Warum beißen Katzen in Füße und Hände?

Besonders bei noch sehr jungen und verspielten Katzen kann man häufig beobachten, wie diese die Füße und Hände ihrer Menschen angreifen, sich darin festkrallen oder sogar zubeißen. Oft geschieht das ohne Vorwarnung, sodass sich Katzenhalter verständlicherweise fragen, was dieses Verhalten soll.

Lest in diesem Katzen-Ratgeber, welche Ursache diese plötzlichen Attacken von Katzen haben und wie Ihr dagegen vorgehen könnt.

Darum greifen Katzen Füße und Hände an | Ursachen

Dass Katzen zubeißen, kann harmlose, aber auch ernstere Gründe haben.
Dass Katzen zubeißen, kann harmlose, aber auch ernstere Gründe haben.  © 123RF/Darya Fedorova

Katzenhalter und -liebhaber können beruhigt sein. Wenn der Stubentiger Hände und Füße von Menschen angreift, steckt dahinter meist ein spielerisches Verhalten. Nur in den seltensten Fällen sind Katzen aggressiv und haben auch dann in der Regel einen nachvollziehbaren Grund.

Vielmehr sorgt der angeborene Jagdinstinkt dafür, dass Katzen einzelne Zehen und Finger nur zu gerne mit Beute "verwechseln". So wirken beispielsweise Fußzehen, die unter der Bettdecke hervorlugen, auf viele Katzen äußerst verführerisch.

Besonders sehr junge Kätzchen geben diesem Urinstinkt gerne nach und können noch nicht recht zwischen erwünschtem und unerwünschtem Verhalten unterscheiden.

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Zeigen ausgewachsene Katzen noch immer ein großes Interesse daran, Hände und Füße zu attackieren, kann allerdings auch Langeweile dahinterstecken. Fühlt sich der Stubentiger nicht ausreichend ausgelastet oder steht nicht genügend Spielzeug zur Verfügung, sucht er sich eben Beschäftigung.

Doch das Beißen in Füße und Hände könnte auch noch andere, ernstere Ursachen haben. So kann es sein, dass die Katze gerade große Angst empfindet und jeden Annäherungsversuch mit einer Attacke quittiert.

Auch wenn das Bedürfnis nach Ruhe bei Samtpfoten nicht respektiert wird, kann der Unmut schnell in Aggression umschlagen. Vor allem Kindern sollte daher bei Zeiten beigebracht werden, in welchen Situationen es in Ordnung ist, sich der Katze zu nähern und wann nicht.

Wenn Katzen Füße und Hände angreifen, kann das aber auch ein Indiz auf Schmerzen sein, die die Fellnase empfindet. Hierbei sollte man darauf achten, ob die Katze das Beißverhalten nur zeigt, wenn man bestimmte Körperstellen berührt oder ein allgemeines Unwohlsein zu bemerken ist. Ein Gang zum Tierarzt schafft Klarheit und sollte bei plötzlichem aggressiven Verhalten der Katze nicht lange herausgezögert werden.

Katzenbisse können auch gefährlich sein und sich entzünden.

Besonders junge Katzen beißen nach Herzenslust gern in Hände und Füße.
Besonders junge Katzen beißen nach Herzenslust gern in Hände und Füße.  © Unsplash/Roxanne Desgagnés

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Statt Händen und Füßen kann ein Spielzeug den Jagdinstinkt der Mieze befriedigen.  © Unsplash/Sarah Brown

Es ist natürlich nicht Sinn der Sache, dass man die Beißattacken seiner Katze - vor allem wenn diese spielerischer Natur sind - einfach hinnehmen muss.

Da ist auf Dauer nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch bei Kindern und Gästen für Unwohlsein und Abneigung der Katze gegenüber sorgen. Und das ist schließlich in niemandes Interesse.

Am besten ist es, jungen Katzen bereits so zeitig wie möglich dieses Beißverhalten abzugewöhnen.

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Je eher, desto besser. Denn ältere Katzen lassen sich meist nur mit viel Geduld noch umerziehen.

Wenn die Baby-Katze also dabei ist, Füße und Hände anzugreifen, sollte dieses Verhalten mit einem deutlichen "Nein!" sofort beantwortet werden.

Um sich jedoch versöhnlich zu zeigen, hilft es, direkt im Anschluss der Katze ein alternatives Spiel anzubieten. Dass kann ein kleiner Ball, eine Federschnur oder eine Raschelkiste sein.

Das hat den schönen Nebeneffekt, dass eine ausgepowerte Katze auch eine müde und friedliche Katze ist. Ebenso kann das Spiel mit Artgenossen oder regelmäßiger Freigang dafür sorgen, dass Mieze ihre Energie an anderer Stelle als an menschlichen Gliedmaßen auslässt.

Konsequenz gerade bei jungen Katzen erforderlich

Wie bereits angesprochen, ist es sehr wichtig, das unerwünschte Verhalten der noch jungen Katze nicht zu lange hinzunehmen. Denn meist wird es zu Anfang noch als süß und niedlich empfunden, wenn die Kätzchen mit Fingern und Zehen spielen. Ist die Samtpfote jedoch Erwachsen, werden die gleichen Angewohnheiten plötzlich als Problem empfunden. Das kann für Miezen sehr verwirrend sein.

Auch sollte man auf aggressives Verhalten der Katze nicht mehr als nötig eingehen und es im besten Fall sogar ignorieren. Man wendet sich in einem solchen Fall einfach von der Katze ab und verlässt den Raum, um ihr so die Möglichkeit zu geben, sich zu beruhigen.

Gewalt, lautes Anschreien oder Bestrafung sind jedoch keine Lösung. Zugleich schadet es der Beziehung zwischen Mensch und Katze mehr, als das es der Erziehung nutzt.

Konsequenz, Geduld und Ruhe sind - wie so oft - auch bei beißwilligen Katzen das beste Mittel der Wahl.

Titelfoto: 123RF/Darya Fedorova

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