Ukraine-Krieg, Tag 83: Kreml und Kiew setzen Verhandlungen aus!
Ukraine - Seit nunmehr 83 Tagen führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Ein Ende des Konflikts ist nicht in Sicht. Alle aktuellen Entwicklungen im TAG24-Liveticker.

Das Gebiet um die Großstadt Lwiw in der Westukraine ist am Montag nach ukrainischen Angaben erneut Ziel eines Luftangriffs geworden.
Die Attacke habe einer Militäreinrichtung im Bezirk Jaworiw an der Grenze zu Polen gegolten, schrieb der örtliche Militärchef Maxim Kosizkij in seinem Nachrichtenkanal im Chatdienst Telegram.
Bürgermeister Andrij Sadowij betonte, es gebe keine bestätigten Informationen über Raketeneinschläge in der Stadt und bedankte sich bei der Luftabwehr.
Mitte März hätte ein russischer Luftangriff den Truppenübungsplatz in Jaworiw getroffen, dabei wurden nach ukrainischen Angaben 35 Menschen getötet.
In Jaworiw hatten in den vergangenen Jahren ukrainische Soldaten mit westlichen Ausbildern trainiert.
Die Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr noch einmal im Ticker vom Montag nachlesen. Alle aktuellen Ereignisse des heutigen Tages findet Ihr hier im Liveticker.
21.53 Uhr: Laut Kiew sieben Zivilisten im Gebiet Donezk getötet
In dem zwischen russischen und ukrainischen Truppen umkämpften Gebiet Donezk sind am Dienstag nach Behördenangaben sieben Zivilisten getötet worden.
Sechs weitere seien verletzt worden, teilte der ukrainische Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko beim Nachrichtendienst Telegram mit. Er warf russischen Truppen vor, die Menschen getötet zu haben.

21.14 Uhr: Russische Gouverneure berichten von Beschuss aus der Ukraine
Russische Behörden in zwei Regionen haben am Dienstag Beschuss von ukrainischem Territorium aus gemeldet. Im Gebiet Belgorod sei eine Person in einem Dorf leicht verletzt worden, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow der Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Im Gebiet Kursk sei ein Grenzposten beschossen worden. Nach ersten Erkenntnissen sei niemand zu Schaden gekommen, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoit mit. Der Grenzposten sei seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bereits zum vierten Mal beschossen worden, hieß es.
Russland berichtete bereits wiederholt von Angriffen aus der Ukraine in Grenzgebieten, unter anderem auf Mineralöl-Infrastruktur. Ukrainische Behörden wollten damals weder bestätigen noch dementieren, dass ihr Militär hinter den Attacken stecke.
19.33 Uhr: Deutsche Bahn hilft laut Wissing bei Getreideausfuhren aus der Ukraine
Zur Unterstützung von Getreideausfuhren aus der Ukraine haben nach Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) Transporte auf der Schiene mit Hilfe der Deutschen Bahn begonnen.
Die Gütertochter DB Cargo sei dabei, eine "Schienenbrücke" dahingehend zu befähigen, künftig große Mengen an Agrarprodukten zu Häfen an der Nordsee und der Adria zu transportieren, sagte der FDP-Politiker am Dienstag in Berlin.
Die Hilfe habe begonnen, DB Cargo fahre bereits im Auftrag privater Getreideexporteure aus der Ukraine. Bahnchef Richard Lutz sprach von zwei bis drei Zügen pro Tag aus der Ukraine heraus über Polen und entsprechende Terminals nach Westeuropa.

18.26 Uhr: Uniper bezahlt russisches Gas in Euro über Konto bei Gazprombank
Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas, Uniper, geht davon aus, Ende Mai fällige Rechnungen für russisches Erdgas im Einklang mit den EU-Sanktionen begleichen zu können.
Uniper erhalte die Rechnung in Euro, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Und wir bezahlen in Euro auf ein Konto der Gazprombank im Einklang mit dem neuen Zahlungsmechanismus. Auf diese Weise ist eine fristgerechte Vertragserfüllung unsererseits gewährleistet." Zu diesem Vorgehen stehe man im engen Austausch mit der Bundesregierung.
18.10 Uhr: Laut Ukraine Werk von deutschem Gips-Hersteller Knauf bombardiert
In der Ostukraine ist ukrainischen Angaben zufolge eine stillgelegte Gipsfabrik des deutschen Unternehmens Knauf von der russischen Luftwaffe bombardiert worden.
"Durch die Luftschläge wurden Geschäftsräume beschädigt, und es brach Feuer aus", schrieb der Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, im Nachrichtendienst Telegram am Dienstag. Die Löscharbeiten in der Stadt Soledar dauerten an. Es sei aber niemand verletzt worden. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme.
Kyrylenko veröffentlichte auch Fotos von einer dicken schwarzen Rauchwolke über der Fabrik. Es habe sich bei dem zu Kriegsbeginn stillgelegten Werk um ein rein ziviles Objekt gehandelt, schrieb er - und warf Russland die absichtliche Zerstörung von Industrie in der Region vor.
18.08 Uhr: US-Regierung: US-Ausfuhren nach Russland erheblich zurückgegangen
Exporte aus den USA nach Russland sind nach Angaben der US-Regierung seit Beginn des Krieges in der Ukraine um mehr als 80 Prozent zurückgegangen.
Entscheidend sei der Rückgang bei US-Ausfuhren, die neuen Ausfuhrlizenzen unterlägen, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo am Dienstag. "Wir haben also im Wesentlichen aufgehört, Hochtechnologie nach Russland zu liefern, die das Land für sein Militär braucht", so Raimondo.
Die Ministerin betonte außerdem, dass die US-Regierung keine "systematischen Bemühungen" Chinas sehe, die Exportkontrollen zu umgehen. Selbst Chinas Exporte nach Russland im Technologiebereich seien zurückgegangen - das gelte etwa für die Lieferung von Laptops oder Smartphones. US-Präsident Joe Biden hatte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor einer Unterstützung Russlands beim Krieg gegen die Ukraine gewarnt.

17.25 Uhr: Militärexperte erstaunt mit Kriegskritik in Russlands Staatsfernsehen
Im russischen Staatsfernsehen hat ein Militärexperte die Zuschauer einer Talkshow mit einer pessimistischen Bewertung des Ukraine-Kriegs überrascht.
Die ukrainischen Streitkräfte seien weit von einem Zerfall entfernt und Russland in der Welt durch den Krieg isoliert, sagte Michail Chodarjonok - sehr zum offensichtlichen Missfallen der Moderatorin - in einer am Montag ausgestrahlten Show, die am Dienstag in sozialen Netzwerken viel kommentiert wurde.
In der Sendung widersprach der ehemalige russische Generalstabsoffizier einer Reihe von Behauptungen der russischen Staatspropaganda, die er als "Info-Beruhigungstabletten" kritisierte. Die Motivation der Ukrainer, für ihr Land zu kämpfen, sei durchaus hoch, sagte Chodarjonok - und positionierte sich damit klar gegen die im Staatsfernsehen oft wiederholte Behauptung, dass viele Ukrainer Russlands "militärische Spezial-Operation" als vermeintliche "Befreiung" ansähen.
Chodarjonok widersprach auch der These, dass die Mehrheit der ausländischen Staaten Russlands Militäreinsatz gutheiße und dass westliche Staaten sich leicht durch Alliierte aus Asien ersetzen ließen.
"Das größte Problem unserer militärisch-politischen Lage ist unsere völlige geopolitische Isolation", sagte der Oberst. China und Indien, die die Moderatorin an Russlands Seite verortete, verfolgten ihre eigenen Interessen, seien aber in dem Fall keine zuverlässigen Partner, so Chodarjonok. Moskau müsse daher einen Ausweg aus der Lage finden, "dass die ganze Welt gegen uns ist".
Chodarjonoks Aussagen stießen auch deshalb auf so großes Interesse, weil kritische Stimmen in Russland seit Kriegsbeginn weitgehend ausgeschaltet wurden. Ein recht neues Gesetz etwa sieht für angebliche "Falschnachrichten" über Russlands Streitkräfte bis zu 15 Jahre Haft vor. Die Sendungen des Staatsfernsehens gelten zudem als Sprachrohr des Kreml.
17.21 Uhr: Kreml und Kiew setzen Verhandlungen aus!
Die Ukraine und Russland haben die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges vorerst ausgesetzt. Die Ukraine wendet sich dabei vor allem gegen einen Diktatfrieden vonseiten Russlands.
"Der Verhandlungsprozess hängt davon ab, wie die Ereignisse in der Ukraine verlaufen", sagte Kiews Unterhändler Mychajlo Podoljak am Dienstag im Fernsehen. Seit Kriegsbeginn habe sich die Lage spürbar verändert.
Podoljak warf Russland vor, weiter in seinen Stereotypen zu denken und nach 82 Kriegstagen die reale Situation in der Ukraine nicht begriffen zu haben. "Sie leben bis heute in einer Welt, in der es angeblich einen ukrainischen Nazismus gibt", erklärte Podoljak. Dabei gebe es nur einen "russischen Nazismus". Die Gespräche würden nur bei konkreten Vorschlägen wieder aufgenommen.
Eine gesichtswahrende Lösung für Kremlchef Wladimir Putin (69) lehne Kiew ab, sagte Podoljak. Zudem könne man über ein Waffenstillstand nur nach einem vollständigen Rückzug russischer Truppen diskutieren. "Der Krieg endet nicht, wenn wir irgendetwas aufgeben", so Podoljak. Das sei unannehmbar für die Ukraine. Nur eine vollständige Befreiung aller besetzten Territorien sei akzeptabel.
Zuvor hatte bereits Russland das vorläufige Ende von Gesprächen bestätigt. "Nein, die Verhandlungen werden nicht fortgesetzt. Die Ukraine ist praktisch aus dem Verhandlungsprozess ausgetreten", sagte der russische Vize-Außenminister Andrej Rudenko vor Journalisten in Nischni Nowgorod.

