Macht-Demonstration: Von der Leyen und 15 EU-Kommissions-Mitglieder in Kiew

Kiew - Ursula von der Leyen (64, CDU) und 15 weitere Mitglieder der EU-Kommission sind am heutigen Donnerstag zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung um Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) nach Kiew gereist. Vor Ort sicherten sie dem Land unter anderem weitere Unterstützung für den Wiederaufbau der vielerorts von Russland zerstörten Energie-Infrastruktur zu.

Freundliche Begrüßung: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU).
Freundliche Begrüßung: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU).  © dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP

Gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Energiegemeinschaft, der die EU-Länder sowie einige Drittstaaten angehören, werde man mehr als 150 Millionen Euro für den Einkauf wichtiger Energietechnik zur Verfügung stellen, so von der Leyen.

Zudem möchte die EU die Anzahl der an die Ukraine gelieferten Generatoren von 3000 um weitere 2400 aufstocken. Als dritte Maßnahme lud die Kommissionspräsidentin die Ukraine ein, sich an der EU-Plattform zum gemeinsamen Gaseinkauf zu beteiligen.

"Wir stellen sicher, dass trotz der Angriffe weiter Strom durch das Netz fließt", so von der Leyen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Richtung Präsident Selenskyj. "Wir werden diesen Winter überstehen, lieber Wolodymyr, und viele weitere."

Borrell sagt Ukraine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission für Streitkräfte zu

Der Gipfel von EU und Ukraine fand am Donnerstag demonstrativ in Kiew statt.
Der Gipfel von EU und Ukraine fand am Donnerstag demonstrativ in Kiew statt.  © dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP

Sichergestellt werden soll auch, dass Kriegsverbrecher zur Verantwortung gezogen werden. "Russland muss für seine abscheulichen Verbrechen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden", so von der Leyen, die in Kiew ein Zentrum für Beweismittel mit Sitz in Den Haag ankündigte.

Selenskyj betonte in seiner Ansprache wiederum, dass es nun offensichtlich sei, "dass man den Traum von einem friedlichen Europa nur zusammen mit der Ukraine verwirklichen kann und nur, indem man Russland besiegt". Sein Land verteidige "auf dem Schlachtfeld gerade die Werte, wegen denen sich Europa vereinigt hat und vereinigt".

Hierfür werden auch künftig Soldaten in der EU ausgebildet. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (75) sagte dem Land eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission (EUMAM) für ukrainische Streitkräfte zu.

Ukraine-Krieg: Lukaschenko beschwört Apokalypse bei Druck auf Russland
Ukraine Ukraine-Krieg: Lukaschenko beschwört Apokalypse bei Druck auf Russland

Die EUMAM werde 15.000 weitere ukrainische Soldaten trainieren, die Gesamtzahl sich damit auf 30.000 erhöhen, so Borell nach einem Gespräch mit Ministerpräsidenten Denys Schmyhal (47).

Weiter werde die EU der Ukraine 25 Millionen Euro für die Minenräumung in zurückeroberten Gebieten bereitstellen.

Titelfoto: dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP

Mehr zum Thema Ukraine: