Dominanzverhalten beim Hund: Wenn Bello einen auf Rudelführer macht

Vom großen Bernhardiner bis hin zum kleinen Schoßhund: Hunde sind Rudeltiere! Problematisch wird es, wenn der Hund zu dominant ist und einen auf Chef macht. Der Hunderatgeber zeigt, wie man das in den Griff bekommt.

Wenn der Hund sich dominant verhält

Wenn der Hund den Ton angibt, läuft etwas falsch (Symbolbild).
Wenn der Hund den Ton angibt, läuft etwas falsch (Symbolbild).  © 123RF/ Jiri Vaclavek

Jedes Rudel benötigt souveräne Führer. Bei der Hund-Mensch-Beziehung kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen, wenn diese Rolle von Deinem Wauwau besetzt wird.

Es geht bei der Führung nicht darum, überlegene Stärke zu zeigen oder dem Hund mit Wut oder aggressiver Autorität zu begegnen. Herrchen und Frauchen sollten bei der Hundeerziehung nicht auf Machtspielchen setzen.

Vielmehr geht es darum, kompetent und konsequent zu sein, wie schon in dem Artikel "5 Fehler in der Hundeerziehung" berichtet.

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Das bedeutet, man sollte seinen Hund nicht durch Härte unterwerfen, sondern sich durch Kompetenz Respekt verschaffen. Schließlich ist man als Halter oder Halterin die Person, die weiß, wo es lang geht, Gefahren erkennt... und weiß, wo das Futter ist.

Wenn der Hund spürt und sieht, dass man alles im Griff hat und Souveränität ausstrahlt, folgt er einem freiwillig, denn er fühlt sich sicher an der Seite seines Besitzers bzw. seiner Besitzerin.

Wie werde ich Rudelführer beim Hund?

Ein gut erzogener Hund blickt zu seinem "Rudelführer" (Symbolbild).
Ein gut erzogener Hund blickt zu seinem "Rudelführer" (Symbolbild).  © 123rf/majivecka

Wer für seinen Hund das Leittier darstellen möchte, der muss vor allem eins sein: konsequent – und zwar von Anfang an, am besten schon bei der Welpenerziehung.

Aber selbst, wenn man Fehler bei der Hundeerziehung gemacht hat, kann man die Rudelführung zurückgewinnen, wenn man sich von nun an wie ein souveränes Leittier verhält. Klappt das nicht so recht, kann der Besuch einer Hundeschule helfen.

Hundebesitzer sollten das Vertrauen ihres Haustieres gewinnen und es sozusagen mit in ihren Familienverband aufnehmen, um respektiert und geliebt zu werden.

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Das heißt, dass der Hund sowohl auf Deine Kommandos als Familienoberhaupt hören sollte als auch auf Deinen Schutz bauen kann. Letzteres ist neben Konsequenz ebenso wichtig:

Dein Hund muss sich in Deiner Nähe sicher und beschützt fühlen. Zwinge ihn also nicht, Dinge zu tun, die ihm Angst machen und bestrafe ihn nicht, sondern belohne ihn für gutes Verhalten.

Rudelführer sind konsequent bei der Hundeerziehung

Können diese Augen lügen? Oh, ja, sie können. Falle nicht darauf rein und bleibe der Rudelführer! (Symbolbild).
Können diese Augen lügen? Oh, ja, sie können. Falle nicht darauf rein und bleibe der Rudelführer! (Symbolbild).  © Unsplash/Angelos Michalopoulos

Wie bringe ich meinem Hund die Rangordnung bei?

Natürlich durch Konsequenz. Dabei ist es wichtig, dass man sich als Rudelführer niemals manipulieren lässt. Das spiegelt sich beispielsweise beim Gassi gehen wider.

Du gibst die Richtung, das Tempo und den Abstand zwischen Dir und dem Tier vor, nicht umgekehrt.

Auch ist es wichtig, nicht einzuknicken bei den eigenen "Hausregeln". Hast Du Deinem Hund verboten im Bett zu schlafen, vom Tisch zu essen oder auf dem Sofa zu liegen, solltest Du auch dabei bleiben. Sonst ist der Hund verwirrt oder nimmt Deine Regeln irgendwann nicht mehr ernst, weil Du Dich ja eh immer mal wieder umentscheidest, was das Tier darf und was nicht.

Um die positive Entwicklung zu unterstützen, baue am besten Kommando-, Aufmerksamkeitstrainings, etc. als Unterordnungsübungen in den Alltag ein.

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Fazit: Dominanz beim Hund kann problematisch werden und sollte konsequent abtrainiert werden

Überlege Dir Regeln, die Dir wichtig sind, und bleibe dann dabei. Sonst bringst Du dem Hund bei, dass es keine Grenzen gibt und er sein Territorium erweitern kann, wie er gerade Lust hat.

Auch die süßen und scheinbar total leidenden Hundeaugen sollten Dich nicht zum Nachgeben bringen. Denn daraus kann bitterer Ernst werden: Nimmt ein Hund Herrchen oder Frauchen nicht mehr als Rudelführer wahr, kann es in Aggressionen umspringen, wenn der Hund nicht das bekommt, was er will.

Vorsicht also vor falschem Mitgefühl, wenn der "arme" Hund so süß dreinblickt. Das ist nur eine Masche, um Dich 'rumzukriegen!

Titelfoto: 123RF/ Jiri Vaclavek

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