Ukraine-Krieg, Tag 125: Deutschland liefert weitere Panzerhaubitzen
Ukraine - Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert nun bereits seit 125 Tagen an. Alle aktuellen Entwicklungen gibt es im TAG24-Liveticker.

Im Fokus steht derzeit vor allem die Stadt Lyssytschansk im Osten des Landes, die nach der Einnahme von Sjewjerodonezk durch russische Truppen weiter heftig umkämpft wird.
Aber auch der russische Angriff auf ein Einkaufszentrum in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk sorgte am Montag weltweit für Betroffenheit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) erklärte, dass sich mehr als Tausend Zivilisten zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude befunden hatten. Offiziellen ukrainischen Angaben zufolge starben bei dem Angriff mindestens 18 Menschen - rund 40 wurden teils schwer verletzt.
Die wichtigsten Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr im TAG24-Ticker von Montag noch einmal nachlesen. Alle neuen Entwicklungen im Ukraine-Krieg am heutigen Dienstag (28. Juni) findet Ihr hier.
20.57 Uhr: Lambrecht kündigt 15.000 Soldaten für erweiterte Nato-Eingreifkräfte an
Deutschland will sich mit 15.000 Soldaten an den erweiterten Nato-Eingreifkräften von insgesamt mehr als 300.000 Soldaten beteiligen.
Die Bundesregierung sei bereit, "eine Division zu stellen, sprich: 15.000 Soldatinnen und Soldaten", sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstagabend kurz vor Beginn des Nato-Gipfels in Madrid. Dazu sollen nach ihren Angaben "circa 65 Flugzeuge und 20 Schiffe" kommen.

20.53 Uhr: Russischer Oligarch warnt vor Zerstörung der Ukraine
Der als kremlnah geltende Oligarch Oleg Deripaska sieht die russische Wirtschaft mit den westlichen Sanktionen besser zurechtkommen als gedacht, warnt aber vor einer Zerstörung der Ukraine.
"Ich denke, es wäre ein kolossaler Fehler, die Ukraine zu zerstören", sagte Deripaska am Dienstag in Moskau laut der Nachrichtenagentur RBС. Die derzeitigen westlichen Sanktionen hingegen bezeichnete er als "schnell verderbliche Ware". "Wir verstehen, dass sie in eineinhalb Jahren nicht nur sinnlos sind, sondern in die entgegengesetzte Richtung arbeiten", behauptete er.
Zwar träfen die Sanktionen die russische Wirtschaft hart, doch Russland habe sich überraschend gut an die neue Lage angepasst. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Russischer Oligarch warnt vor Zerstörung der Ukraine und macht düstere Prognose.

20 Uhr: Deutschland und Niederlande liefern sechs weitere Panzerhaubitzen an Ukraine
Deutschland und die Niederlande wollen insgesamt sechs weitere Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine liefern. Die Bundesregierung habe entschieden, "dass wir drei weitere Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine abgeben können", kündigte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstagabend an.
Vor einer Woche hatte Deutschland die ersten sieben Artilleriegeschütze dieses Typs und damit erstmals ein schweres Waffensystem an die Ukraine geliefert.
"Damit gehe ich schon an die absolute Grenze dessen, was verantwortbar ist", betonte Lambrecht in der spanischen Hauptstadt. Nach ihren Angaben hatte die Ukraine Deutschland und die Niederlande um die zusätzlichen Lieferungen gebeten.

