Was tun, wenn die Katze nachts den Schlaf stört?

Pfoten im Gesicht, stetiges Miauen oder Kratzen an der Tür: Viele Katzen wissen, wie sie ihre Menschen recht schnell wach bekommen. Ist es jedoch mitten in der Nacht und man selbst hat bis eben noch tief und fest geschlafen, ist es recht ärgerlich, wenn die Samtpfote den Schlaf stört.

Dabei sind die Gründe vielfältig, warum Katzen nachts nicht zur Ruhe finden. Welche Ursachen es für das Verhalten gibt und was Ihr tun könnt, um die nächtliche Ruhestörung abzuwenden, lest Ihr hier.

"Bist Du schon wach?" Ist es noch mitten in der Nacht, mag dieser Anblick nur bedingt entzücken.
"Bist Du schon wach?" Ist es noch mitten in der Nacht, mag dieser Anblick nur bedingt entzücken.  © Unsplash/Ramiz Dedaković

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Katzen 15 Stunden oder mehr pro Tag schlafen. Allerdings ist ihr Schlaf- und Wachrhythmus genau entgegengesetzt zu jenem von uns Menschen.

Das bedeute: Während die Bezugspersonen auf Arbeit sind, es sich auf der Couch bequem machen oder auch sonst mit ihren häuslichen Tätigkeiten nicht gerade für Abwechslung sorgen, schläft die Mieze. Und hat anschließend in der Nacht umso mehr Energie.

Zwar gewöhnen sich viele Katzen mit der Zeit an den Schlafrhythmus ihrer Menschen. Dennoch sind Katzen vom Wesen her immer noch nachtaktive Geschöpfe.

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Dass die Samtpfote nachts wach wird, lässt sich daher nicht weiter vermeiden und ist im Grunde auch gar nicht schlimm. Anstrengend wird es jedoch, wenn sie durch Kratzen, Jammern oder aufgeregtes Herumtoben den Schlaf aller im Haushalt stört.

Wer jedoch erst einmal die Gründe für ein solches Verhalten kennt, weiß in Zukunft besser darauf zu reagieren.

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Gründe, warum Katzen nachts stören

Jede Katze hat ihre eigenen Gründe, warum sie nachts besonders aktiv wird.
Jede Katze hat ihre eigenen Gründe, warum sie nachts besonders aktiv wird.  © Unsplash/Steven Erixon

Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass eine Katze nachts keine Ruhe gibt.

Meist ist der Grund harmlos, aber es kann auch sein, dass etwas Ernsteres dahintersteckt. Wie so oft gilt es, von Fall zu Fall abzuwägen und bei Unsicherheit einen Fachmann, z.B. einen Tierarzt aufzusuchen.

1. Die Katze langweilt sich nachts

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Einer der häufigsten Gründe, warum Katzen keine Ruhe geben, ist der, dass ihnen schlichtweg langweilig ist. Das Wecken ihrer Menschen kann dann entweder mit Absicht oder aus Versehen beim Herumtoben durchs Zimmer erfolgen.

2. Die Katze hat Hunger

Während der sechs bis acht Stunden, die Menschen schlafen, kann eine Katze schon mal Hunger bekommen. Denn die meisten Stubentiger sind es gewohnt, über den Tag verteilt viele kleine Portionen zu sich zu nehmen.

Auch wer seiner Katze beigebracht hat, dass es kurz nach dem Aufwachen Futter gibt, provoziert nächtliche Ruhestörungen. Denn dann ist es für Mieze naheliegend, dass es Futter gibt, sobald sie ihren Menschen weckt. Und sei es eben um 2 Uhr nachts.

3. Die Katze ist ein Freigänger, aber möchte nachts lieber drinnen schlafen

Ist die Mieze ein Freigänger? Dann könnte es sein, dass sie einen ganz eigenen Rhythmus verfolgt, wenn sie am Abend bzw. in der Nacht nach Hause kommt. Blöd nur, wenn zu dieser Zeit alle Hausbewohner bereits im Bett liegen und sich die Katze gezwungen sieht, durch beharrliches Miauen oder Kratzen auf sich aufmerksam zu machen.

4. Die Katze möchte schlichtweg Aufmerksamkeit erhalten

Manche Katzen lieben es, im Mittelpunkt zu stehen. Wie die Samtpfote für Aufmerksamkeit sorgt, ist dabei nebensächlich. Hauptsache, sie wird von ihren Bezugspersonen wahrgenommen.

5. Die Katze hat ein gesundheitliches Problem

In selteneren Fällen kann es auch vorkommen, dass die Samtpfote unter einer Krankheit leidet. Das sollte vor allem dann in Betracht gezogen werden, wenn die Katze ohnehin schon älter ist oder die nächtlichen Störungen erst seit Kurzem auftreten.

