Ukraine-Krieg, Tag 36: Pläne für einen humanitären Korridor in Mariupol am Freitag
Kiew (Ukraine) - Auch am 36. Tag nach dem russischen Einmarsch gehen die Gefechte in der Ukraine weiter. Im Liveticker von TAG24 erfahrt Ihr die aktuellen Entwicklungen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) sieht noch keine konkreten Ergebnisse der Gespräche mit Russland über ein mögliches Ende des Kriegs. Den schönen Worten aus Moskau sei nicht zu trauen, sagte der 44-Jährige in der Nacht zum Donnerstag.
Dennoch sollen die Gespräche mit der russischen Delegation auch am 1. April im Online-Format fortgesetzt werden. Ziel der Ukraine ist ein direktes Gespräch der Präsidenten beider Länder.
Derweil meldet die Ukraine auch weiter Angriffe, so etwa auf ein Treibstofflager in der Großstadt Dnipro. Abermals ringen beide Seiten um eine Feuerpause für die umkämpfte Stadt Mariupol.
Die Bundesregierung hofft ihrerseits auf mehr Klarheit, ob und wie Russland weiter Gas liefert.
Die Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr im TAG24-Ticker vom Mittwoch nachlesen. Alle aktuellen Entwicklungen im Zuge des Krieges in der Ukraine am heutigen Donnerstag gibt es in unserem Liveticker.
22.27 Uhr: Erneut Pläne für einen humanitären Korridor in Mariupol am Freitag
Nach Forderungen Deutschlands und Frankreichs will Russland nach eigenen Angaben an diesem Freitag einen neuen Anlauf für einen humanitären Korridor aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol nehmen.
Das russische Verteidigungsministerium in Moskau kündigte am Donnerstagabend eine Feuerpause für den Morgen und den geplanten Beginn der Evakuierung von 9 Uhr MESZ an.
Die Menschen sollten unter Beteiligung des Roten Kreuzes und des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen aus der Stadt herausgebracht werden, sagte der Generalmajor Michail Misinzew.
21.15 Uhr: Biden: Putin "scheint sich selbst zu isolieren"
Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hat nach Einschätzung der US-Regierung im Ukraine-Krieg womöglich einige seiner Berater von ihren Aufgaben entbunden und sich selber isoliert.
"Es gibt Anzeichen dafür, dass er einige seiner Berater entlassen oder unter Hausarrest gestellt hat", sagte US-Präsident Joe Biden (79) am Donnerstag im Weißen Haus. Es gebe aber "nicht so viele handfeste Beweise".
Auf die Frage, ob Putin von seinen Beratern falsch informiert werde, antwortete Biden: "Es gibt eine Menge Spekulationen. Aber er scheint – ich sage das nicht mit Gewissheit – er scheint sich selbst zu isolieren."

20.05 Uhr: Wladimir Klitschko wirbt in Deutschland für Unterstützung der Ukraine
Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko (46) hat bei einem Besuch in Berlin eindringlich um Unterstützung für die Ukraine geworben.
Mehr Infos zum Thema findet Ihr hier: "Wir brauchen Waffen": Wladimir Klitschko fordert bei Berlin-Besuch mehr Unterstützung für die Ukraine.