19.32 Uhr: Rubel auf Sieben-Jahres-Hoch
Unbeeindruckt vom russischen Zahlungsausfall Anfang der Woche hat die Landeswährung Rubel am Dienstag ein neues Hoch gegenüber den Leitwährungen Dollar und Euro erklommen.
"Der Dollar kostet das erste Mal seit dem 28. Mai 2015 weniger als 52 Rubel. Der Euro kostet erstmals seit dem 26. Mai 2015 weniger als 55 Rubel", teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag nach Schließung der Moskauer Börse mit. Als Grund für die Rubelstärke führen die Währungsexperten der Agentur die bevorstehenden Steuerzahlungen in Russland und den hohen Ölpreis an.
Nachdem der Rubel kurz nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs noch deutlich einbrach, ist er nun seit Monaten auf Erholungskurs und hat inzwischen den doppelten Wert seines Tiefstands erreicht. Selbst der am Dienstag von der Rating-Agentur Moody's festgestellte technische Zahlungsausfall Russlands konnte dem Anstieg des Rubels nichts anhaben. Hier handelt es sich freilich auch nicht um eine übliche Staatspleite, sondern um technische Probleme bei der Überweisung der Schuldzahlungen, die vom Westen blockiert werden.
19.12 Uhr: Kämpfe um wichtige Versorgungsstraße im Osten der Ukraine
In der Ostukraine kämpfen ukrainische und russische Truppen weiter erbittert um die Kontrolle der Trasse von Lyssytschansk nach Bachmut.
Dem ukrainischen Generalstab zufolge wurde am Dienstag ein russischer Vorstoß auf die Ortschaft Spirne in Richtung der Stadt Siwersk abgewehrt. Die umkämpfte Straße ist eine der wenigen verbliebenen Nachschubrouten für Lyssytschansk. Die ehemalige Großstadt ist die letzte von ukrainischen Truppen gehaltene größere Ortschaft im Gebiet Luhansk.
Lyssytschansk werde dabei weiter ständig mit Mörsern und anderer Artillerie beschossen, teilte der Generalstab mit. Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt. Vertreter der prorussischen Separatisten berichteten zudem von Kämpfen bereits im Stadtgebiet. Die Verbindungen in die benachbarte Region Donezk stehen seit Tagen unter ständigem russischen Beschuss.
Auch in den Gebieten Donezk und Charkiw werden demnach Positionen der ukrainischen Armee mit Artillerie angegriffen. Geländegewinne soll die russische Seite jedoch nicht gemacht haben.
19.07 Uhr: Bulgarien will 70 russische Diplomaten ausweisen
Bulgarien hat die Ausweisung von 70 russischen Diplomaten angekündigt. "Unsere Dienste haben sie als Personen identifiziert, die gegen unsere Interessen arbeiten", sagte der Regierungschef des Balkanlandes, Kiril Petkow, am Dienstag. Es ist die bislang größte Zahl an Ausweisungen auf einen Schlag in dem EU-Mitgliedstaat.
Die Diplomaten, die als "Gefahr für die nationale Sicherheit" identifiziert wurden, müssten bis zum 3. Juli ausreisen, erklärte das bulgarische Außenministerium. Die russische Botschafterin Eleonora Mitrofanowa sei einbestellt worden, um sie über Sofias Entscheidung zu informieren.
Mehrere europäische Staaten haben nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine Ende Februar russische Diplomaten des Landes verwiesen. Russland reagierte darauf seinerseits mit Ausweisungen. Bulgarien hatte bereits im März zehn russische Diplomaten ausgewiesen.
18.25 Uhr: Putin will Beziehungen zu Taliban in Afghanistan verbessern
Vor dem Hintergrund der katastrophalen Beziehungen Russlands zum Westen infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, hat der Kreml sein Interesse an einer Verbesserung des Verhältnisses zu den militant-islamistischen Taliban in Afghanistan betont.
"Wir tun alles dafür, dass sich die Situation in dem Land normalisiert und versuchen, Beziehungen zu den politischen Kräften aufzubauen, die die Lage kontrollieren", sagte Russlands Präsident, Wladimir Putin, am Dienstag bei einem Besuch in der an Afghanistan grenzenden Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan laut der Nachrichtenagentur Interfax.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Putin sucht Nähe zu islamistischen Terroristen.

18.13 Uhr: Litauen verlängert Ausnahmezustand
In Litauen ist der wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine landesweit verhängte Ausnahmezustand bis zum 15. September verlängert worden.
Die Sonderregelung ermöglicht es den Behörden des EU- und Nato-Staates, Fahrzeuge und Menschen im Grenzgebiet zu stoppen und zu durchsuchen. Auch der Schutz strategischer Objekte und Infrastruktur wird in diesem Zeitraum verstärkt, die Ausstrahlung von russischen oder belarussischen Radio- und Fernsehprogrammen ist untersagt. Öffentliche Veranstaltungen zur Unterstützung der russischen Invasion bleiben weiter verboten.
Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Belarus - einen engen Verbündeten Russlands. Viele Menschen in dem Baltenstaat sorgen sich wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auch um ihre Sicherheit und die des ganzen Landes.
18.02 Uhr: Baerbock: Keiner weiß, wie lange der Krieg dauern wird
Wie lange der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch dauern wird, ist nach Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) völlig offen.
"Wir wissen nicht, wann der Krieg enden wird. Er könnte schon morgen enden, wenn der russische Präsident die Bombardierungen einstellt", sagte Baerbock vor dem Nato-Gipfel am Dienstag in Madrid. Dies sei die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geäußerte Hoffnung. Und der Westen müsse alles tun, um diese Hoffnung am Leben zu halten.
"Wir werden alles tun, damit die Ukraine ein souveräner Staat bleibt und das ganze Land in Frieden und Freiheit leben kann", versprach Baerbock. Die Grünen-Politikerin ist anlässlich des Nato-Gipfels in Spanien.
Selenskyj hatte laut Teilnehmerkreisen am Montag beim G7-Gipfel in Bayern gesagt, dass er auf ein Ende der Invasion noch in diesem Jahr hoffe. Er verwies dabei auf die Härten des Winters, die Gefechte erschwerten. Russland will den Krieg jedoch nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow solange fortsetzen, bis die russischen Forderungen erfüllt sind.
17.47 Uhr: Medien: Ex-Bürgermeister von Cherson von pro-russischen Kräften gefangen genommen
Pro-russische Streitkräfte haben laut Medienberichten den gewählten Bürgermeister der südukrainischen Stadt Cherson gefangen genommen.
Das frühere Oberhaupt der von Russland besetzten Stadt, Igor Kolychajew, sei festgenommen worden, sagte der stellvertretende Leiter der Besatzungsverwaltung der Region Cherson, Kirill Stremoussow, der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag. "Er gilt im Nazi-Milieu als Helden-Bürgermeister. Diese Person, die dem Entnazifizierungsprozess viel Schaden zugefügt hat, wurde endlich neutralisiert."
Kolychajews Beraterin, Galyna Lyaschewska, erklärte auf Facebook, der Ex-Bürgermeister sei am Dienstagmorgen von pro-russischen Streitkräften "entführt" worden. Cherson war nur knapp eine Woche nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine von Moskau erobert worden und ist seitdem von der Außenwelt praktisch abgeschnitten.
Die russischen Truppen hatten Ende April eine eigene "Verwaltung" eingesetzt, Kolychajew wurde durch Alexander Kobez ersetzt. Kolychajew sagte damals, er wolle dennoch in der Stadt bleiben und sich weiter engagieren.

17.33 Uhr: Reifen-Riese Michelin gibt Russland-Geschäft auf
Der französische Reifenhersteller Michelin gibt seine Aktivitäten in Russland auf. Bis Jahresende würden die Geschäfte an das örtliche Management übergeben, teilte der Konzern am Mittwoch mit.
Nach dem Aussetzen der Produktion in Russland Mitte März sei es "technisch unmöglich", diese wieder aufzunehmen. Grund dafür seien vor allem Lieferprobleme. Michelin verwies zudem auf die "allgemeine Unsicherheit" der Lage.
Nach der Übergabe an das örtliche Management würden die Geschäfte in einer neuen Einheit geführt, die von Michelin unabhängig sei, erklärte das Unternehmen. Der Konzern beschäftigt in Russland bislang rund tausend Menschen. Die meisten arbeiten in einer Fabrik in der Nähe von Moskau, die pro Jahr zwei Millionen Reifen herstellen kann. Insgesamt ist Russland für Michelin aber von geringer Bedeutung.
16.40 Uhr: Zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn: US-Schauspieler Sean Penn in Kiew
Der US-amerikanische Schauspieler Sean Penn ist zum zweiten Mal seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew empfangen worden.
"Sean, wir sind sehr daran interessiert, der Welt zu zeigen, was um Kiew herum geschehen ist", sagte Selenskyj einer Mitteilung vom Dienstag zufolge. Der 44-Jährige forderte Penn auf, auch die Geschehnisse in anderen vom Krieg betroffenen ukrainischen Städten in seinem geplanten Dokumentarfilm festzuhalten.
Penn war bereits kurz nach Kriegsbeginn vor rund vier Monaten überraschend in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gewesen und hatte sich mit Selenskyj getroffen. Bereits damals plante der 61-Jährige, den russischen Angriffskrieg filmisch zu verarbeiten.
16.07 Uhr: Zerstörtes Einkaufszentrum in Ukraine: Russland räumt Luftangriff ein
Das russische Militär hat nach der Zerstörung eines Einkaufszentrums in der Ukraine eingeräumt, für den folgenschweren Luftangriff auf die Stadt Krementschuk verantwortlich zu sein.
Die Attacke habe mehreren Hallen gegolten, in denen aus Europa und den USA gelieferte Waffen und Munition gelagert worden seien, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau mit. Die Detonation der Munition habe dann einen Brand in dem nahegelegenen Einkaufszentrum ausgelöst. Zwar behauptete das Ministerium, das Gebäude sei nicht mehr in Betrieb gewesen - doch Einträge örtlicher Geschäfte in sozialen Medien und auf Online-Plattformen legen das Gegenteil nahe.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Zerstörtes Einkaufszentrum in Ukraine mit vielen Toten: Russland räumt Luftangriff ein.

15.13 Uhr: Moskau ist - unabhängig von Kriegsausgang - gefährlicher
Nach Einschätzung des Generalstabschefs der britischen Streitkräfte steigt die von Russland ausgehende Gefahr für die Sicherheit Europas unabhängig vom Ausgang des Ukrainekriegs.
"Wir wissen nicht, wie der Krieg in der Ukraine ausgehen wird, aber in den meisten Szenarien wird Russland eine größere Gefahr für die europäische Sicherheit sein als vorher", sagte Generalstabschef Patrick Sanders am Dienstag bei einer Konferenz in London.
Russland habe in der Vergangenheit oft bewiesen, dass es trotz anfänglicher Schwierigkeiten dank seiner Ausdauer und seiner beinahe endlosen Ressourcen siegreich aus einer militärischen Auseinandersetzung hervorgehen könne, begründete Sanders seine Warnung. Zudem habe Russlands Präsident Wladimir Putin klargemacht, dass er expansionistische Ziele verfolge. Rückschläge seien daher nur temporär.

14.49 Uhr: Macron: Russland kann und darf Krieg nicht gewinnen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen Sieg Russlands in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgeschlossen.
"Russland kann und darf nicht gewinnen", sagte Macron am Dienstag nach dem dreitägigen G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern. "Unsere Unterstützung für die Ukraine und unsere Sanktionen gegen Russland bleiben daher so lange wie nötig und so stark wie nötig bestehen." So solle entweder ein vollständiger Sieg der Ukraine erreicht werden oder die Möglichkeit, zu von den Ukrainern bestimmten Bedingungen zu verhandeln.
Der französische Staatschef sagte zudem, Russlands Präsident Wladimir Putin habe seine zunächst unklare Verhaltensweise abgelegt. Zunächst habe es das Gefühl gegeben, er wolle verhandeln. "Jetzt ist es klar. Der Angriff von Russland auf ukrainischem Boden hat ein Ziel: die Kapitulation der Ukraine." Macron sagte auch, dass ein baldiges Ende des Kriegs nicht erkennbar sei.
14.46 Uhr: Scholz zur Energieknappheit: "Haben getan, was man tun konnte"
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Vorbereitungen für eine Energieknappheit im Herbst im Plan. "Ich sage, wir haben genau das getan, was man tun kann, und werden noch viele weitere Maßnahmen ergreifen, um uns auf eine sehr schwierige Situation vorzubereiten", sagte er am Dienstag in der ARD.
Er nannte unter anderem die Pflicht, die Gasspeicher vor dem Winter zu füllen, den Bau von Flüssiggasterminals und Pipelines an der Küste und die Rückkehr zu Kohlekraft.
Die Frage, ob er für den Winter warme Wohnungen in Deutschland garantiere, ließ Scholz offen. Auf die Frage, ob er Energiespartipps wie kürzeres Duschen oder eine geringere Raumtemperatur habe, sagte der Kanzler nur: "Nö". Er fügte hinzu: "Wir werden uns alle mit diesen Fragen beschäftigen müssen, wenn es so ist, dass wir ein Problem haben, dass nicht genug Energie zur Verfügung steht. Gegenwärtig haben wir genug, das gehört ja auch dazu."
14.19 Uhr: Ukraine erhält mehr als 40 Leichen gefallener Soldaten
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben erneut Leichen gefallener Soldaten aus den eigenen Reihen von Russland erhalten.
"Die Ukraine hat die Körper von 46 heldenhaften Verteidigern für ihre würdige Bestattung zurückgeholt", teilte das Ministerium für Reintegration in Kiew am Dienstag mit. 21 der Leichen seien von Verteidigern des Stahlwerks Azovstal aus dem von russischen Truppen eroberten Mariupol in der Ostukraine.
Die Übergabe habe im südostukrainischen Gebiet Saporischschja stattgefunden. Ob und wie viele Tote an die russische Seite übergeben worden seien, wurde nicht mitgeteilt. Eine russische Bestätigung lag zunächst nicht vor. Tags zuvor hatten Vertreter der abtrünnigen Region Donezk mitgeteilt, dass sie insgesamt 172 Leichen ukrainischer Soldaten auf dem Territorium von Azovstal gefunden hätten.

13.23 Uhr: Bundeskanzler Scholz unterstreicht Geschlossenheit gegenüber Russland
Zum Abschluss des G7-Gipfels auf dem bayerischen Schloss Elmau hat Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) die Geschlossenheit der Teilnehmer gegenüber Russland unterstrichen.
"Wir sind uns einig: Präsident (Wladimir) Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Elmau. "Und wir werden weiter die wirtschaftlichen und politischen Kosten für Präsident Putin und sein Regime hochhalten und in die Höhe treiben. Dafür ist es wichtig, zusammenzustehen, auch auf der langen Strecke, um die es hier sicherlich noch gehen wird."
Zudem wolle man geschlossen dem "russischen Narrativ" entgegentreten, wonach nur der Westen den Angriff auf die Ukraine verurteile, "und ansonsten die Welt zuschaut, was Russland da eigentlich macht", sagte Scholz

12.10 Uhr: Telefonat von Selenskyj mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg
Kurz vor dem Nato-Gipfel in Spanien hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (63) telefoniert.
Im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb das Staatsoberhaupt am Dienstag, er habe die Bedeutung eines leistungsfähigen Raketenabwehrsystems für die Ukraine betont, "um russische Terroranschläge zu verhindern". Zudem seien die Positionen abgestimmt worden. Die Ukraine fordert seit Monaten Waffen vom Westen zur Abwehr des russischen Angriffskriegs, der Ende Februar begann. Der Nato-Gipfel findet am Mittwoch und Donnerstag in Madrid statt.
Es wird erwartet, dass Selenskyj per Videoschalte daran teilnimmt.

11.44 Uhr: Timoschenko sieht keine Chance für friedliche Lösung
Mehr als vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko (61) aktuell keine Chancen auf eine diplomatische und friedliche Lösung.
"Putin will die ganze Ukraine zerstören und das ganze ukrainische Volk töten", sagte sie im Interview mit RTL/ntv am Dienstag mit Blick auf den von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordneten Krieg.
Ihr Land werde niemals der von Russland vorgeschlagenen Lösung zustimmen, die besetzten Gebiete zu annektieren und die ukrainische Armee nahezu aufzulösen, sagte sie.

11.37 Uhr: Russland untersagt Bidens Frau und Tochter die Einreise
Als Reaktion auf westliche Sanktionen hat Russland weitere Einreiseverbote gegen Amerikaner verhängt, darunter gegen die Familie von US-Präsident Joe Biden.
Dessen Frau Jill und Tochter Ashley dürften nicht mehr nach Russland reisen, teilte das Außenministerium am Dienstag in Moskau mit. Der Präsident selbst und Außenminister Anthony Blinken sowie Hunderte Mitglieder des US-Repräsentantenhauses stehen bereits auf dieser Liste.
10.09 Uhr: G7-Staaten wollen an Preisdeckel für russisches Öl arbeiten
Deutschland und die anderen G7-Staaten wollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Mechanismen für einen Preisdeckel für russisches Öl prüfen.
Die zuständigen Minister sollten entsprechend angewiesen werden, bestätigten mehrere Diplomaten am Dienstag kurz vor dem Abschluss des G7-Gipfels im bayerischen Elmau. Auch Möglichkeiten für Preisobergrenzen für Gas sollen geprüft werden.
8.53 Uhr: Russische Truppen stürmen Siedlung bei Lyssytschansk
Im Osten der Ukraine gehen nach Angaben aus Kiew die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk weiter.
Der Feind stürme die Siedlung Wowtschojariwka südwestlich der Stadt, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen in seinem Lagebericht mit. Russische Einheiten stehen im Süden bereits am Stadtrand. Gekämpft werde zudem an einer Ölraffinerie.
Lyssytschank ist die letzte große Stadt in der Region unter ukrainischer Kontrolle. Dort sollen noch mehrere Tausend ukrainische Soldaten stationiert sein. Nach ukrainischen Angaben haben russische Truppen neben dem Einsatz von Mörsern und Artillerie auch Luftangriffe in Richtung der Stadt geflogen.

6.31 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff auf Einkaufszentrum steigt
Nach dem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Ostukraine ist die Zahl der Toten auf mindestens 18 gestiegen.
Das schrieb der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, am Dienstagmorgen im Nachrichtendienst Telegram. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten in der Stadt Krementschuk liefen in der Nacht weiter. Bei dem Angriff am Montag wurden rund 60 Menschen verletzt.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft berichtete zudem am Montag von mehr als 40 Vermisstenmeldungen.

0.22 Uhr: Biden verurteilt Raketenangriff in Krementschuk
US-Präsident Joe Biden (79) hat Russland für den Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Ukraine scharf kritisiert.
"Der Angriff Russlands auf Zivilisten in einem Einkaufszentrum ist grausam", schrieb Biden in der Nacht zum Dienstag auf Twitter. "Wir sind solidarisch mit dem ukrainischen Volk." Biden hält sich derzeit beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern auf.
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die Biden-Regierung am Montag weitere Strafmaßnahmen der USA und der anderen G7-Staaten gegen Moskau angekündigt.
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