Tipps, um Katze an nächtliche Ruhezeiten zu gewöhnen

Viele möchten die Anwesenheit ihrer Katze in der Nacht nicht mehr missen.
Viele möchten die Anwesenheit ihrer Katze in der Nacht nicht mehr missen.  © Unsplash/Adam Kuylenstierna

Für all die oben genannten Ursachen gibt es zum Glück vielversprechende Lösungen, die Mieze nachts ruhig bleiben lassen. Dann ist auch Durchschlafen hoffentlich bald wieder problemlos möglich.

1. Für Beschäftigung sorgen

Werden Katzen kurz vor dem Schlafen gehen noch einmal richtig ausgepowert, ruhen sie sich anschließend umso intensiver aus.

Auch ein kleines, geräuschloses Spielzeug, mit dem sich der Stubentiger nachts selbstständig beschäftigen kann, ist manchmal schon die Lösung.

2. Eine Futterration für die Nacht bereitstellen

Damit die Katze nicht aus einem Hungergefühl heraus ihre Menschen wach macht, hilft es, kurz vor dem Schlafengehen nochmal eine kleine Portion Futter bereitzustellen. So kann sie sich nach Bedarf bedienen und muss nachts keinen Hunger leiden.

Eine andere Lösung ist es, in den Räumen an verschiedenen Stellen ein paar Leckerli zu verstecken oder ein befüllbares Spielzeug bereitzustellen. So wird sie nicht nur gesättigt, sondern zugleich noch ein wenig beschäftigt.

3. Freigänger zu festen Zeiten nach drinnen holen

Um nächtliches Türkratzen und Miauen am Fenster zu vermeiden, lohnt es sich, seiner Katze anzugewöhnen, abends zu festen Zeiten nach Hause zu kommen. Das lässt sich meist gut mit Futter verbinden. Schließlich motiviert Hunger viele Katzen dazu, sich wieder pünktlich im Haus blicken zu lassen.

Alternativ könnte auch eine Katzenklappe eine Lösung darstellen. Auf diese Weise kann die Samtpfote kommen und gehen, wie es ihr am besten passt, ohne dabei jemanden zu stören.

4. Aufmerksamkeitsversuche nachts ignorieren

Wird nachts permanent an der Zimmertür gekratzt oder lautstark miaut? Hier hilft es, die Katze konsequent zu ignorieren. Dann verliert sie von selbst früher oder später die Lust, ihre Menschen in der Nacht wach zu machen, da ohnehin keine Reaktion zu erwarten ist.

5. Besuch beim Tierarzt um gesundheitlichen Zustand abzuchecken

Ein Besuch beim Tierarzt ist grundsätzlich nie verkehrt. Denn hier kann ausgeschlossen werden, dass der nächtliche Katzenjammer auf körperliche Beschwerden zurückzuführen ist. So können beispielsweise Arthrose oder Bluthochdruck dazu führen, dass die Mieze beim besten Willen nicht zur Ruhe kommt. Auch eine Angststörung könnte die Ursache sein, dass die Katze sich nicht sicher fühlt und daher die Nähe zu ihren Menschen sucht.

Manche Katzenhalter setzen zudem auf Bachblüten, um ihre Katze ruhiger und ausgeglichener zu bekommen. Doch auch diese homöopathische Behandlung sollte zuvor mit dem Tierarzt oder einem Fachmann besprochen werden.

6. Zweitkatze als weitere Lösung

Manchmal kann es helfen, auch über eine Zweitkatze nachzudenken. So können sich die beiden Stubentiger bei Bedarf in der Nacht gegenseitig belustigen und ablenken. Jedoch sollten nächtliche Ruhestörungen nicht allein der Grund für die neue Mieze sein. Stattdessen sollte eine Zweitkatze nicht übereilt, sondern mit gründlicher Vorüberlegung ins eigene Zuhause geholt werden.

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Meist können es Katzen kaum erwarten, dass ihre Menschen morgens endlich wach werden, damit der Spaß beginnen kann.  © Unsplash/Paul Hanaoka

Fazit

Letztlich kennt Ihr Eure Katze am besten und könnt daher gewiss gut einschätzen, welcher der hier genannten Gründe für die nächtlichen Ruhestörungen verantwortlich ist. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass es in der Natur der Katze liegt, nachtaktiv zu sein. So wird sie vermutlich niemals dazu in der Lage sein, komplette acht Stunden durchzuschlafen.

Ist der Stubentiger allerdings erst seit kurzer Zeit in der Nacht so aufgedreht, dann ist ein Besuch beim Tierarzt auf jeden Fall ratsam, um eine Krankheit auszuschließen.

Titelfoto: Unsplash/Ramiz Dedaković

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