Als blinder Passagier auf dem Laster! Sachsen-Katze trampt 700 Kilometer in die Schweiz
Leipzig - Entlaufene Katzen gibt es auch in der Schweiz öfter mal. Doch dieser Stubentiger ist wohl besonders weit gekommen!

Beim Aufpäppeln einer Fundkatze im schweizerischen Hochdorf (Kanton Luzern) stellte Tierärztin Patrizia Eberli (41) fest, dass das Tier wohl aus Sachsen stammt. Doch wie kommt eine Katze mehr als 700 Kilometer weit?
Gerade noch im richtigen Moment hatten Passanten die Katze im Straßengraben des örtlichen Industriegebiets entdeckt. "Sie kam am 8. April zu uns", so Tierärztin Eberli. "Sie war extrem dehydriert und unterernährt. Sie konnte weder stehen noch sitzen." Zwischenzeitlich hat sie sich wieder erholt, erfreut sich bester Gesundheit.
Bei der Untersuchung fand die Tierärztin allerdings auch einen Chip. "Der Hersteller konnte uns sagen, dass er in einer Tierarztpraxis in der Region Leipzig eingesetzt wurde", so Eberli. "Leider wurde er wohl nicht registriert."
Fälschlicherweise gehen viele Tierbesitzer davon aus, dass ihr Liebling mit Einsätzen des Chips bereits registriert ist, tatsächlich muss man sich aber mit der Chipnummer noch bei einer Datenbank wie etwa Tasso melden.


Tierärztin Patrizia Eberli: "Als sie gefunden wurde, war sie voller Motoröl"

In der Schweiz geht man nun davon aus, dass die Katze mit dem Laster kam: "Als sie gefunden wurde, war sie voller Motoröl", so die Tierärztin. "Das sieht so aus, als wäre sie als blinder Passagier mitgefahren."
Nicht unwahrscheinlich, denn im Hochdorfer Industriegebiet treffen immer wieder internationale Lieferungen ein.
Zwischenzeitlich ist die auf zwei bis fünf Jahre alt geschätzte Katze im örtlichen Tierheim.
Sollte der Besitzer sich nicht innerhalb von zwei Monaten finden, wird ein neuer gesucht. Sollte jemand aus Leipzig oder auch einer anderen Region seinen Stubentiger wiedererkennen: praxis.eberli@wwwmail.ch
Titelfoto: Bildmontage: picture alliance/dpa, Screenshot/Stepmap, privat