FIFA-Boss Infantino zur Freundschaft mit Putin befragt: Seine Reaktion war zu erwarten!

Moskau/Bern - FIFA-Präsident Gianni Infantino (51) will sich aktuell weder über sportliche Sanktionen gegen Russland, noch zu der einfachen Frage äußern, ob er beabsichtigt, den ihm vom russischen Präsidenten, Wladimir Putin (69), verliehenen "Freundschaftsorden" zurückzugeben.

FIFA-Präsident Gianni Infantino (51) wollte während einer Pressekonferenz keine Entscheidung treffen, ob er seinen Freundschaftsorden an Putin zurückgibt.
FIFA-Präsident Gianni Infantino (51) wollte während einer Pressekonferenz keine Entscheidung treffen, ob er seinen Freundschaftsorden an Putin zurückgibt.  © Sebastian Gollnow/dpa

Im Mai 2019 zeichnete Putin Infantino in Moskau mit dem "Orden der Freundschaft" aus. Diese staatliche Auszeichnung Russlands wird sowohl an russische Staatsbürger als auch Ausländer verliehen, die wertvolle Beiträge zur Förderung der Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation in den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Bewahrung des Friedens geleistet haben.

Nun wurde Infantino auf einer Pressekonferenz angesichts der Aggression gegen die Ukraine zu seinen engen Beziehungen zu Russland befragt. Der Journalist Rob Harris von "Associated Press" (AP), der per Zoom zugeschaltet war, wollte unter anderem wissen, ob Infantino seine enge Verbindung zu Putin angesichts des Krieges in der Ukraine bedaure und ob er und ob er beabsichtigt, den Orden zu behalten.

Eine Entscheidung dazu vermied der schweizerisch-italienische Fussballfunktionär. Stattdessen antwortete der 51-Jährige Jurist:

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"Im Sport soll es darum gehen, Menschen zusammenzubringen, in einem friedlichen Umfeld. Menschen aus Ländern, die keine Beziehung zueinander haben oder sogar in einem Konflikt stehen. Ich bin absolut überzeugt, dass der Sport Menschen zusammenbringt. Heute sind meine Gedanken bei denjenigen, die von diesem eskalierenden Konflikt betroffen sind."

In dem knapp einminütigen Statement benutzte der Fifa-Präsident kein einziges Mal Worte wie "Putin", "Russland", "Krieg" oder "Orden der Freundschaft".

Flexible Statuten bei der FIFA?

Erstaunlich: Am Donnerstag, also dem Tag, an dem die russische Invasion in die Ukraine begann, sperrte der Fußball-Weltverband FIFA zwar vorerst die Nationalverbände aus Simbabwe und Kenia. Als Grund wurde "die Einmischung der jeweiligen Regierungen in die Belange der Verbände" genannt, zitiert das Fußballportal Transfermarkt den FIFA-Boss. Laut FIFA-Stauten ist das verboten und wird sanktioniert.

Nicht gesperrt wurde jedoch Russland. Über den Krieg gegen die Ukraine äußerte der Verband lediglich "Besorgnis". Beobachter erklärten, dass diese Reaktion zu erwarten gewesen sei.

Am Freitag hat die UEFA beschlossen, das Finale der Champions League 2022 von Sankt Petersburg nach Paris zu verlegen. Die Spiele russischer und ukrainischer Mannschaften sollen auf neutralem Boden ausgetragen werden. Hinsichtlich der Play-offs mit der Ukraine und Russland liegt die endgültige Entscheidung bei der FIFA.

Wie polnische Medien, darunter das Nachrichtenportal Interia berichten, verkündete der polnische Fußballverband am Samstagvormittag diesbezüglich: "Polen will nicht mit Russland spielen!"

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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