17.09 Uhr: Putin ätzt gegen Europas Energiepolitik: "Wirtschaftlicher Selbstmord"
Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hat die europäische Energiepolitik als "wirtschaftlichen Selbstmord" bezeichnet.
"Es ist offensichtlich, dass mit dem Weggang von russischen Energieträgern aus Europa in andere Regionen der Welt auch die Möglichkeit einer Erhöhung der wirtschaftlichen Aktivität geht", sagte Putin mit Blick auf die Debatte um ein Öl-Embargo der EU gegen Russland. Er äußerte sich am Dienstag bei einer Sitzung zur Entwicklung der Öl-Wirtschaft.
Die Energiegroßmacht hatte stets gelassen reagiert auf die Sanktionen des Westens im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, darunter auch auf ein US-Einfuhrverbot für russisches Öl. Russland profitiert insgesamt von den hohen Öl- und Gaspreisen. Putin sagte, dass schon jetzt die hohen Energiepreise die Konkurrenzfähigkeit der Industrie in der EU schmälerten. Das Land selbst will verstärkt nach Asien umschwenken.
"Der Verzicht auf russische Energieressourcen bedeutet, dass Europa systematisch, für eine langfristige Perspektive die Region mit den höchsten Energiekosten in der Welt wird", sagte Putin. Schon jetzt verliere Europa im Vergleich zur Konkurrenzfähigkeit anderer Regionen. Dieser Prozess werde sich beschleunigen.
Putin meinte, Europa ignoriere den Schaden für die eigene Wirtschaft. Dabei sei klar, dass einzelne Länder eine so hohe Abhängigkeit etwa von russischem Öl hätten, dass sie nicht dauerhaft darauf verzichten könnten. Ungarn etwa unterstützt Pläne für ein Öl-Embargo der EU gegen Russland nicht.
Putin sprach von nicht durchdachten chaotischen Schritten einiger "Partner", die Russland für sich selbst zu Nutzen machen müsse. Angesichts der Vielzahl von Sanktionen, die auch die Fördertechnik bei der Öl-Gewinnung betreffen, forderte er die Entwicklung eigener technischer Grundlagen.

16.42 Uhr: Finnland und Schweden wollen Nato-Anträge am Mittwoch einreichen
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wollen Finnland und Schweden am Mittwoch ihre Mitgliedsanträge gemeinsam bei der Nato einreichen.
Das sagte die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finnlands Präsident Sauli Niinistö in Stockholm.
Zuvor hatte das finnische Parlament mit überwältigender Mehrheit für einen Nato-Beitrittsantrag gestimmt. In Schweden hatte Außenministerin Ann Linde die Bewerbung ihres Landes bereits am Dienstagmorgen unterzeichnet. Ihr Amtskollege Pekka Haavisto wollte das finnische Dokument am frühen Abend unterschreiben.
15.46 Uhr: Weltstrafgericht schickt größtes Ermittlerteam in die Ukraine
Im Zuge der Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine hat der Internationale Strafgerichtshof ein Team von 42 Experten in das Land entsendet.
Es sei das bisher größte Ermittler-Team, das das Weltstrafgericht jemals entsendet habe, wie Chefankläger Karim Khan am Dienstag in Den Haag mitteilte. Zu dem Team gehörten Untersucher und forensische Experten. Einen Teil der Experten hatten die Niederlande nach Angaben der Anklage zur Verfügung gestellt.
Die Experten sollen Zeugen befragen, Beweismaterial sichern und analysieren sowie nationale Ermittler bei der Spuren- und Beweissicherung unterstützen. Außerdem soll das Team auch mit französischen forensischen Experten zusammenarbeiten, die bereits in der Ukraine sind. Die Arbeit aller Beteiligten im Konfliktgebiet müsse effektiv koordiniert werden, teilte die Anklage mit.

15.23 Uhr: Scholz beschwört "patriotische Zusammenarbeit" bei Sondervermögen
Im Ringen um die Bildung eines Sondervermögens für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) zuversichtlich zu den Einigungschancen mit der Union geäußert.
Man setze dabei auf "eine patriotische Zusammenarbeit" mit der größten Oppositionsfraktion, sagte Scholz am Dienstag in Berlin. "Diese Gespräche finden statt. Und mein Eindruck ist, dass sie auf einem guten Weg sind."
Das 100-Milliarden-Programm hatte Scholz drei Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs in seiner Zeitenwende-Rede im Bundestag angekündigt. Es soll im Grundgesetz verankert werden, weil es an der Schuldenbremse vorbei komplett aus Krediten finanziert werden soll.
Dafür ist jedoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag nötig, die die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP allein nicht hat. Seit Wochen wird daher mit der Union verhandelt, die mehrere Bedingungen für eine Zustimmung gestellt hat. In dieser Woche wird der Bundestag anders als ursprünglich geplant noch nicht entscheiden.
14.54 Uhr: Scholz würdigt Nato-Mitgliedsanträge als "historischen Schritt"
Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) hat die Anträge von Finnland und Schweden auf Nato-Mitgliedschaft als "historischen Schritt für das Verteidigungsbündnis und für Europa" gewürdigt.
Beide Länder würden damit auf die russische Aggression gegen die Ukraine und die damit verbundene "dramatische Veränderung" der Sicherheitslage in Europa reagieren, sagte Scholz am Dienstag nach einem Treffen mit dem Regierungschef von Liechtenstein, Daniel Risch.
Finnland und Schweden würden mit dem Schritt das Recht der freien Bündniswahl ausüben, sagte Scholz. "Deutschland wird sich dafür einsetzen, dass das Beitrittsverfahren sehr zügig vonstattengeht." Zur Frage möglicher Sicherheitsgarantien für Finnland und Schweden gegenüber Russland während des Aufnahmeprozesses sagte Scholz, beide Länder könnten sich immer auf den Beistand Deutschlands verlassen, "gerade in dieser ganz besonderen Situation".
Der Ratifizierungsprozess wird nach dem Abschluss des Nato-internen Prozesses für die Aufnahme der beiden nordischen Länder erfolgen. In Deutschland ist für die Ratifizierung eine Zustimmung des Bundestags notwendig. Baerbock hatte am Wochenende gesagt, die Bundesregierung habe dazu bereits mit allen demokratischen Parteien im Parlament gesprochen.

14.50 Uhr: Heil ermutigt Kriegsflüchtlinge zum Sprung auf Arbeitsmarkt
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (49, SPD) will ukrainische Kriegsflüchtlinge zum Sprung auf den deutschen Arbeitsmarkt ermutigen.
Gleichzeitig stimmte er die Menschen in Deutschland darauf ein, dass viele Geflüchtete länger im Land bleiben und auch arbeiten. Heil äußerte sich am Dienstag bei einem Besuch einer Job-Beratungsstelle der Deutschen Bahn und der Bundesagentur für Arbeit für ukrainische Flüchtlinge am Dienstag in Berlin.
Heil kündigte an, dass sich Bundesregierung und Bundesländer weiter um Erleichterungen bei der Anerkennung ukrainischer Abschlüsse in Deutschland bemühen würden. "Da müssen wir besser werden mit der Anerkennung, damit die Ukrainerinnen und Ukrainer auch gute Berufe finden."

14.45 Uhr: Finnisches Parlament stimmt Nato-Mitgliedsantrag zu
Das finnische Parlament hat einem Antrag auf eine Nato-Mitgliedschaft des Landes zugestimmt. Die Abgeordneten beendeten am Dienstag eine zweitägige Debatte.
Mit dem Antrag reagiert Finnland auf eine veränderte Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
14.11 Uhr: Baerbock rechnet mit schneller Nato-Aufnahme Finnlands und Schwedens
Außenministerin Annalena Baerbock rechnet trotz anhaltender türkischer Bedenken mit einer raschen Aufnahme von Finnland und Schweden in das Verteidigungsbündnis.
"Ich bin sehr zuversichtlich, dass es zu einem schnellen Beitritt von Finnland und Schweden kommen wird, weil allen sehr bewusst ist: Das ist ein entscheidender Moment. Das ist ein historischer Moment, aber in einer hochdramatischen Lage", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem Treffen mit ihrem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod in Berlin.
Zur Frage möglicher Sicherheitsgarantien für Finnland und Schweden gegenüber Russland während des Aufnahmeprozesses sagte Baerbock, die Bundesregierung und viele andere Nato-Länder planten einen schnellen Ratifizierungsprozess. Damit werde die Zeit der Übergangsphase minimiert. "Wenn es diese Phase dann doch etwas länger geben sollte, weil es nicht nur ein Tag sicherlich sein wird, dann werden wir alle dafür auch entsprechende Sicherheiten geben", betonte die Ministerin.
Man habe "zur Kenntnis genommen, dass von türkischer Seite einige Dinge noch im Raum stehen. Darüber wird jetzt gesprochen", sagte Baerbock. Finnland und Schweden seien von Russland in die Nato gedrängt worden. "In diesem Moment müssen wir als Europäer, müssen wir als Demokraten ihnen beistehen. Und zugleich stärkt es unsere eigene Sicherheit." Angesichts eines solchen gemeinsamen Verständnisses "bin ich sehr zuversichtlich, dass der Beitritt schnell erfolgen wird".
Schweden und Finnland würden weitere Verteidigungsfähigkeiten einbringen und die Nato stärker machen, sagte Baerbock. "Wir sind ja bereits in vielen Missionen gemeinsam unterwegs und ihre Standards sind mehr als Nato-kompatibel." Deswegen sei ein Beitritt im eigenen Interesse des Bündnisses. Von deutscher Seite stehe die Tür mehr als offen, die Bundesregierung werde ein sehr schnelles Ratifizierungsverfahren auf den Weg bringen.

13.30 Uhr: Russland bestätigt zahlreiche Raketenangriffe auf Ukraine
Russlands Militär hat über zahlreiche Raketenangriffe auf verschiedene Landesteile der Ukraine berichtet. In der westukrainischen Region Lwiw seien mit Raketen des Typs Kalibr ukrainische Reservisten sowie ausländische Militärtechnik attackiert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag.
Im nordukrainischen Gebiet Tschernihiw seien unter anderem militärische Ausbildungszentren angegriffen worden.
Im Osten des Landes wurden demnach in der Region Charkiw Teile der Eisenbahn-Infrastruktur zerstört und im Gebiet Donezk mehrere Ziele mit Raketen beschossen. Insgesamt seien in den vergangenen 24 Stunden mehr als 470 ukrainische Kämpfer getötet worden, sagte Konaschenkow. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
13.05 Uhr: Russischer Parlamentschef gegen Austausch aller Azovstal-Kämpfer
Der Chef des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, hat sich nach der Gefangennahme ukrainischer Kämpfer in der Hafenstadt Mariupol gegen einen generellen Gefangenenaustausch ausgesprochen.
"Nazi-Verbrecher unterliegen keinem Austausch. Das sind Kriegsverbrecher, und wir müssen alles dafür tun, sie vor Gericht zu bringen", sagte der Duma-Chef am Dienstag bei einer Plenarsitzung. Die Ukraine wiederum hofft auf einen Austausch der mehr als 260 eigenen Soldaten, die das seit Wochen belagerte Stahlwerk Azovstal zuvor verlassen hatten.
Einige der zuletzt noch in Mariupol ausharrenden ukrainischen Kämpfer gehören dem nationalistischen Asow-Regiment an. In Moskau wird Asow immer wieder als Rechtfertigung für den Krieg gegen die Ukraine herangezogen, der unter anderem die angebliche "Entnazifizierung" des Nachbarlands zum Ziel hat. Die Behauptung, die gesamte ukrainische Armee sei von "Nazis" dominiert, stufen Experten aber als unhaltbaren Vorwand ein.

12.27 Uhr: Schwedens Außenministerin Linde unterschreibt Nato-Mitgliedsantrag
Schwedens Außenministerin Ann Linde hat am Dienstag den Nato-Mitgliedsantrag ihres Landes unterzeichnet. "Unsere Nato-Bewerbung ist nun offiziell unterschrieben", schrieb Linde auf Twitter. Diese werde nun Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg übermittelt, sobald auch Finnland einen Antrag unterzeichnet habe.
Die beiden Länder, die sich unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine für die Bewerbung um eine Mitgliedschaft in dem Militärbündnis entschieden haben, wollen ihre Mitgliedsanträge gemeinsam einreichen.
Finnlands Präsident Sauli Niinistö und die finnische Regierung haben sich bereits zu einem Antrag entschlossen. Das finnische Parlament könnte darüber am Dienstag aber noch abstimmen.
12 Uhr: Kreml wirft Westen "Krieg" gegen Russland vor
Der Kreml hat dem Westen vorgeworfen, gegen Russland einen Krieg zu führen. "Es sind Feindstaaten. Weil das, was sie tun, Krieg ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag bei einem Auftritt auf einer Bildungskonferenz bei Moskau.
Präsident Wladimir Putin hatte zuvor schon mit Blick auf die westlichen Sanktionen von einem wirtschaftlichen "Blitzkrieg" gesprochen. Der eigene Angriffskrieg auf die Ukraine, der inzwischen fast drei Monate dauert, wird von der russischen Führung nur "militärische Spezialoperation" genannt.
Peskow sagte, der Westen führe einen diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Krieg gegen sein Land. "Faktisch erleben wir jetzt einen perfekten Sturm und den Moment der Wahrheit." Russland müsse zeigen, dass es in der Lage sei, seine Interessen zu schützen. "Aber jeder Krieg endet mit einem Frieden. Und dieser Frieden wird so gestaltet sein, dass unsere Stimme zu hören ist, wo wir bequem und sicher sind und fest auf unseren Beinen stehen."

10.18 Uhr: Olaf Scholz äußert sich zu möglicher Kiew-Reise
Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) hat seine Überlegungen zu einer möglichen Kiew-Reise erläutert.
Mehr dazu hier: Scholz äußert sich zu Kiew-Reise: "Darf nicht nur ein Fototermin sein"
10.14 Uhr: EU-Außenbeauftragter: Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens stärkt EU
Der von Schweden und Finnland angestrebte Nato-Beitritt wäre nach Einschätzung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auch von Vorteil für die Europäische Union.
Der Schritt stärke die Verbundenheit mit der westlichen Militärallianz, sagte der spanische Politiker am Dienstag am Rande von Beratungen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. Damit würden auch die Antwortmöglichkeiten bei einer Bedrohung der Grenzen erhöht.
Finnlands und Schweden streben nach Russlands Angriff auf die Ukraine in das Bündnis aus bislang 30 europäischen und nordamerikanischen Staaten. Beide Länder verfolgten jahrzehntelang eine Politik der Bündnisneutralität. Borrell sagte, nun geschehe das Gegenteil dessen, was Russlands Präsident Wladimir Putin eigentlich habe erreichen wollen.
9.31 Uhr: Russland setzt im Krieg auf wahllosen Artilleriebeschuss
Die russischen Streitkräfte setzen im Krieg gegen die Ukraine nach britischen Erkenntnissen zunehmend auf "wahllosen Artilleriebeschuss".
Russland habe nur begrenzte Möglichkeiten zur Erfassung von Zielen und scheue zudem das Risiko, Kampfflugzeuge über ukrainisch kontrolliertem Gebiet einzusetzen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf die Geheimdienste mit. "In den kommenden Wochen wird sich Russland wahrscheinlich weiterhin stark auf massive Artillerieangriffe verlassen, wenn es seine Offensive im Donbass wieder in Schwung zu bringen versucht."
9.22 Uhr: Ukraine meldet schwere Gefechte um Großstadt Sjewjerodonezk
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben russische Truppen vor der Großstadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes zurückgeworfen.
"Nahe der Ortschaft Syrotyne haben die russischen Eroberer Verluste erlitten und sich zurückgezogen", teilte der Generalstab am Dienstag in seinem Lagebericht mit. Syrotyne liegt vier Kilometer südlich von Sjewjerodonezk. Auch in mehreren anderen Richtungen seien die russischen Truppen erfolglos geblieben.
Auch der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, berichtete aus der Umgebung der Großstadt von schweren Gefechten. In den Vororten Girske und Solotoje seien mehrere Häuser durch Artilleriegeschosse zerstört worden. Die Russen hätten sich aber auch dort zurückziehen müssen. "Die Verluste des Feindes sind hoch", schrieb Hajdaj auf seinem Telegram-Kanal. Von unabhängiger Seite waren die Angaben nicht zu überprüfen.
7.55 Uhr: Viele Hotels auf der Krim bleiben wegen Ukraine-Krieg zu
Der Krieg in der Ukraine hat Medienberichten zufolge drastische Auswirkungen auf den Tourismus der Halbinsel Krim, die seit 2014 von Russland annektiert ist. In den Hotels werde ein Rückgang der Gästezahlen um 30 bis 40 Prozent befürchtet, berichtete die Moskauer Tageszeitung "Kommersant" am Dienstag.
Deshalb könnten in diesem Sommer bis zu ein Drittel der Hotels und Appartements geschlossen bleiben. Die Krim ist bei vielen Russen traditionell ein beliebtes Urlaubsziel.
Der Tourismus ist wichtigster Wirtschaftszweig der Halbinsel. Vergangenes Jahr machten dort nach Schätzungen annähernd zehn Millionen Menschen Urlaub. Nach Angaben der Regionalbehörden macht die Reisewirtschaft 25 bis 30 Prozent der Staatseinnahmen auf der Krim aus.
Dieses Jahr droht nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, der schon seit Februar dauert, ein dickes Minus. Während der Maifeiertage lag die Auslastung der Hotels dem Zeitungsbericht zufolge nur zwischen 10 und 15 Prozent.
7.46 Uhr: Heeres-Inspekteur sieht geschützte Kommunikation als Hauptaufgabe
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, sieht in abhörsicherer Kommunikation der Streitkräfte die zunächst wichtigste Aufgabe bei der Modernisierung der Bundeswehr.
"Es fehlt ganz einfach an der Fähigkeit, Daten und Sprache geschützt zu übermitteln", sagte Mais der Deutschen Presse-Agentur. Die Verbesserung dieser "Führungsfähigkeit" sei das Allerwichtigste auf der materielle Seite der Modernisierung. "Die drei Prioritäten des Inspekteurs des Heeres sind Führungsfähigkeit, Führungsfähigkeit und Führungsfähigkeit", sagte Mais, der oberster Soldat des Heeres ist.
"Ein Beispiel. Kein Unternehmer, kein Politiker ist heute in der Lage, seinen Auftrag nur mit Festnetzanschluss und Faxgerät zu erfüllen. Jeder ist auf sein Smartphone und die darauf verfügbaren Applikationen angewiesen. Dies gilt im übertragenen Sinne auch für uns, nur müssen wir im Normalfall noch das eigene Netz dazu erst mal mitbringen, aufbauen und mobil dabei haben", sagte Mais dazu.
"Wir müssen digitale Funkgeräte haben, die es uns in einem solchen Netz erlauben, Gefechtsstände zu betreiben, Daten und Sprache zu übertragen, ohne dass jemand mithören oder alles lahm legen kann."
6.10 Uhr: Erste Soldaten verlassen Asow-Stahlwerk
Nach wochenlanger Blockade haben gut 260 ukrainische Soldaten nach Behördenangaben das Asow-Stahlwerk in Mariupol verlassen. Darunter seien 53 Schwerverletzte, teilte der ukrainische Generalstab am Montag bei Facebook mit.
Auch seien 211 weitere ukrainische Kämpfer in die von russischen Truppen besetzte Ortschaft Oleniwka gebracht worden. Sie sollen später in einem Gefangenenaustausch zurückkehren, hieß es. Die Schwerverletzten seien in die Stadt Nowoasowsk transportiert worden. An der Evakuierung der weiteren Verteidiger des Stahlwerks Azovstal werde noch gearbeitet.
"Dank den Verteidigern von Mariupol haben wir kritisch wichtige Zeit für die Formierung von Reserven, eine Kräfteumgruppierung und den Erhalt von Hilfe von unseren Partnern erhalten", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bei Facebook. Alle Aufgaben zur Verteidigung von Mariupol seien erfüllt worden. Ein Freikämpfen von Azovstal sei nicht möglich gewesen. Das Wichtigste sei jetzt, das Leben der Verteidiger von Mariupol zu wahren.
Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte in seiner täglichen Videoansprache, die Ukraine brauche ihre Helden aus Mariupol lebend. Die Hafenstadt Mariupol war bereits kurz nach dem russischen Einmarsch im Februar eingekesselt worden. Die russischen Truppen übernahmen schrittweise die Kontrolle, die letzten ukrainischen Verteidiger der Stadt verschanzten sich aber in dem riesigen Stahlwerk mit mehreren unterirdischen Etagen.