19.18 Uhr: Gefahr von Luftangriffen in Kiew laut Pentagon weiter sehr hoch
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Einschätzung der US-Regierung weiter stark durch russische Luftangriffe gefährdet.
Russlands Gerede von Deeskalation sei "schöne Rhetorik", sagte ein hochrangiger Pentagon-Vertreter am Donnerstag. "Aber es bedeutet nicht, dass die Bedrohung aus der Luft weniger wird."
Auch wenn die Bodenpräsenz rund um Kiew verringert werde, setze das russische Militär die Stadt weiter mit Luftangriffen unter Druck. In den vergangenen 24 Stunden sei die Zahl der Lufteinsätze deutlich erhöht worden.
Die Angriffe konzentrierten sich vor allem auf Kiew oder auch Tschernihiw.
18.24 Uhr: Russische Truppen ziehen aus Tschernobyl ab
Russische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom mit dem Abzug von den besetzten Atomreaktoren Tschernobyl und Slawutytsch begonnen.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) berichtete am Donnerstag, dass das russische Militär schriftlich die Kontrolle über das AKW Tschernobyl wieder an das ukrainische Personal übergeben habe. Die IAEA erhielt ihre Informationen von ukrainischen Behörden.
Russische Soldaten seien in zwei Kolonnen in Richtung der Grenze nach Belarus gefahren, teilte der Konzern am Donnerstag auf Telegram mit. Das Personal des AKW Tschernobyl sei am Morgen über den geplanten Abzug informiert worden.

18.23 Uhr: Russland verhängt Einreiseverbote gegen EU-Vertreter
Als Antwort auf europäische Sanktionen hat Moskau Einreiseverbote gegen führende Vertreter der Europäischen Union verhängt.
"Die Beschränkungen gelten für die höchste Führung der Europäischen Union (...) sowie für die Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments", teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstag mit.
Die "schwarze Liste" umfasse auch Vertreter von Regierungen und Parlamenten einzelner EU-Staaten. Namen wurden keine genannt.
18.18 Uhr: Westen sucht laut Putin weiter Vorwände für Sanktionen
Russlands Präsident Wladimir Putin (69) hat dem Westen vorgeworfen, nach neuen Vorwänden für Sanktionen gegen sein Land zu suchen.
"Die Politik des wirtschaftlichen Drucks auf Russland wird der gesamte Westen nicht aufgeben", sagte der Kremlchef am Donnerstag in Moskau. "Das ist die objektive Realität."
Russland müsse dies bei der Entwicklung seiner Wirtschaft berücksichtigen. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen in das Nachbarland Ukraine am 24. Februar hatte der Westen beispiellose wirtschaftliche Sanktionen verhängt.
Alle westlichen Sanktionen seien schon früher vorbereitet gewesen und wären "in jedem Fall" umgesetzt worden, behauptete Putin. Die Strafmaßnahmen richteten sich dagegen, "dass wir nicht nach der Pfeife anderer tanzen und unsere nationalen Interessen und traditionellen Werte nicht opfern".

17 Uhr: Bundesregierung will Moskauer Dekret zu Gas-Zahlungen prüfen
Die Bundesregierung will die jüngsten Forderungen der russischen Regierung zur künftigen Bezahlung von Gas-Lieferungen prüfen.
"Wenn uns das Dekret vorliegt, wird die Bundesregierung es gründlich prüfen und bewerten", sagte eine Sprecherin des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums in Berlin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
"Klar ist, Deutschland zahlt weiter in Euro. Daran werden wir nichts ändern, der G7-Beschluss gilt." Die G7-Gruppe führender Wirtschaftsmächte und die Europäische Union hatten bereits Anfang der Woche Forderungen nach einer Zahlung in Rubel eine Absage erteilt.
16.58 Uhr: Italien traut China wichtige Rolle bei Friedensverhandlungen zu
Im Ringen um einen Frieden in der Ukraine traut Italiens Ministerpräsident Mario Draghi (74) China eine entscheidende Rolle zu.
Vor einem Online-Gipfel zwischen der EU und China an diesem Freitag gab sich der Regierungschef am Donnerstag in Rom optimistisch. "China könnte einer der Hauptakteure werden, wenn es darum geht, beide Seiten anzunähern."
Die Chinesen sind Verbündete Russlands und haben den Angriff Moskaus auf die Ukraine bislang nicht verurteilt. Im Gegenteil: Peking kritisierte zuletzt immer wieder den Westen, etwa wegen der Osterweiterung der Nato.
16.53 Uhr: Flug mit Ukraine-Flüchtlingen aus Moldau in Thüringen erwartet
In Thüringen wird an diesem Freitag ein zweites Flugzeug mit ukrainischen Kriegsflüchtlingen aus Moldau erwartet.
Der Flug mit einer Condor-Maschine werde durch Spenden finanziert, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Donnerstag in Berlin mit. Die Maschine aus dem Nachbarland der Ukraine soll am Nachmittag in Erfurt landen.
Die Geflüchteten sollen dann auch in Thüringen untergebracht werden.
16.18 Uhr: Habeck kündigt weitere Sanktionen gegen Russland an
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt.
Das letzte Sanktionspaket sollte nicht das letzte gewesen sein, sagte er am Donnerstag in Berlin nach einem Treffen mit dem französischen Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire (52).
Es sei darüber gesprochen worden, welche weiteren Sanktionen den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) hindern könnten, den "barbarischen" Krieg in der Ukraine fortzusetzen. Es seien Punkte identifiziert worden. Einzelheiten nannte Habeck nicht.

16.16 Uhr: Frankreich fordert längere Waffenpause für Mariupol
Frankreich hat für die eingekesselte ukrainische Stadt Mariupol einen längeren Waffenstillstand gefordert, damit humanitäre Hilfe geleistet werden kann.
Die von Russland zugesagten wenigen Stunden Feuerpause reichten für eine Evakuierung nicht aus, hieß es am Donnerstag aus dem Amtssitz von Präsident Emmanuel Macron (44).
Frankreich bestehe darauf, dass die Bedingungen des humanitären Völkerrechts eingehalten werden und die Sicherheit der beteiligten internationalen Organisationen gewährleistet werde.

15.46 Uhr: Ukraine hält laut Russland 68 Schiffe in Schwarzmeer-Häfen fest
Russland hat der Ukraine vorgeworfen, in seinen Schwarzmeer-Häfen bei Odessa 68 internationale Schiffe festzuhalten.
Die Schiffe gehörten unter anderem China, der Türkei, der Schweiz und Griechenland, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow (55), am Donnerstag in Moskau.
Russland öffne jeden Tag einen sicheren Korridor, damit sie die ukrainischen Hoheitsgewässer verlassen könnten. Nach Angaben der Besatzungen hätten die ukrainischen Behörden ausländischen Schiffen jedoch "unter Androhung der sofortigen Versenkung" das Auslaufen verboten.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

15.41 Uhr: Gas muss ab Freitag in Rubel bezahlt werden
Russlands Präsident Wladimir Putin (69) hat ein Dekret unterzeichnet, nachdem ausländische Käufer für russisches Gas an in Rubel zahlen müssen.
Diese Regelung gilt ab Freitag. Wenn diese Zahlungen nicht erfolgten, würden Verträge gestoppt werden, so Putin am Donnerstag.

14.35 Uhr: Wladimir Klitschko wirbt in Deutschland für Unterstützung der Ukraine
Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko (46) hat bei einem Besuch in Berlin um Unterstützung für die Ukraine geworben.
Klitschko traf sich am Donnerstag unter anderem mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne), wie eine Ministeriumssprecherin bestätigte.
In der Delegation aus Kiew waren demnach auch der Sonderbeauftragte des ukrainischen Außenministeriums für Sanktionspolitik, Olexij Makjejew, und die Abgeordnete Halyna Jantschenko dabei.

14.17 Uhr: Nato: Russische Einheiten ziehen sich nicht zurück
Die Nato sieht im Ukraine-Krieg keine Signale der Entspannung. "Nach unseren Geheimdienstinformationen ziehen sich russische Einheiten nicht zurück, sondern positionieren sich neu", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (63) am Donnerstag in Brüssel.
Russland versuche, seine Truppen neu zu gruppieren, Nachschub zu organisieren und die Offensive im Donbass zu verstärken. Gleichzeitig werde der Druck auf die Hauptstadt Kiew und andere Städte aufrechterhalten.
14.08 Uhr: Ukrainische Behörden berichten von weiteren Kämpfen bei Kiew
Ungeachtet der von Russland angekündigten militärischen Deeskalation bei Kiew gehen die Kämpfe in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt nach ukrainischer Darstellung weiter.
Einheiten der Nationalgarde hätten seit Mittwoch Artillerie, Raketensysteme und mehrere Dutzend Panzerfahrzeuge der russischen Truppen zerstört, teilte das Innenministerium am Donnerstag bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

13.13 Uhr: Kreml: Westliche Geheimdienste verstehen Putin nicht
Der Kreml hat westliche Geheimdienst-Erkenntnisse zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin (69) falsch über die Lage in der Ukraine informiert worden sein soll.
"Es zeigt sich, dass weder das Außenministerium (der USA) noch das (US-Verteidigungsministerium) Pentagon echte Informationen darüber haben, was im Kreml passiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.
"Sie verstehen einfach nicht, was im Kreml passiert. Sie verstehen Präsident Putin nicht. Sie verstehen den Mechanismus von Entscheidungen nicht. Sie verstehen den Stil unserer Arbeit nicht."
12.33 Uhr: Russland beruft 134.500 Wehrpflichtige ein
Russland beruft in diesem Frühjahr 134.500 Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren zum Wehrdienst ein.
Präsident Wladimir Putin (69) unterzeichnete dazu am Donnerstag einen Erlass, wie mehrere russische Nachrichtenagenturen berichteten. Der Einberufungszeitraum dauert bis Mitte Juli. Gleichzeitig endet für andere Russen der einjährige Wehrdienst. Eine Zahl, wie viele Wehrpflichtige ausscheiden und in die Reserve geschickt werden, wurde nicht genannt.

11.58 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj: Boykottiert Energie aus Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Niederlande aufgerufen, allen Handel mit Russland zu stoppen und mehr Waffen zu liefern.
Die Einfuhr von Gas und Öl aus Russland müsse boykottiert werden, sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Video-Rede vor dem Parlament in Den Haag. "Seid bereit, die Einfuhr von Energie aus Russland zu stoppen, so dass man nicht Milliarden in den Krieg steckt."
Er forderte auch die Lieferung von weiteren Waffen und nannte gezielt Stinger-Luftabwehrraketen und Panzerfäuste. "Wir brauchen Waffen, um den Besatzer zu vertreiben." Der Präsident rief Premier Mark Rutte (55) auf, sich für den schnellen EU-Beitritt der Ukraine einzusetzen. "Unsere EU-Mitgliedschaft hängt von euch ab."
11.17 Uhr: Bundespolizei zählt mehr als 5000 neu angekommene Ukraine-Flüchtlinge
Nach Kenntnis der Bundespolizei haben innerhalb eines Tages rund 5100 weitere Menschen aus der Ukraine in Deutschland Zuflucht gesucht.
Wie das Bundesinnenministerium am Donnerstag mitteilte, hat die Polizei damit seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar insgesamt 288.500 Kriegsflüchtlinge erfasst.
11.14 Uhr: Russische Truppen setzen Angriffe im Osten der Ukraine fort
Die russischen Truppen setzen eigenen Angaben zufolge ihre Angriffe im Osten der Ukraine fort.
Die Ortschaft Solota Nywa südwestlich von Donezk sei nun unter russischer Kontrolle, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow (55), am Donnerstag laut Agentur Interfax. Dort seien russische Einheiten seit Mittwoch sechs Kilometer vorgerückt. Bis zu 60 Gegner seien getötet worden. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Einheiten des von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebietes Luhansk seien unterdessen fünf Kilometer vorgerückt und lieferten sich Kämpfe mit ukrainischen "Nationalisten" bei der Ortschaft Kreminna nordwestlich von Luhansk.

