Verwaistes Gorilla-Weibchen in den Armen ihres Pflegers gestorben: Ein Selfie machte das Tier weltberühmt

Kongo - Ndakasi starb in den Armen ihres Pflegers. Das Berggorilla-Weibchen wurde 2019 durch ein Selfie weltberühmt.

Ranger Mathieu Shamavu posiert für ein Foto mit den verwaisten Gorilla-Damen Ndakasi (l.) und Ndeze im Senkwekwe Center for Orphaned Mountain Gorillas im Virunga-Nationalpark.
Ranger Mathieu Shamavu posiert für ein Foto mit den verwaisten Gorilla-Damen Ndakasi (l.) und Ndeze im Senkwekwe Center for Orphaned Mountain Gorillas im Virunga-Nationalpark.  © Mathieu Shamavu/Virunga National Park/AP/dpa

Wie der Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo mitteilte, starb Ndakasi am 26. September.

Im April 2007 wurde Ndakasi im Alter von zwei Monaten von Mitarbeitern des Parks gefunden.

Ihre Mutter wurde wenige Stunden zuvor von Milizen getötet. Der Baby-Gorilla hatte sich fest an den toten Körper geklammert.

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Ndakasis neue Bezugsperson war von nun an der Tierpfleger Andre Bauma, der sich Tag und Nacht um das Berggorilla-Weibchen kümmerte und ihr Trost spendete.

Zusammen mit anderen verwaisten Gorillas wurde Ndakasi im Park liebevoll betreut. Eine Rückkehr in die Wildnis war ausgeschlossen, da das Tier zu traumatisiert von dem Verlust seiner Mutter war.

Dank ihrer verspielten Art schloss Bauma den kleinen Gorilla schnell in sein Herz. 2019 wurde Ndakasi schlagartig der ganzen Welt bekannt - zum einen durch den Dokumentarfilm "Virunga", zum anderen durch ein Selfie, auf dem Ndakasi auf zwei Füßen stehend und mit ausgestrecktem Bauch zu sehen ist.

"Es war Ndakasis süße Natur und Intelligenz, die mir geholfen hat, die Verbindung zwischen Menschen und Menschenaffen zu verstehen und warum wir alles in unserer Macht Stehende tun sollten, um sie zu schützen", sagte Andre Bauma.

"Ich habe sie wie ein Kind geliebt und ihre fröhliche Art hat mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wenn ich mit ihr interagierte", so Bauma. Ndakasi schlief nach langer Krankheit friedlich in seinen Armen ein - im Alter von nur 14 Jahren.

Ranger riskieren ihr Leben, um die Tierwelt des Virunga-Nationalparks zu schützen

Das sterbende Berggorilla-Weibchen Ndakasi liegt in den Armen ihres Pflegers Andre Bauma.
Das sterbende Berggorilla-Weibchen Ndakasi liegt in den Armen ihres Pflegers Andre Bauma.  © Brent Stirton/Virunga National Park/dpa

Der Virunga-Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Heimat einiger der letzten Berggorillas der Welt. Auch in den benachbarten Ländern Ruanda und Uganda leben noch einige Exemplare.

Fast 700 Ranger riskieren mit ihrer Arbeit im Park ihr Leben, um die Tierwelt einer Region zu schützen, die seit mehr als zwei Jahrzehnten von Instabilität geprägt und bewaffneten Konflikten ausgesetzt ist.

"Es war ein Privileg, ein so liebevolles Wesen zu unterstützen und zu pflegen", sagte Pfleger Andre Bauma.

Titelfoto: Brent Stirton/Virunga National Park/dpa

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