Ex-Spionin Marija Butina holt "Händler des Todes" vom Flughafen ab und verhöhnt USA

Moskau - Wiktor But (55) - der "Händler des Todes" - ist in Russland eingetroffen. Am Flughafen wurde er wie ein Held empfangen. Auch die bekannte Ex-Spionin und Waffenaktivistin Marija Butina (34) war vor Ort und nutzte die Gelegenheit, die USA zu verhöhnen.

Marija Butina (34) verführte einen hochrangigen US-Politiker im Auftrag russischer Geheimdienste und wurde dafür von einem US-Gericht verurteilt. Später wurde sie nach Russland abgeschoben.
Marija Butina (34) verführte einen hochrangigen US-Politiker im Auftrag russischer Geheimdienste und wurde dafür von einem US-Gericht verurteilt. Später wurde sie nach Russland abgeschoben.  © Instagram/butina_maria

Dieser Gefangenenaustausch weckt Erinnerungen an den Kalten Krieg. Am Donnerstag wurde der verurteilte russische Waffenhändler Wiktor But (55) gegen US-Basketball-Spielerin Brittney Griner (32) auf dem Flughafen Abu Dhabi ausgetauscht.

Eine russische Regierungsmaschine brachte But nach Moskau. Am Abend traf der 55-Jährige mit der bewegten Vergangenheit am Flughafen Moskau-Wnukowo ein.

Wie die Kreml-nahe Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtete, wurde er dort schon sehnsüchtig erwartet: Neben seiner Frau Alla und seiner Mutter Raisa wurde er auch von der ehemaligen russischen Spionin Marija Butina empfangen. Die heute 34-Jährige wurde 2019 in den USA zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt und dann ins Putin-Reich abgeschoben.

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Noch am Flughafen ordnete sie die Freilassung des Waffenhändlers ein: Es sei eine Kapitulation Amerikas vor der Stärke Russlands, erklärte sie sichtbar gut gelaunt einem Kamerateam des Kreml-TV-Senders "Rossija 1".

Bereits zuvor tönte Butina auf Telegram: "Wir haben ihnen ein Angebot gemacht, dass sie nicht ablehnen konnten" und bezog sich dabei auf ein bekanntes Zitat aus dem Film "Der Pate".

"Die Tatsache, dass Russland den Austausch von But durchgesetzt hat, den Amerika seit Jahren nicht hergeben wollte [...], geschieht aus einer Position der Stärke. Genossen!"

Waffenhändler Wiktor But wird am Flughafen von einem Kamerateam und seiner Familie empfangen

Marija Butina erklärt im Kreml-Fernsehen ihre Sicht der Dinge,
Marija Butina erklärt im Kreml-Fernsehen ihre Sicht der Dinge,  © Russisches Staatsfernsehen "Rossija 1"
Wiktor But (55) wird von seiner Mutter und seiner Ehefrau empfangen. Die zehn Jahre im US-Knast sind nicht ohne Spuren geblieben.
Wiktor But (55) wird von seiner Mutter und seiner Ehefrau empfangen. Die zehn Jahre im US-Knast sind nicht ohne Spuren geblieben.  © Russisches Staatsfernsehen "Rossija 1"

Wer ist Marija "Mascha" Butina?

Marija Butina (34) hat ihre Karriere als internationale Spionin beendet und ist Politikerin geworden. Sie hat einen Sitz in der Staatsduma.
Marija Butina (34) hat ihre Karriere als internationale Spionin beendet und ist Politikerin geworden. Sie hat einen Sitz in der Staatsduma.  © Russisches Staatsfernsehen "Rossija 1"

Ein US-Gericht sah es als erwiesen an, dass die heute 34-Jährige auf Geheiß russischer Geheimdienste die berüchtigte Waffenlobby-Organisation NRA unterwandern sollte. Dazu ging die junge Frau, die mit einem Studentenvisum einreiste, wohl auch eine Liebesbeziehung mit Paul Erickson (60), einem hochrangigen (und deutlich älteren) Mitglied der Republikaner ein.

Marija Butina, geboren in Sibirien, ist selbst erklärte Waffennärrin und beglückte ihre Follower auf den sozialen Netzwerken regelmäßig mit allerhand "Gun-Porn" - Bilder von sich beim Schießen, beim Nachladen oder beim Bestaunen von Waffen.

Mittlerweile ist die schöne Ex-Spionin Abgeordnete der Putin-Partei "Einiges Russland" und sitzt im russischen Parlament, der Duma. Einen Telegram-Kanal betreibt Butina selbstredend auch. 44.000 Menschen folgen ihr.

Marija Butina beglückte ihre Fans mit reichlich "Gun Porn" auf Instagram, mittlerweile bevorzugt sie andere Plattformen

Wiktor But hegt offenbar keinen Groll gegen Amerikaner

Wiktor But wurde 2008 in Thailand verhaftet und im Anschluss an die USA ausgeliefert, wo der mittlerweile 55-Jährige 2010 zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde. In einem ersten Statement brachte er seine Erleichterung über seinen Austausch zum Ausdruck und erklärte, dass man ihn im Amerika gut behandelt habe.

"Russophobie ist mir weder von den anderen Mithäftlingen noch vom Personal begegnet", alle hätten mit Russland sympathisiert, glaubt er zu wissen.

Titelfoto: Montage: Instagram/butina_maria, Russisches Staatsfernsehen "Rossija 1"

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