Ukraine-Botschafter: "Bin zuversichtlich, dass Deutschland 'Leoparden' liefern wird"
Kiew - Kiews neuer Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew (47), betonte im Interview mit ukrainischen Medien, wie wichtig die deutsche Unterstützung für das bedrängte Land sei und gab sich überzeugt, dass Deutschland schon bald Leopard-2-Panzer liefern werde. Anders als sein Vorgänger ist Makejew ein Mann der leisen Töne.
Seit Oktober ist Oleksij Makejew (47) Ukraine-Botschafter in Berlin. Jetzt zog er im Interview mit dem Portal "Ukrajinska Prawda" ein Fazit seiner ersten Monate im Amt. "Ich bin zuversichtlich, dass 'Leoparden' geliefert werden", das sage er aus "diplomatischer Erfahrung", so Makejew.
Im März habe er erstmals deutschen Entscheidungsträgern eine "gedruckte Liste mit Wünschen der ukrainischen Seite" präsentiert.
Seitdem gab es Panzerhaubitzen 2000, Mars-Mehrfachraketenwerfer, IRIS-T-Flugabwehrsysteme, Pumas und Marder, so der Diplomat.
Leopard-2-Panzer würden zwar noch fehlen, doch Makejew sei sicher, dass auch dieses Waffensystem bald von deutscher Seite geliefert werde.
Bislang hat Deutschland nur im Rahmen des sogenannten Ringtauschs Kampfpanzer geliefert. Osteuropäische Nato-Partner übergaben der Ukraine Panzer aus Sowjetproduktion im Gegenzug für Waffen aus Bundeswehrbeständen.
Botschafter Makejew: "Deutsche Waffen retten Leben!"
Überhaupt zeigte sich der Botschafter sehr dankbar für die deutsche Unterstützung seines Landes. Makejew im Interview: "Deutsche Waffen retten Leben!"
Waffenlieferungen seien das "Wichtigste", das Deutschland zur Unterstützung seines Landes tun könne, betonte der Botschafter. "Russland kann nur mit Waffen besiegt werden."
Über seinen Vorgänger Andrij Melnyk (47): "Er hatte sowohl Freunde als auch Feinde" - sein Stil sei "eigenwillig", so Karriere-Diplomat Makejew.
Er bevorzuge es, wenn getroffene Vereinbarungen erst dann veröffentlicht werden, wenn man sich einig ist. Trotzdem zolle er Melnyk Respekt: "Es ist ihm gelungen, die deutsche Öffentlichkeit aufzurütteln."
Oleksij Makejew ist seit Oktober Botschafter in Berlin. Seit seinem 19. Lebensjahr ist der studierte Diplomat für das ukrainische Außenministerium tätig. Zuletzt als Sonderbeauftragter für Sanktionen. Der 47-Jährige spricht vier Sprachen und ist versierter Hobby-Pilot.
Titelfoto: Montage: PATRIK STOLLARZ / AFP, Botschaft der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland/Anastasia Makeieva