Hunde erziehen: 5 Fehler, die Du beim Rückruf vermeiden solltest

Burghausen - Ein Spaziergang mit dem Hund ohne Leine kann nur entspannt ablaufen, wenn der Besitzer weiß, dass sein Hund im Zweifelsfall auf Abruf kommt. Bei vielen Haltern wird allerdings genau das zum Problem.

Dass der Hund kommt, wenn man ihn ruft, ist ein wichtiges Trainingsziel in der Erziehung. (Symbolbild)
Dass der Hund kommt, wenn man ihn ruft, ist ein wichtiges Trainingsziel in der Erziehung. (Symbolbild)  © Tomas Maracek/123RF

Neben der Leinenführigkeit ist der Rückruf das Zweite, was ein Hund lernen sollte, erklärt Hundetrainerin Stephanie Salostowitz. Dem Trainingserfolg bei der Hundeerziehung stehen allerdings einige eklatante Fehler im Weg.

Der größte Fehler, den man machen kann, ist den Hund ohne "Kontrolle" (sprich: Leine) laufen zu lassen, wenn er das Kommando nicht beherrscht. Eine Schleppleine beim Training zu nutzen, ist das einfachste, was man machen kann, erklärt Stephanie in ihrem Video zum Thema Hunde-Rückruf.

Ein zweiter großer Fehler, der gemacht wird ist, dass man nur da übt, wo man sich sicher fühlt, so Stephanie.

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Die Ablenkungen der realen Welt sind beim Abruf allerdings entscheidend. So funktioniert das Training auf dem Hundeplatz oder im Garten vielleicht ohne Probleme, auf den Spaziergang im Wald ist man deshalb aber nicht vorbereitet.

Der dritte Fehler ist, dass man den Hund ruft, obwohl man weiß, dass er sicher nicht kommen wird. Vor allem Besitzer von Rüden müssen sich mit der Problematik auseinandersetzen. Wenn dieser zum Beispiel gerade entspannt die Spur eines anderen Hundes analysiert, gilt es den richtigen Moment abzupassen. Wer den Hund stetig und ständig ohne "Sinn" ruft, trainiert in die falsche Richtung.

Die Lage richtig zu deuten, ist dabei wichtig: Ein Welpe, der sich im ersten Training vorbildlich gezeigt hat, wird, wenn er mit seinen Kumpels zusammen spielt, trotzdem kaum auf Rufe reagieren.

Besitzer sollten beurteilen, wie weit der Hund im Training schon ist und ob es Sinn mach, den Hund zu rufen, fasst Stephanie zusammen.

Das ist der größte Trainingsfehler beim Abruf-Kommando mit dem Hund

Belohnung ist im Training essenziell. (Symbolbild)
Belohnung ist im Training essenziell. (Symbolbild)  © Pakornkrit Khantaprab/123RF

Halter, die glauben ohne Belohnung trainieren zu können, begehen einen weiteren Fehler, mahnt die Trainerin.

Oft wird auch viel zu früh davon ausgegangen, dass der Hund das Verhalten verinnerlicht hat und keinen Anreiz mehr benötigt.

Selbst wenn man schon im Welpenalter mit dem Üben beginnt: Was einen jungen Hund ablenkt, unterscheidet sich von den Ablenkungen erwachsener Tiere.

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Die Belohnung muss dabei nicht unbedingt Futter sein. Überlege, für was der Hund kommen würde, rät Stephanie. Auch der Lieblingsball kann ein sinnvolles Trainingstool sein.

Um den Rückruf zu perfektionieren, muss man sich letztlich der Situation stellen, in der man als Besitzer noch Probleme hat, erklärt die Hundetrainerin.

Dabei ist es wichtig, dem Hund die "bessere Alternative" zu bieten. Er darf also nach dem Rückruf dort hin, wo er ursprünglich hin wollte und wird anschließend wieder zurückgerufen.

Sobald der Hund versteht, dass es sich mehr "lohnt" bei seinem Herrchen zu bleiben, als beispielsweise in einem Loch zu buddeln, hat man sein Ziel erreicht.

Hundeexpertin Stephanie Salostowitz erklärt das wichtigste Tool im Training

Stephanie Salostowitz leitet ein Hundezentrum in der Nähe von Burglengenfeld in der Oberpfalz. Sie bildet Jagdhunde aus und beschäftigt sich viel mit aufgeregten Hunden. Ihr Spezialgebiet sind ängstliche Hunde, die sie zu stabilen Begleitern ausbildet.

Salostowitz ist außerdem für ihre YouTube-Videos bekannt, in denen sie Hundebesitzern ausführlich Ratschläge gibt.

Titelfoto: Tomas Maracek/123RF

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