie Salostowitz leitet ein Hundezentrum in der Nähe von Burglengenfeld in der Oberpfalz. Sie bildet Jagdhunde aus und beschäftigt sich viel mit aufgeregten Hunden. Ihr Spezialgebiet sind ängstliche Hunde, die sie zu stabilen Begleitern ausbildet.

Salostowitz ist außerdem für ihre YouTube-Videos bekannt, in denen sie Hundebesitzern ausführlich Ratschläge gibt.

Titelfoto: Zanna Pesnina/123RF

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