Immer mehr Wolfsnachweise in Hessen: Wie viele Rudel gibt es schon im Bundesland?

Wiesbaden - Die Zahl der sicheren Wolfsnachweise in Hessen hat sich 2021 im Vergleich zu den Vorjahren erneut deutlich erhöht.

Aktuell gibt es in Hessen sechs Wolfsterritorien mit sesshaften Tieren. (Symbolbild)
Aktuell gibt es in Hessen sechs Wolfsterritorien mit sesshaften Tieren. (Symbolbild)  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Das Wolfszentrum registrierte 185 nach bundesweiten Vorgaben klassifizierte Nachweise, wie eine Wolfs-Expertin vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte.

Die Kotproben, Haare, Videos oder Fotos können von sesshaften oder auch durchziehenden Tieren stammen, teilweise können die Nachweise auch konkret einem bereits bekannten Tier zugeordnet werden.

Im Jahr 2020 waren es 104 sichere Nachweise gewesen, 2019 nur 51 und 2018 hatte es keinen einzigen gegeben. Die Expertin gab zu bedenken, dass die Anzahl der Nachweise nicht ausschließlich mit der Zahl der in Hessen lebenden Wölfe zusammenhänge.

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"Wird das aktive Monitoring zum Beispiel durch Kamerafallen oder das Suchen von DNA-Proben intensiviert, steigt auch die Anzahl der Nachweise."

Hessen hat derzeit sechs, teilweise grenzüberschreitende Wolfsterritorien mit sesshaften Tieren, darunter ist ein Rudel mit Jungtieren nahe Rüdesheim im Rheingau.

Wurden weitere Wolfswelpen in Hessen geboren?

Nach Angaben des Wolfszentrums ist die Geburt von Welpen grundsätzlich dort möglich, wo zur Paarungszeit Ende Februar und Anfang März je ein reproduktionsfähiger weiblicher und männlicher Wolf gemeinsam in einem Gebiet sesshaft sind und es zur Paarung kommt.

Neben dem Rudel im Territorium Rüdesheim sei ein weiteres Paar im Territorium Ludwigsau sesshaft. "Ob tatsächlich in diesem Jahr erneut Welpen geboren werden und ob diese überleben, lässt sich jedoch nicht vorhersagen", erläuterte das Wolfszentrum, das beim HLNUG angesiedelt ist.

2021 sei an sechs Nutztierkadavern Wolfs-DNA nachgewiesen worden, im Vorjahr waren es sieben gewesen und im Jahr 2019 waren es zwölf.

Wolfszentrum Hessen ist zentraler Ansprechpartner

Das Wolfszentrum Hessen ist seit April 2021 der zentrale Ansprechpartner für fachliche Fragen zu Verhalten und Vorkommen des Wolfs, Ratgeber für die Vollzugs- und Förderverwaltung und verantwortet das staatliche Wolfsmonitoring.

Darüber hinaus ist es Geschäftsstelle der AG Wolf, in der Verbände aus den Bereichen Weidetierhaltung, Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd und Tierschutz zusammenkommen, um aktuelle Fragen zum Wolf in Hessen zu diskutieren.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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