10.37 Uhr: Selenskyj fordert vor australischem Parlament weitere Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer Ansprache an das australische Parlament weitere Sanktionen gegen Russland gefordert.
"Wir müssen jegliche Geschäftstätigkeit mit Russland einstellen", sagte Selenskyj. "Mächtige Sanktionen" seien nötig, bis Moskau aufhöre, "andere Länder mit seinen Raketen zu erpressen". Gleichzeitig müsse Russland daran gehindert werden, die Bestrafungen zu umgehen.
Australien hatte schon kurz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine scharfe Sanktionen verhängt und diese bereits mehrmals ausgeweitet.

10.13 Uhr: Wladimir Klitschko wirbt in Deutschland für Unterstützung der Ukraine
Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko (46) ist mit einer Delegation aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Deutschland gefahren.
"Es sind Treffen mit hochrangigen Politikern für eine politische Unterstützung der Ukraine geplant", teilte sein Bruder Vitali (50), der Bürgermeister von Kiew, am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gehe dabei um wirtschaftliche, humanitäre und militärische Hilfe für den von Russland angegriffenen Staat.

10.09 Uhr: Erneut große Gaslieferungen durch Ukraine nach Europa
Kurz vor einer erwarteten Ankündigung über künftige Zahlungen in Rubel liefert Russland eigenen Angaben zufolge weiter in großem Umfang Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa.
Wie bereits in den vergangenen Tagen würden auch am Donnerstag 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht der vertraglich möglichen maximalen Auslastung pro Tag.
9.29 Uhr: Westliche Geheimdienste: Putin von Beratern falsch informiert
Der russische Präsident Wladimir Putin (69) ist nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste falsch über die Lage in der Ukraine informiert worden.
Putins Berater hätten Angst, ihm die Wahrheit zu sagen, sagte der Chef der britischen Geheimdienstbehörde GCHQ, Jeremy Fleming, bei einem Besuch in Australien. Dennoch müsse dem Kreml das Ausmaß der Fehleinschätzungen klar sein. Zuvor hatte sich die US-Regierung ähnlich geäußert.
In Washington sagte die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield (40) unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, Putin habe sich vom russischen Militär getäuscht gefühlt. Das verursache andauernde Spannungen zwischen dem Kremlchef und der militärischen Führung.
8.51 Uhr: Nach angekündigter Feuerpause: Ukraine schickt Busse nach Mariupol
Nach einer russischen Zusicherung für einen zwischenzeitlichen Waffenstillstand hat die ukrainische Regierung 45 Busse in die belagerte südostukrainische Hafenstadt Mariupol geschickt.
"Wir tun alles Mögliche dafür, dass die Busse heute nach Mariupol gelangen und die Menschen abholen, die es noch nicht aus der Stadt heraus geschafft haben", sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk (42) am Donnerstag in einer Videobotschaft.
Die Bus-Kolonne solle auf dem Rückweg über das von Russen besetzte Berdjansk in das etwa 200 Kilometer entfernte Saporischschja fahren.

7.14 Uhr: Ukraine-Krieg macht Elektroautos teurer
Russlands Krieg in der Ukraine wird aus Expertensicht Elektroautos teurer machen - und könnte damit dem aktuellen Wandel der Branche einen Dämpfer verpassen.
Grund sei vor allem der Anstieg der Preise für Nickel, sagte Branchenanalyst Pedro Pacheco vom IT-Marktforscher Gartner der Deutschen Presse-Agentur. Russland ist eine zentrale Quelle des Metalls, das eine wichtige Rolle für die meisten Batterien von Elektrofahrzeugen spielt.
Die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren werde ebenfalls beeinträchtigt: Denn vor allem für viele europäische Hersteller war die Ukraine bisher ein Zulieferer von Kabelverbindungen - und Russland ein Lieferant von Palladium für Katalysatoren.

6.30 Uhr: Baerbock fordert sofortigen Stopp der Angriffe auf Mariupol
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hat an Russland appelliert, Fluchtkorridore und Hilfen für Zivilisten in der umkämpften und schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol zuzulassen.
Sie rufe die russische Regierung auf, "sichere Korridore für Zivilpersonen zur freiwilligen Evakuierung und die Lieferung humanitärer Hilfe für diejenigen zu ermöglichen, die nicht gehen können oder bleiben wollen", sagte sie einer Mitteilung des Auswärtigen Amts zufolge. "Die Angriffe müssen sofort gestoppt werden. Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten."

5.25 Uhr: Wirrwarr um künftigen Zahlungen an Russland für Gas
Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit (49) erklärte am Mittwochabend nach einem Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) mit Putin, die westlichen Zahlungen könnten auch nach dem 1. April wie üblich in Euro an die Gazprom-Bank gehen.
Die Bank konvertiere dann das Geld in Rubel. Scholz habe dem nicht zugestimmt, sondern um schriftliche Informationen gebeten.
3.33 Uhr: Vorbereitungen für ein "Referendum" in Cherson ?
Der ukrainische Generalstab meldete in der Nacht, Russland bereite in der eroberten Großstadt Cherson ein "Referendum" über die Errichtung einer moskaufreundlichen "Volksrepublik" vor.
Damit versuche die einmarschierte Armee, die Gebiete im Süden der Ukraine mit "zivil-militärischen Verwaltungen" zu kontrollieren. Das Muster würde den mittlerweile von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine ähneln.
Cherson hat knapp 300.000 Einwohner und hat eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes.

2.54 Uhr: EU und USA beginnen strategischen Dialog über Russland
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die EU und die USA ihren strategischen Dialog über Russland aufgenommen.
Beim ersten Treffen der Top-Diplomaten im Rahmen des Formats stand am Mittwoch in Washington unter anderem die Koordination der Politik zur Beendigung des Ukraine-Krieges im Fokus, wie das US-Außenministerium mitteilte.
Beide Seiten hätten den "ungerechtfertigten und barbarischen Krieg des Kremls gegen die Ukraine" verurteilt. Sie hätten zugleich ein sofortiges Ende der russischen Militärangriffe auf Zivilisten gefordert.
1.14 Uhr: Weitere Gespräche mit Russland am 1. April im Online-Format
Der ukrainische Verhandlungsführer David Arachamija (42) hat weitere Gespräche mit der russischen Delegation für den 1. April im Online-Format angekündigt.
Bei den jüngsten Gesprächen in der Türkei habe die ukrainische Seite erneut ein Treffen der beiden Präsidenten vorgeschlagen, teilte Arachamija am Mittwoch per Telegram mit. Die russische Delegation habe geantwortet, dazu sei ein abgestimmter Vertragsentwurf Voraussetzung.
Die Ukraine bestehe darauf, dass es ein solches Treffen nicht in Russland oder Belarus geben könne, sagte der Fraktionschef der Präsidentenpartei im Parlament in Kiew.

0.33 Uhr: Raketenangriff auf Öldepot in Dnipro - Auch Fabrik getroffen
Bei einem Raketenangriff ist nach ukrainischen Angaben ein mit Treibstoff gefülltes Öldepot in der Großstadt Dnipro zerstört worden.
Trümmer einer Rakete hätten zudem zwei Tanklastwagen beschädigt, teilte der Leiter des Regionalrats, Mykola Lukaschuk, am Mittwoch per Telegram mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Lukaschuk machte Russland für den Angriff verantwortlich. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Dnipro liegt im Südosten der Ukraine und ist bislang von Angriffen weitgehend verschont geblieben. Vor kurzem feuerten russische Kräfte nach ukrainischen Angaben zweimal Raketen auf eine Militäreinheit nahe der Stadt und beschädigten demnach Kasernen erheblich.
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