5.20 Uhr: Britische Fish-and-Chips-Branche ächzt unter Ukraine-Krise
Nationalgericht in Gefahr? Die britischen Fish-and-Chips-Shops leiden nach Angaben eines Branchenverbands unter massiven Schwierigkeiten wegen des Kriegs in der Ukraine. Wie die National Federation of Fish Friers (NFFF) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mitteilte, könnten viele der Imbisse bald vor dem Aus stehen.
Hintergrund ist, dass die Verfügbarkeit der vier Zutaten für das britische Nationalgericht durch den russischen Angriff und dessen Folgen gelitten hat. So bezogen die Fish-and-Chips-Shops bisher die Hälfte ihres Sonnenblumenöls aus Russland oder der Ukraine. Auch Mehl für die Panade wurde bislang zu einem großen Teil aus der Ukraine eingeführt. Die Preise für beides zogen seit Kriegsbeginn kräftig an.
Nun fürchten die Imbissbesitzer, dass sie auch durch die Sanktionen gegen Russland weitere Einbußen hinnehmen müssen. Etwa 40 Prozent der Fische, die auf britischen Tellern oder in Pappschachteln landen, werden von russischen Trawlern gefangen. Strafzölle, die demnächst in Kraft treten sollen, werden auch hier bald die Preise in die Höhe schießen lassen. Und durch eine massive Verteuerung russischer Düngemittel dürfte auch der Preis für Kartoffeln nach oben gehen, fürchten die Imbissbetreiber.
4 Uhr: Benediktinerpater Grün wirft Russland Missbrauch der Kirche vor
Der Benediktinerpater Anselm Grün hat eine Instrumentalisierung der russisch-orthodoxen Kirche im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beklagt.
"Es ist sehr bitter, dass sich Kirill von Putin derart missbrauchen lässt und den Krieg rechtfertigt – noch dazu, wo es in der Ukraine auch viele russisch-orthodoxe Christen gibt", sagte Grün der "Augsburger Allgemeinen (Dienstag). Der Moskauer Patriarch Kirill hat sich stets hinter die Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin gestellt. Auch das Verhältnis zwischen dem Vatikan und dem russisch-orthodoxen Patriarchat in Moskau gilt als sehr schwierig.
Es tue weh, wenn Kirill im Namen des Glaubens Krieg rechtfertige, sagte Grün der Zeitung. "Dass Christen Christen bekämpfen, darf nicht sein", machte der Benediktinerpater klar. Kirill sei aber dafür blind geworden.
Grün forderte Unterstützung für die Ukraine, auch wenn er betonte, keine weitere Eskalation zu wollen. "Wichtig ist mir, dass man auf jeden Fall beide Wege geht: Verhandlungen und Waffenlieferungen."

