CDU-Politiker fordert Ausweisung des ukrainischen Botschafters: "Das Fass ist übergelaufen!"
Leipzig - Der Streit zwischen Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) und dem Botschafter der Ukraine in Deutschland Andrij Melnyk (46) geht in die nächste Runde - und bekommt einen neuen Akteur dazu.
Via Instagram forderte der Leipziger Bundestagsabgeordnete Jens Lehmann (54, CDU) am Montag die Ausweisung des scheidenden Botschafters.
"Andrij Melnyk gehört ausgewiesen und sollte deshalb schnell zur Persona non grata erklärt werden, damit er Deutschland rasch verlässt", hieß es auf der Plattform neben einem Foto Lehmanns. "Ich bin es leid, dass sich Botschafter Melnyk ständig über Deutschland beschwert, Politiker auslädt und teilweise beleidigt", erklärte der Abgeordnete weiter.
Andrij Melnyk ist seit knapp acht Jahren Botschafter der Ukraine in Deutschland, machte dabei immer wieder mit teils scharfzüngigen Aussagen auf sich und sein Land aufmerksam. So hatte er unter anderem Sachsens Ministerpräsident Kretschmer ausgeladen, nachdem sich dieser bei Markus Lanz dafür ausgesprochen hatte, den Krieg in der Ukraine einzufrieren und eine diplomatische Lösung zu finden.
Der Ministerpräsident hatte sich bisher nicht zu der Reaktion geäußert.
Melnyk ausweisen? Reaktionen fallen durchwachsen aus
"Das Fass ist übergelaufen!", tönte nun stattdessen Jens Lehmann. "Ich finde, Deutschland macht sehr viel für die Ukraine, sei es humanitäre, wirtschaftliche oder militärische Hilfe. Das sollte auch von Botschafter Melnyk anerkannt werden, statt beleidigt auf einen Ministerpräsidenten zu sein."
Nach sechs Monaten des Blutvergießens müsse auch darüber gesprochen werden können, "wie und in welcher Form der Krieg enden kann", erklärte der Abgeordnete weiter und ergänzte bezüglich der Ausladung Melnyks: "Das gehört sich einfach nicht für einen Diplomaten."
Die Reaktionen seiner Instagram-Follower fielen jedoch durchwachsen aus.
In zahlreichen Kommentaren war von Zustimmung zu lesen. Andere reagierten hingegen ihrerseits mit Kritik und stellten sich sogar hinter den ukrainischen Botschaften.
Titelfoto: Montage: Screenshot/instagram.com/jenslehmann.leipzig/ + Christophe Gateau/dpa