Tiger-Babys dürfen Außengehege im Tierpark Hagenbeck erkunden, trauen sich aber nicht
Hamburg - Sie waren noch ein wenig zurückhaltend! Am Freitag durften die knapp zwei Monate alten Tigerbabys des Hamburger Tierparks Hagenbeck erstmals das Außengehege betreten.

Wer auf ein wildes Herumtollen und neugieriges Entdecken gehofft hatte, wurde enttäuscht. Der Nachwuchs hielt sich vornehm zurück, streckte ein wenig die Nase in die frische Luft und berührte mit den Tatzen das Gras vor dem Schieber.
"Ich hatte es schon so erwartet", gestand Reviertiefpfleger Tobias Taraba im TAG24-Gespräch. "Hier stehen so viele Leute und alles ist neu."
Auch als Mama Maruschka voranging und das Gehege nach möglichen Gefahren inspizierte, hielten sich die beiden Kleinen zurück. "Sie würden auch schon weiter herausgehen, warten aber ab, was Mutti sagt", erklärte Taraba. Und die war von dem ganzen Trubel wenig angetan.
Dennoch war gut zu erkennen, dass die beiden Tigermädchen - der Tierpark lüftete das Geheimnis um das Geschlecht - einen guten Eindruck machten. "Bis jetzt sieht alles sehr, sehr gut aus", bestätigte Cheftierarzt Michael Flügger, der das Gewicht auf ungefähr fünf bis sechseinhalb Kilo schätzte.

Tierpark Hagenbeck erhielt die Genehmigung zum Züchten

Ein erstes Kennenlernen mit dem Papa habe es auch schon gegeben. "Er lernt den Nachwuchs schon im Stall kennen durch die Gitter und ruft sie auch", sagte Taraba. In ein paar Monaten sollen sie dann gemeinsam das große Gehege erkunden.
Wie Tierarzt Flügger gestand, wurden sie ein wenig vom Nachwuchs überrascht. "Die Planung lief etwas hinterher. Wir haben für dieses Jahr eine Genehmigung, Tiger-Nachwuchs zu züchten", erklärte er. Doch irgendwie müssen die Raubtiere die Pfleger ausgetrickst haben.
"Die Babys wurden irgendwann so schnell nach der eingegangenen Genehmigung geboren, dass das eigentlich rein von der Tragzeit her unmöglich ist", gestand Flügger. "Ich weiß bis heute nicht, wie."
Eines weiß er hingegen schon. Weil es das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) vorsieht, werden die beiden Tiger-Damen den Tierpark in zwei Jahren wieder verlassen und woanders für Nachwuchs sorgen. Bis dahin brauchen sie aber erst einmal einen Namen. Darüber können Interessierte und Besucher des Tierparks demnächst abstimmen.
Titelfoto: TAG24/Robert Stoll