2.10 Uhr: Ukraine-Krieg verschärft laut Unicef Mangelernährung von Kindern
Der Ukraine-Krieg verschärft nach Unicef-Angaben das Problem schwerer Mangelernährung bei Kindern. "Bereits vor dem Krieg in der Ukraine hatten viele Familien aufgrund von Konflikten, Klimaschocks und den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie Schwierigkeiten, ihre Kinder zu ernähren", sagte die Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.
Jetzt entstünden zusätzliche Probleme. Die Ukraine, die als Kornkammer Europas gilt, kann durch den Krieg unter anderem viel weniger Getreide exportieren.
Der am Dienstag veröffentlichte Unicef-Bericht "Schwere akute Mangelernährung: Eine tödliche Gefahr für Kinder" warnt, dass sowohl die Zahl der von Mangelernährung betroffenen Kinder als auch die Kosten für von ihnen benötigte Zusatznahrung steigen werden. Zusatznahrung, auch Erdnusspaste genannt, besteht vor allem aus Erdnüssen, Öl, Zucker und Milchpulver. Sie ist auch ungekühlt lange haltbar. Unicef ist nach eigenen Angaben weltweit der Hauptlieferant solcher Erdnusspaste.
Bereits heute erhielten mindestens zehn Millionen Kinder weltweit nicht die Zusatznahrung, die sie zum Überleben benötigten, so Unicef. Die Kosten für diese Zusatznahrung werden demnach in den nächsten sechs Monaten um bis zu 16 Prozent steigen, da die Preise wichtiger Zutaten in die Höhe schießen würden. Hierdurch könnte weiteren 600 000 Kindern pro Jahr der Zugang zu lebensrettender Behandlung verwehrt bleiben.
1 Uhr: USA und Griechenland preisen Partnerschaft in Ukraine-Krise
US-Präsident Joe Biden hält die Partnerschaft mit Griechenland angesichts der Ukraine-Krise für wichtiger denn je. Das sagte Biden am Montag bei einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Weißen Haus in Washington.
Bei Russlands Krieg in der Ukraine gehe es auch um die Bedrohung der Demokratie durch Autokraten, betonte er und verwies auf die gemeinsamen demokratischen Werte der USA und Griechenlands. Mitsotakis sagte, die Beziehungen der beiden Länder seien "auf einem Allzeit-Hoch". Das gelte nicht nur für die militärische Zusammenarbeit, sondern etwa auch für Handel und Investitionen.

Griechenland hatte zuletzt ein Abkommen zur militärischen Zusammenarbeit mit den USA um weitere fünf Jahre verlängert. Die Vereinigten Staaten benutzen mehrere Militärstützpunkte in Griechenland, von wo aus das US-Militär sowohl im Mittelmeer als auch im Schwarzen Meer operieren und auch Ausrüstung an die ukrainische Grenze bringen kann.
Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa