Tote und Verletzte? Zwischenfall an ukrainischem Atomkraftwerk!

Enerhodar (Ukraine) - Laut ukrainischen Angaben soll es am Montag zu einem schweren Zwischenfall in einem von Russland besetzten Atomkraftwerk gekommen sein. Die Rede ist von mehreren Toten und Schwerverletzten. Es könnte sich um einen Partisanenangriff handeln.

Im Atomkraftwerk Enerhodar am Ostufer des Dneprs soll es zu einem "Zwischenfall" gekommen sein. Neun russische Soldaten wurden laut ukrainischen Behördenangaben verletzt.
Im Atomkraftwerk Enerhodar am Ostufer des Dneprs soll es zu einem "Zwischenfall" gekommen sein. Neun russische Soldaten wurden laut ukrainischen Behördenangaben verletzt.  © JONES / AFP

Offenbar soll es auf dem Gelände des Atomkraftwerkes Saporischschja im von Russland besetzten Enerhodar zu einem "Zwischenfall" gekommen sein, das teilte der Bürgermeister Dmytro Orlow, am Montagabend auf seinem Telegramm-Kanal mit.

Demnach wurden neun russische Soldaten mit Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades in das städtische Krankenhaus eingeliefert.

"Es gibt auch Tote, deren genaue Zahl wir im Moment aber nicht nennen können", schrieb Orlow auf Telegram.

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Zudem soll es Zuge des Zwischenfalls auch zu Störungen an einem der sechs Reaktorblöcke gekommen sein.

Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben indes nicht. Dmytro Orlow soll sich nicht in Enerhodar aufhalten.

Waren Partisanen am Werk?

Mittlerweile soll sich eine ukrainische Partisanen-Bewegung formiert haben. Deren Aktivitäten lassen sich aber nur schwer überprüfen.
Mittlerweile soll sich eine ukrainische Partisanen-Bewegung formiert haben. Deren Aktivitäten lassen sich aber nur schwer überprüfen.  © Twitter/Михайло Подоляк

Auf den sozialen Medien tauchen in den letzten Tagen zudem vermehrt Videos auf, die ukrainische Partisanen-Aktivitäten dokumentieren sollen. Erst am Donnerstag kam es zu einem ähnlichen Ereignis im besetzten Mariupol - Partisanen sollen eine große Fabrik angezündet haben.

Ob auch bei Zwischenfall im AKW Partisanen am Werk waren, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.

Wie die Zeitung "Ukrainskaja Prawda" berichtet, soll Russland allerdings seit Kurzem Raketenwerfer und Flugabwehr-Systeme auf dem Gelände des größten ukrainischen Atomkraftwerkes positioniert haben.

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Mit diesen Waffen hat die russische Seite den Beschluss der Großstadt Nikopol intensiviert.

Mit dem AKW als Schutzschild beschießt Putins Armee eine nahe gelegene Großstadt

Unzählige Raketenwerfer-Systeme vom Typ BM-21 Grad (Russisch für Hagel) hat Putins Armee. Damit beschießen die Russen die Großstadt Nikopol - aufgestellt sind die Waffensysteme offenbar auf dem Gelände des Atomkraftwerkes! (Symbolbild)
Unzählige Raketenwerfer-Systeme vom Typ BM-21 Grad (Russisch für Hagel) hat Putins Armee. Damit beschießen die Russen die Großstadt Nikopol - aufgestellt sind die Waffensysteme offenbar auf dem Gelände des Atomkraftwerkes! (Symbolbild)  © Anatolii STEPANOV / AFP

Die Stadt Enerhodar liegt am Ostufer des Dnepr, unweit der Millionenstadt Saporischschja. Bereits im März konnte die russische Armee die Stadt erobern. Russland versucht, den Betrieb des Atomkraftwerkes mit eigenem Personal aufrechtzuerhalten. Bis zu 500 russische Soldaten sollen in der Anlage stationiert sein.

Titelfoto: Montage: JONES / AFP, Anatolii STEPANOV / AFP

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