Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus Ukraine in Hessen läuft an
Frankfurt am Main - Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine läuft in Hessen die Hilfe für mögliche Flüchtlingsströme an.

"Wir müssen jetzt ausloten, wo sich ein Flüchtlingsstrom hinbewegt", sagte der zweite Landesvorsitzende des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Hessen, Marcus Schönbach, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Momentan gebe es noch ein katastrophales Bild. "Wir haben das Problem, dass an drei Fronten angegriffen wird." Man könne keine Hilfsgüter in die Ukraine bringen und es sei noch unklar, ob sich Flüchtlinge in Richtung Polen, Rumänien oder die Slowakei bewegen.
"Eine frühe Einschätzung ist enorm wichtig", sagte der erste ASB-Landesvorsitzende und Vorsitzende des Krisenstabes, Ludwig Frölich. Aus Vereinsmitteln seien erst mal 100.000 Euro bereitgestellt worden.
Frölich: "Wir haben Informationen, dass bereits Menschen vor den Grenzen der Nachbarländer stehen. Ein Team des ASB könne nächste Woche vor Ort sein."
Und weiter: "Bei einer ersten Hilfe gehe es um Feldküchen, Feldbetten, medizinische und Hygieneartikel, Heizlüfter, medizinische und psychologische Betreuung. "Das sind Kriegsflüchtlinge, die sind traumatisiert."
Bleibt die ukrainische Grenze offen?

"Die Frage ist, was machen die Russen, machen sie die Grenzen zu?", sagte Frölich und sprach von einer Völkerrechtsverletzung.
Nach den Worten Schönbachs sind grundsätzlich 30 Paletten vorsortiertes Material vorrätig.
Lebensmittel könne man auch vor Ort kaufen, die Infrastruktur in den Nachbarländern sei ja intakt.
Die derzeitige Planungsgröße gehe von 20.000 bis zu einer Million ukrainischen Flüchtlingen aus.
Auch in Deutschland könnte dem ASB zufolge schnelle Hilfe geleistet werden. Man habe in der Flüchtlingskrise 2015 Erfahrungen gemacht.
Unterkünfte könnten schnell eingerichtet werden, sagte Frölich.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa