Ukraine-Krieg im Ticker: Selenskyj deutet neue Waffenlieferungen an
Ukraine - Der russische Einmarsch in der Ukraine dauert an. Die ukrainische Armee gerät im östlichen Gebiet Donezk zunehmend unter Druck. Alle Entwicklungen gibt es im TAG24-Liveticker.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bat vor diesem Hintergrund um neue westliche Waffen - und bedankte sich zugleich für die bislang schon gelieferten, die erfolgreiche Gegenoffensiven ermöglichten. "Jeder Angriff auf die Munitionsdepots des Feindes, auf seine Kommandoposten und auf Ansammlungen russischer Technik rettet unser aller Leben, das Leben der ukrainischen Soldaten und Zivilisten", sagte er.
Es seien russische Offensiven in Richtung der Städte Slowjansk, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Insbesondere um Bachmut toben seit Tagen heftige Kämpfe. Die Kleinstadt gilt als ein Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass.
Im südukrainischen Gebiet Cherson ist Angaben der russischen Besatzungsverwaltung zufolge eines ihrer Mitglieder nach einem Anschlag gestorben. Der stellvertretende Leiter der von den Russen in der Stadt Nowa Kachowka eingesetzten Verwaltung, Witalij Gura, sei seinen Verletzungen erlegen, schrieb die prorussische Politikerin Jekaterina Gubarewa auf Telegram.
TAG24 berichtet im Liveticker über das aktuelle Geschehen.
7. August, 22.15 Uhr: Selenskyj erwartet "gute Nachrichten" zu Waffenlieferungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts schwerer Kämpfe im Donbass seinen Landsleuten neue Waffenlieferungen angedeutet. "Nächste Woche erwarten wir Neuigkeiten von Partnern bezüglich der Hilfspakete. Gute Nachrichten!", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache.
Schlüssel der erfolgreichen Verteidigung seien nach wie vor Waffenlieferungen aus dem Westen, mahnte er. Nach Angaben Selenskyjs toben die härtesten Kämpfe im Donbass. Die Lage dort bleibe schwierig. Die Verteidigung von Orten wie "Awdijiwka, Pisky, Marjinka und Bachmut erfordern unsere Hauptanstrengung und leider viele Leben", konstatierte er.
7. August, 18.44 Uhr: Nach Ende der Seeblockade: Erster Frachter in Ukraine angekommen
Nach dem Ende der russischen Seeblockade hat erstmals wieder ein Frachtschiff in einem ukrainischen Hafen angelegt.
"Der Schüttgutfrachter Fulmar S ist im Hafen Tschornomorsk angekommen und bereit zum Beladen", teilte das ukrainische Infrastrukturministerium am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die in den letzten Tagen aus den ukrainischen Häfen ausgelaufenen Schiffe hingen dort bereits seit Kriegsbeginn fest.
Die Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs und der damit verbundenen Getreidelieferungen aus der Ukraine sind wichtig für die Stabilisierung der Lebensmittelpreise weltweit.
Bisher sind aus den ukrainischen Häfen seit Anfang August schon acht Schiffe mit Getreide ausgelaufen.
7. August, 15.11 Uhr: Russlands Armee meldet Zerstörung von Nato-Militärhilfen in Ukraine
Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge tonnenweise Munition zerstört, die Nato-Staaten an die Ukraine geliefert haben.
In der südukrainischen Region Mykolajiw sei ein Lager mit insgesamt 45.000 Tonnen Munition getroffen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Konaschenkow berichtete zudem von fünf weiteren Waffenlagern, die angegriffen worden seien - eines davon im besonders schwer umkämpften östlichen Gebiet Donezk.
7. August, 13.26 Uhr: Moskau und Kiew werfen sich erneut Beschuss von Atomkraftwerk vor
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben sich Moskau und Kiew gegenseitig den Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen.
Die ukrainische Armee habe in der Nacht zum Sonntag eine Rakete auf das AKW-Gelände abgefeuert, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liegt. Die ukrainische Atombehörde Enerhoatom hingegen beschuldigte die Russen, das unter ihrer Kontrolle stehende Gelände selbst beschossen zu haben.
Bei dem Angriff wurden demnach ein Lager für abgebrannten Kernbrennstoff getroffen sowie Sensoren zur Strahlenmessung beschädigt. Enerhoatom berichtete zudem, kurz vor der Explosion hätten sich Hunderte Mitglieder der russischen Besatzung in Bunkern versteckt. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
7. August, 12.24 Uhr: Ukrainischer Generalstab: Russland bringt weiter Technik nach Belarus
Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge verlegt Russland weiter Kriegstechnik ins benachbarte Belarus.
Unter anderem im Grenzbereich zum westukrainischen Gebiet Wolhynien würden auf belarussischem Gebiet zusätzliche Kräfte und Ausrüstung zur Luftverteidigung stationiert, teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.
Die frühere Sowjetrepublik Belarus ist zwar nie offiziell mit in Russlands Krieg eingestiegen. Der autoritäre Machthaber Alexander Lukaschenko (67) hat aber bereits kurz nach Beginn der Invasion Ende Februar eingeräumt, dass von belarussischem Staatsgebiet russische Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert wurden.
7. August, 12.23 Uhr: Mais von Frachter "Razoni" sollte aus Ukraine offenbar nach Syrien
Das mit dem Frachtschiff "Razoni" gelieferte Getreide aus der Ukraine sollte offenbar von dem Libanon aus weiter nach Syrien transportiert werden.
Händler hätten vermutlich einen Teil der erwarteten Mais-Ladung im Libanon verkaufen und den Rest über Land ins benachbarte Syrien liefern wollen. Das sagten zwei libanesische Regierungsvertreter der Deutsche Presse-Agentur am Sonntag. Das Schiff stoppte unterdessen seine Fahrt und lag am Sonntag etwa eine gute Tagesfahrt vom Libanon entfernt vor Anker.
Die "Razoni" - beladen mit 26.000 Tonnen Mais - hatte den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa am Montag verlassen - als erstes Schiff im Rahmen entsprechender Abkommen. Nach einer Inspektion vor Istanbul am Mittwoch steuerte der Frachter den Hafen Tripoli im Libanon an. Das kleine Land steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte und importierte vor dem Krieg in der Ukraine mehr als 70 Prozent seines Getreides von dort.
Es habe "viel Rummel" um die "Razoni" gegeben, sagte Hani Buschali, Präsident des Konsortiums für Lebensmittelimporte im Libanon. "Die Welt stellt sich ein Hilfsschiff vor, dass die Libanesen aus ihrer finanziellen Misere rettetet. Offen gesagt ist das nicht der Fall", sagte Boshali. "Der Libanon braucht Weizen, keinen Mais." Bis jetzt habe niemand das Gut auf der "Razoni" öffentlich beansprucht. Mehr Klarheit werde es erst geben, wenn das Schiff tatsächlich anlege und die Ladung gelöscht werde.
7. August, 10.39 Uhr: Briten: Russland hat seit Kriegsbeginn sechs Kommandeure entlassen
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor fast einem halben Jahr ist nach britischen Informationen wohl ein halbes Dutzend hochrangiger russischer Militärs entlassen worden.
Die schlechte Leistung der Streitkräfte während der Invasion sei für die russische Militärführung kostspielig gewesen, was höchstwahrscheinlich zur Entlassung von mindestens sechs Kommandeuren geführt habe, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit. Unter anderem General Alexander Dwornikow sei abgesetzt worden, nachdem er das Gesamtkommando über die Operation in der Ukraine erhalten habe.
Hinzu kämen mindestens zehn russische Generäle, die in der Ukraine auf dem Schlachtfeld getötet worden seien, schrieben die Briten weiter. Insgesamt habe all dies wahrscheinlich zu Russlands taktischen und operativen Schwierigkeiten bei dem Angriffskrieg beigetragen.
6. August, 0.57 Uhr: Ankunft des Getreidefrachters im Libanon verschiebt sich
Das erste Frachtschiff mit ukrainischem Getreide seit Kriegsbeginn legt später als erwartet im Libanon an.
Die für diesen Sonntag geplante Ankunft des Schiffes "Razoni" sei abgesagt worden, berichtete die ARD am Samstagabend unter Berufung auf den ukrainischen Botschafter im Libanon. Zu den Gründen wurden keine Angaben gemacht. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf eine Quelle der Hafenverwaltung im nordlibanesischen Tripoli, der Frachter werde dort am Dienstag anlegen - er habe seine Route geändert.
5. August, 22.37 Uhr: Selenskyj lobt Erfolge ukrainischer Armee - und westliche Waffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat seine Streitkräfte für erfolgreiche Gegenangriffe gelobt - und dabei die Rolle westlicher Waffen hervorgehoben.
In der vergangenen Woche habe die ukrainische Armee "starke Ergebnisse" bei der Zerstörung russischer Kriegslogistik erzielt, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Sonntag. "Jeder Angriff auf die Munitionsdepots des Feindes, auf seine Kommandoposten und auf Ansammlungen russischer Technik rettet unser aller Leben, das Leben der ukrainischen Soldaten und Zivilisten."
elenskyj dankte westlichen Partnern für bisherige Waffenlieferungen. Er verwies insbesondere auf die USA, die vor einigen Tagen weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt hatten. Darin sollen unter anderem Munition für das Mehrfachraketenwerfersystem Himars und 75.000 Artilleriegranaten enthalten sein. Zugleich bat Selenskyj um weitere Militärhilfe.
6. August, 18.52 Uhr: Vorstöße von Russen in Donezk laut ukrainischem Generalstab abgewehrt
Die ukrainische Armee gerät im östlichen Gebiet Donezk zunehmend unter Druck - hat am Samstag allerdings eigenen Angaben zufolge vorerst alle Vorstöße der Russen abgewehrt.
Es seien russische Offensiven in Richtung der Städte Slowjansk, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Insbesondere um Bachmut toben seit Tagen heftige Kämpfe. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets.
6. August, 18.52 Uhr: Russische Besatzungsverwaltung meldet Tod von Mitglied
Im südukrainischen Gebiet Cherson ist Angaben der russischen Besatzungsverwaltung zufolge eines ihrer Mitglieder nach einem Anschlag gestorben.
Der stellvertretende Leiter der von den Russen in der Stadt Nowa Kachowka eingesetzten Verwaltung, Witalij Gura, sei seinen Verletzungen erlegen, schrieb die prorussische Politikerin Jekaterina Gubarewa am Samstag auf Telegram.
6. August, 15.27 Uhr: Ukrainische Atombehörde warnt vor anhaltender radioaktiver Gefahr
Nach dem Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja besteht weiter erhöhte Brand- und Strahlungsgefahr.
"Das Atomkraftwerk Saporischschja arbeitet mit dem Risiko einer Verletzung der Normen für Strahlen- und Brandschutz", teilte die staatliche ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Samstag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Beide Kriegsparteien machen sich gegenseitig für den Angriff auf die Anlage verantwortlich.
6. August, 13.32 Uhr: Himars-Raketenwerfer laut Moskau vernichtet, fast 600 Ukrainer getötet
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit Luft- und Artillerieschlägen fast 600 ukrainische Soldaten getötet. "Nahe der Ortschaft Bilohirka im Gebiet Cherson wurden durch Luftschläge und Artilleriefeuer der zeitweise Standort der 46. ukrainischen Luftsturmbrigade getroffen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag.
Mehr als 400 "Nationalisten" seien getötet worden. Daneben seien durch Raketenangriffe an der Front in Cherson mehr als 70 weitere Soldaten getötet und 150 verletzt worden. Bei Raketenangriffen im Gebiet Dnipropetrowsk seien mehr als 80 "ausländische Söldner" gestorben.
Konaschenkow berichtete zudem über die Vernichtung mehrerer Artilleriesysteme der Ukraine. So sei eine Batterie von "Olcha"- und Himars-Raketenwerfern zerstört worden. Himars sind präzise US-Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite.
Moskau hat schon in der Vergangenheit mehrfach die Außergefechtsetzung dieser Waffensysteme gemeldet. Kiew und Washington dementierten dies dann später. Auch für den aktuellen Bericht Konaschenkows gibt es keine unabhängige Bestätigung.
6. August, 13 Uhr: Prorussischer Separatistenführer auf Intensivstation in Moskau
Der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung im besetzten südukrainischen Gebiet Cherson, Wolodymyr Saldo, liegt mit Vergiftungserscheinungen im künstlichen Koma auf einer Intensivstation in Moskau.
"Heute wurde er im künstlichen Koma mit einem Spezialflugzeug von der Krim nach Moskau geflogen", berichtete der russische Telegram-Kanal Baza am Samstag. Sein Zustand gilt als kritisch, eine Vergiftung wird als mögliche Ursache genannt.
Der 66-jährige Saldo ist gebürtiger Ukrainer und war bereits vor der russischen Invasion politisch aktiv. Von 2002 bis 2012 war er Bürgermeister von Cherson, anschließend saß er bis 2014 für die Partei von Ex-Präsident Viktor Janukowitsch im Parlament. 2015 verlor er die Wahl zum Bürgermeister von Cherson. Kurz nach der Besetzung großer Teile der Südukraine wurde Saldo dann von den Russen als Chef der Militärverwaltung in Cherson etabliert.
6. August, 10.43 Uhr: Ukraine-Krieg laut Großbritannien vor neuer Phase
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine tritt nach britischen Informationen in eine neue Phase ein. Das britische Verteidigungsministerium rechnet damit, dass sich die schwersten Gefechte auf eine knapp 350 Kilometer lange Frontlinie verlagern, die sich südwestlich nahe Saporischschja bis nach Cherson erstreckt und damit parallel zum Fluss Dnepr verläuft.
Das teilte das Ministerium am Samstagmorgen in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit. In Saporischschja befindet sich ein von Russland besetztes ukrainisches Atomkraftwerk, das leistungsstärkste in Europa. Cherson ist über eine strategisch wichtige Zugstrecke mit der besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbunden.
In Erwartung der ukrainischen Gegenoffensive oder vorbereitend für einen möglichen Angriff versammelten sich die russischen Streitkräfte mit ziemlicher Sicherheit im Süden der Ukraine, schrieben die Briten. Lange russische Militärkonvois bewegten sich weiterhin weg von der ukrainischen Donbass-Region in Richtung Südwesten.
Militärische Ausrüstung soll auch aus den russisch besetzten Gebieten Melitopol, Berdiansk und Mariupol sowie über das russische Festland über die Kertsch-Brücke auf die Krim gebracht worden sein.
6. August, 8.31 Uhr: Ukrainischer Verteidigungswall im Donbass gerät unter Druck
Die russischen Truppen attackieren nach Angaben aus Kiew mit aller Härte Bachmut, einen Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass.
"Der Feind führt einen Angriff auf Bachmut durch, die Kämpfe halten an", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Samstag mit. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden.
Seit der Eroberung des Gebiets Luhansk konzentrieren sich die russischen Offensivbemühungen in der Ostukraine auf das benachbarte Gebiet Donezk. Schrittweise konnten die russischen Invasoren in den letzten Wochen die ukrainischen Verteidiger zurückdrängen. Sie kontrollieren inzwischen etwa 60 Prozent des Territoriums.
Das Hauptquartier der ukrainischen Truppen im Donbass befindet sich im Ballungsraum Slowjansk - Kramatorsk, wo vor dem Krieg gut eine halbe Million Menschen lebten. Von Osten her ist dieser Raum durch die Festungslinie Siwersk - Soledar - Bachmut gesichert.
Diese gerät nun an mehreren Stellen ins Wanken. Russische Truppen stehen auch vor Siwersk und Soledar. Die schwersten Gefechte laufen aber derzeit um den Verkehrsknotenpunkt Bachmut, den die Russen mit Artillerie und Panzern beschießen.
6. August, 7 Uhr: 21.000 Ukrainer wollen laut Hochschulrektorenkonferenz studieren
Rund 21.000 ukrainische Schulabgänger und Studierende wollen eine Hochschule in Deutschland besuchen. Das sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-André Alt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Blick auf das bis Juni geäußerte Studieninteresse.
Hinzu kämen noch 10.000 Studierende, die aus der Ukraine geflohen seien, jedoch keine ukrainische Staatsbürgerschaft haben. Vor Beginn des Kriegs galt die Ukraine als beliebter Studienort, gerade für junge Menschen aus ärmeren Ländern.
"Die Zahlen sind allerdings volatil, weil es nicht ganz einfach ist, verlässlich zu erfassen, wie viele Studierende und Studienberechtigte aus der Ukraine sich tatsächlich in Deutschland aufhalten", betonte Alt. Das habe auch damit zu tun, dass einige Studierende bereits in die Ukraine zurückgekehrt seien.
"Die meisten ukrainischen Geflüchteten verfügen über gute Voraussetzungen für ein Studium, sowohl was die Formalia, wie etwa wichtige Dokumente, als auch die Qualifikation angeht", sagte der HRK-Präsident den Zeitungen.
5. August, 21.48 Uhr: Minister beider Länder äußern sich zu angeblichem Beschuss von AKW
In Teilen der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liege, seien Strom- und Wasserversorgung ausgefallen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Abend mit.
Zudem habe ein Block des Akw teilweise abgeschaltet werden müssen. Ein Brand auf dem Werksgelände habe gelöscht werden können. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite hieß es hingegen, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen.
Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit.
Das ukrainische Außenministerium appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich dafür einzusetzen, dass die Russen den Ukrainern die Kontrolle über das Akw zurückzugeben. Sollte ein Reaktor im Betrieb getroffen werden, seien die möglichen Folgen "gleichbedeutend mit dem Einsatz einer Atombombe", warnte die Behörde in Kiew.
5. August, 18.27 Uhr: Moskau und Kiew werfen sich Beschuss von Atomkraftwerk vor
Moskau und Kiew haben sich gegenseitig den Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen.
Am Freitagnachmittag habe die ukrainische Armee das Werksgelände beschossen, meldeten mehrere russische Agenturen unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der sich das Kraftwerk befindet. Zwei Stromleitungen seien unterbrochen worden und ein Feuer ausgebrochen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite hieß es hingegen, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen.
Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit. Ein Block des Atomkraftwerks sei heruntergefahren worden.
Der geflohene Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, warnte die verbliebenen Bürger, dass Wohngebiete vom Kraftwerksgelände aus beschossen würden. Auch der britische Geheimdienst kam kürzlich zu der Einschätzung, dass Aktionen der russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherheit des Akw Saporischschja gefährden.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich die Internationale Atomenergiebehörde IAEA besorgt gezeigt angesichts der Lage um das Kraftwerk, das mit sechs Blöcken und einer Leistung von 6000 Megawatt das größte Atomkraftwerk Europas ist. Eine Inspektion zur Prüfung der technischen Sicherheit sei dringend erforderlich, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi. Aber es sei momentan sehr schwierig für die IAEA, überhaupt ins Kriegsgebiet nach Saporischschja zu kommen.
5. August, 15.52 Uhr: Putin lobt Türkei wegen Getreide-Deal
Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (68) für die Vermittlung zum Abschluss des Getreide-Abkommens gedankt.
Erdogan habe nicht nur die Wiederaufnahme der ukrainischen Getreidelieferungen aus den Schwarzmeerhäfen befördert, sagte Putin bei einem Statement mit Erdogan in Sotschi vor gemeinsamen Gesprächen am Freitag.
"Sondern gleichzeitig wurde eine Paketlösung über die störungsfreie Lieferung russischer Lebens- und Düngemittel auf die Weltmärkte verabschiedet."
5. August, 15.46 Uhr: Ukraine schließt Stadt Mykolajiw für Suche nach Kollaborateuren
In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw wird für die Suche nach Helfern der russischen Armee eine mehr als zweitägige Ausgangssperre verhängt.
"Am Wochenende wird die Stadt geschlossen, kaufen Sie rechtzeitig Wasser und Lebensmittel. Wir arbeiten, darunter in Bezug auf die Kollaborateure", sagte Gouverneur Witalij Kim am Freitag in einer Videobotschaft. Die allgemeine Ausgangssperre gilt demnach von Freitag 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 MESZ) bis Montag 5.00 Uhr Ortszeit (4.00 MESZ).
Der Gouverneur hatte die Sperre bereits im Juli angekündigt. Für Hinweise auf Artilleriebeobachter, die das russische Feuer auf Objekte in der Stadt lenken, hatte der 41-Jährige zudem eine Prämie von umgerechnet knapp 100 Euro ausgelobt.
Mykolajiw wird beinahe täglich aus rund 25 Kilometern Entfernung von der russischen Armee mit Raketen beschossen. Den Behörden zufolge werden dabei fast ausschließlich zivile Objekte getroffen. Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Die Stadt hatte vor dem Krieg fast 500.000 Einwohner.
5. August, 13.41 Uhr: Russland weist 14 bulgarische Diplomaten aus
Russland hat mehr als einen Monat nach der Abschiebung seiner eigenen Diplomaten aus Sofia 14 bulgarische Botschaftsangehörige ausgewiesen.
Der Botschafter sei ins Außenministerium vorgeladen worden, "wo ihm eine Note des Ministeriums übergeben wurde, in der 14 Mitarbeiter des bulgarischen diplomatischen und konsularischen Dienstes in Russland zur "persona non grata" erklärt wurden", teilte das russische Außenamt am Freitag in einer Stellungnahme mit. Die Betroffenen müssen Russland verlassen.
5. August, 9.04 Uhr: London: Ukrainisches Atomkraftwerk durch russische Aktionen gefährdet
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste gefährden Aktionen der russischen Streitkräfte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja.
Moskaus Absichten im Hinblick auf das größte Atomkraftwerk in Europa seien fünf Monate nach Beginn des Krieges noch immer unklar, hieß es am Freitag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Russen setzten wohl Artillerieeinheiten in den an das Kraftwerk angrenzenden Gebieten ein, um ukrainische Regionen westlich des Dnipro-Flusses anzugreifen. Womöglich nutzten sie dabei den Hochsicherheitsstatus des Kraftwerkgeländes aus, um sich und ihre Ausrüstung vor nächtlichen ukrainischen Gegenangriffen zu schützen, hieß es.
5. August, 8.50 Uhr: Russische Truppen greifen vor Donezk mehrere Frontabschnitte an
Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben im Gebiet Donezk eine größere Offensive gestartet.
"Im Raum Donezk führt der Feind eine Angriffsoperation Richtung Bachmut und Awdijiwka durch", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Freitagmorgen mit. Mit den Gefechten versuchen die russischen Truppen demnach, sich in eine gute Ausgangsposition für die Eroberung der Städte Soledar und Bachmut zu bringen und ihre Kontrolle auf das Gebiet westlich von Donezk zu erweitern.
Die Städte Soledar und Bachmut sind Teil der Verteidigungslinie östlich des Ballungsraums um die Großstädte Slowjansk und Kramatorsk. Dort lebten vor dem Krieg mehr als eine halbe Million Menschen. Es ist der letzte Großraum im Donbass, der noch von Kiewer Truppen kontrolliert wird. Die Ukraine hat das Gebiet zu einer Festung ausgebaut.
5. August, 4 Uhr: Türkischer Präsident Erdogan reist zu Putin nach Sotschi
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) reist am Freitag zu einem Gespräch mit Kreml-Chef Wladimir Putin nach Russland.
Putin empfängt Erdogan in Sotschi am Schwarzen Meer. Es ist das zweite Treffen der beiden Staatschefs seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar. Erdogan hat sich schon mehrfach als Vermittler zwischen Moskau und Kiew angeboten.
Erdogan und Putin hatten sich zuletzt Mitte Juli in Teheran getroffen.
4. August, 23.22 Uhr: Selenskyj beklagt Blockade von EU-Finanzhilfen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat die verzögerte Auszahlung von EU-Finanzhilfen in Milliardenhöhe für sein Land beklagt.
Diese "künstliche Verzögerung" sei entweder ein Verbrechen oder ein Fehler, sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Jeden Tag erinnere er EU-Politiker daran, dass ukrainische Rentner, Flüchtlinge, Lehrer und andere nicht zu Geiseln von "Unentschlossenheit oder Bürokratie" werden dürften.
"Ich möchte nicht sagen, welches europäische Land jetzt bremst", sagte er. Er gehe immer noch davon aus, dass es um einen Fehler gehe, der korrigiert werden könne. Zwei Tage zuvor hatte der Vizechef des ukrainischen Präsidialamtes, Ihor Schowkwa, Deutschland für die schleppende Auszahlung verantwortlich gemacht. Von neun Milliarden Makrofinanzhilfe der EU sei erst eine Milliarde ausgezahlt worden.
4. August, 23.04 Uhr: Artillerieangriff auf ukrainische Großstadt Charkiw
Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Behördenangaben am Donnerstagabend von russischer Artillerie beschossen worden.
Drei Stadtteile seien Ziel der Angriffe gewesen, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow im Nachrichtenkanal Telegram. Nach ersten Erkenntnissen seien drei Menschen verletzt worden. "Ich bitte alle, in Schutzräumen zu bleiben und maximal vorsichtig zu sein!, schrieb er. Die ukrainische Armee hat russische Truppen zwar von der zweitgrößten Stadt des Landes abgedrängt; sie ist aber nicht ganz außer Reichweite der russischen Artillerie.
4. August, 22.36 Uhr: Selenskyj: Amnesty verdreht Täter und Opfer
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat einen Bericht von Amnesty International (AI) zu angeblichen Völkerrechtsverstößen seiner Streitkräfte kritisiert.
Er warf der Menschenrechtsorganisation vor, sie verlagere die Verantwortlichkeit vom Aggressor auf das Opfer. Wer einen solchen Zusammenhang herstelle, "muss sich eingestehen, dass er damit Terroristen hilft", sagte Selenskyj in einer Videoansprache am Donnerstagabend.
Amnesty hielt der ukrainischen Armee in einem Bericht vor, dass sie häufig von Wohnhäusern, Schulen oder Krankenhäusern aus operiere und damit russisches Feuer auf diese zivilen Objekte herausfordere. Dies sei ein Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht. Die ukrainischen Verstöße rechtfertigten indes "in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern", die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe.
4. August, 22.19 Uhr: Weiteres Milliarden-Hilfspaket in Italien wegen Ukraine-Krieg
Die italienische Regierung kommt Familien und Unternehmen wegen der stark steigenden Energie- und Verbraucherpreise mit weiteren Milliarden zu Hilfe.
Der Ministerrat beschloss am Donnerstag ein Paket von 17 Milliarden Euro, wie Regierungschef Mario Draghi (74) verkündete. Wegen den Folgen des Ukraine-Krieges hatte Rom den Bürgern 2022 zuvor mit mehr als 35 Milliarden Euro geholfen.
Mit den neuen Maßnahmen werden weiterhin die Benzin- und Dieselpreise an der Zapfsäule gedrückt. Zudem bekommen einkommensschwache Familien weiter Unterstützung bei der Bezahlung der extrem gestiegenen Strom- und Gasrechnungen.
Die Steuererleichterungen etwa für Unternehmen werden ebenfalls verlängert. Senioren bekommen darüber hinaus früher als geplant eine Erhöhung ihrer Renten. Draghi sprach von einem "außergewöhnlichen Umfang" der Hilfen.
4. August, 22.01 Uhr: Kanadische Regierung verteidigt Turbinen-Lieferung für Nord Stream 1
Die kanadische Regierung hat die Lieferung der in Kanada gewarteten Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 nach Deutschland vor einem Parlamentsausschuss verteidigt.
Bei einer einberufenen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses betonten Außenministerin Mélanie Joly (43) und der Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, dass sie damit mit den Zusammenhalt mit den Verbündeten in Deutschland und Europa aufrechterhalten hätten. Die Regierung war wegen der Übergabe des Aggregats unter Druck geraten.
"Ich kann die große Besorgnis seitens der Deutschen - aber auch seitens der Europäischen Union in Bezug auf die möglichen Auswirkungen, die damit verbunden wären, wenn sie praktisch keinen Zugang zu Erdgas haben - nicht überbetonen", sagte Wilkinson. Ein Verbot der Ausfuhr der Turbine sei im Licht der deutschen Abhängigkeit von russischem Gas "nicht durchführbar" gewesen.
4. August, 21.22 Uhr: Drei weitere Frachter sollen laut Türkei ukrainische Häfen verlassen
Zwei Wochen nach Abschluss des Abkommens für Agrarexporte aus der Ukraine sollen dort drei weitere mit Getreide und Lebensmitteln beladene Schiffe ablegen.
Die Frachter sollen am Freitag ukrainische Schwarzmeerhäfen verlassen, wie das türkische Verteidigungsministerium am Donnerstagabend mitteilte. Zudem solle sich ein unbeladenes Schiff nach einer Kontrolle in Istanbul auf den Weg in die Ukraine machen.
Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskrieges zuletzt monatelang blockiert gewesen. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen.
Ein Koordinierungszentrum in Istanbul ist mit Vertretern der vier Parteien besetzt. Die Inspektionen sollen unter anderem sicherstellen, dass Schiffe keine Waffen geladen haben.
Am Montag hatte als erstes Schiff seit Kriegsbeginn ein mit 26.000 Tonnen Mais beladener Frachter den ukrainischen Hafen Odessa verlassen. Die "Razoni" soll am Sonntag im Libanon ankommen.
4. August, 21.19 Uhr: Nordmazedonien gibt offenbar Kampfflugzeuge Su-25 an Ukraine zurück
Das Nato-Mitglied Nordmazedonien hat der Ukraine Presseberichten zufolge neben Panzern auch vier Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs Suchoi Su-25 übergeben.
Das Verteidigungsministerium in Skopje wollte die Lieferung weder bestätigen noch dementieren, wie das Portal MKD am Donnerstag berichtete. Es handele sich dabei um vier Su-25, die Nordmazedonien 2001 von der Ukraine gekauft hatte.
Damals gab es in dem Balkanland einen bürgerkriegsähnlichen Konflikt mit albanischen Bewaffneten. Die Erdkampfflugzeuge seien dabei mehrmals eingesetzt worden, hieß es. Seit 2003 standen sie eingemottet zum Verkauf. Nordmazedonien hat der Ukraine auch Panzer sowjetischer Bauart T-72 abgetreten.
4. August, 19.04 Uhr: Kanada beteiligt sich an britischer Ausbildungsmission für Ukrainer
Die Kanadische Regierung beteiligt sich an einer britischen Mission zur militärischen Ausbildung von ukrainischen Zivilisten.
Mehr als 200 Angehörige der kanadischen Streitkräfte würden für das Programm in Großbritannien zunächst vier Monate zur Verfügung gestellt, teilte die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand am Donnerstag mit. London hatte im Juni angekündigt, Tausende Zivilisten aus der Ukraine in Großbritannien für jeweils fünf Wochen an der Waffe auszubilden.
Kanada hatte eine vorherige Ausbildungsmission für Kiew auf ukrainischem Boden vor dem Einmarsch Russlands in das Land im Februar aus Sicherheitsgründen gestoppt.
4. August, 19.02 Uhr: Intensive Kämpfe bei Bachmut und Awdijiwka
Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter intensive Kämpfe bei den Städten Bachmut und Awdijiwka. Nordöstlich und östlich der Nachbarstädte Soledar und Bachmut seien am Donnerstag russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew auf Facebook mit.
Südlich von Bachmut dauerten die Kämpfe an. Zuvor hatte Brigadegeneral Olexij Hromow eingeräumt, dass sich ukrainische Truppen dort aus dem Dorf Semyhirja zurückziehen mussten.
Fortgesetzte Kämpfe gebe es auch bei der Industriestadt Awdijiwka, hieß es in dem Bericht. Hromow zufolge wurden südöstlich von Awdijiwka Positionen aufgegeben.
Dem Generalstabsbericht nach sind russische Vorstöße nördlich von Slowjansk, westlich von Donezk und in den Gebieten Cherson und Charkiw gescheitert. Entlang der gesamten Frontlinie seien zudem ukrainische Stellungen bei Dutzenden Orten mit Artillerie beschossen worden. Die russische Luftwaffe habe zudem mehrere Angriffe geflogen. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben ist nicht möglich.
4. August, 15.22 Uhr: Ukraine empört über russisches Getreide-Schiff auf Weg nach Syrien
Die Ukraine wirft Russland vor, gestohlenes Getreide aus besetzten Gebieten mit einem Frachter nach Syrien zu liefern.
Die unter syrischer Flagge fahrende "Laodicea" habe Gerste sowie Mehl geladen, teilte das Außenministerium am Donnerstag in Kiew mit. Das Getreide stamme aus von Russland besetzten Gebieten im Osten der Ukraine.
Nach Angaben aus dem Libanon hat das Schiff den russischen Hafen Kawkas in der Meerenge von Kertsch bereits vor gut einer Woche verlassen. Der Website Marinetraffic zufolge steuerte es am Donnerstag den Mittelmeerhafen Tartus in Syrien an.
4. August, 15.16 Uhr: Acht Tote bei russischem Beschuss von Bushaltestelle in der Ostukraine
Bei einem russischen Angriff auf eine Bushaltestelle in der ostukrainischen Grenzstadt Torezk sind nach ukrainischen Angaben acht Menschen getötet und vier weitere verletzt worden.
Nach ersten Angaben sei die Haltestelle von Artilleriegeschossen getroffen worden, erklärte Gouverneur Pawlo Kyrylenko am Donnerstag. Unter den Verletzten seien auch drei Kinder.
Der Gouverneur forderte die Einwohner erneut auf, die Region Donezk zu verlassen: "Ich appelliere an alle Bewohner der Region: Machen Sie sich nicht zur Zielscheibe für die Russen! Evakuieren Sie rechtzeitig!" schrieb Kyrylenko.
4. August, 14.55 Uhr: Putin meint laut Stoltenberg, er könne über die Ukraine bestimmen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (63) hat bei einem Besuch in seiner norwegischen Heimat die Bedeutung des westlichen Verteidigungsbündnisses und der Unterstützung für die Ukraine betont.
Die Nato müsse das angegriffene Land unterstützen und verhindern, dass sich der Krieg zu einem größeren ausweite, sagte Stoltenberg am Donnerstag auf der Insel Utøya bei Oslo.
Europa befinde sich in der gefährlichsten Situation seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Angriff auf die Ukraine stelle auch einen Angriff auf die Werte und die Weltordnung dar, die man haben wolle. Russlands Präsident Wladimir Putin (69) führe einen aggressiven Angriffskrieg gegen ein Nachbarland, weil er diese Werte nicht leiden könne.
"Er meint in seinem verwirrten Kopf, er könnte bestimmen, was die Ukraine tun kann", sagte Stoltenberg. Dieses Recht über andere Länder habe er nicht.
4. August, 13.04 Uhr: Russland verbirgt Infrastruktur mit Radar-Reflektoren
Russland schützt in der umkämpften ukrainischen Region Cherson nach Einschätzung britischer Geheimdienste wichtige Infrastruktur mit Radar-Reflektoren vor Angriffen.
Die pyramidenförmigen Reflektoren seien im Dnipro-Fluss neben der durch ukrainische Raketenangriffe beschädigten Antoniwka-Brücke positioniert, hieß es am Donnerstag vom Verteidigungsministerium in London. So werde die Brücke vor Überwachungstechnik verborgen und vor weiteren Angriffen geschützt.
4. August, 6.29 Uhr: Schwere Kämpfe im Donbass, Gefechte auch im Süden der Ukraine
Die Zweifel an Russlands Verhandlungsbereitschaft erklärt Kiew auch mit dem aktuellen Kampfgeschehen. Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter schwere Kämpfe.
Im Osten und Süden der Nachbarstädte Bachmut und Soledar seien an acht Abschnitten russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch bei Facebook mit. Auch bei der von ukrainischen Einheiten gehaltenen Industriestadt Awdijiwka habe es an fünf Abschnitten im Norden, Osten und Süden Angriffsversuche der russischen Truppen gegeben. Alle seien abgewehrt worden. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe von Donezk.
Entlang der gesamten Front seien in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw wieder ukrainische Positionen in Dutzenden Orten durch die russische Artillerie beschossen worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson sei zudem ein weiterer russischer Bodenangriff gescheitert, heißt es im Lagebericht. Darüber hinaus ist von massiven russischen Luftangriffen die Rede.
4. August, 5.22 Uhr: Kritik an Gerhard Schröder
Aus Kiews Sicht sind die Aussagen des deutschen Altkanzlers Gerhard Schröder unglaubwürdig, wonach Kremlchef Wladimir Putin (69) bereit zu Friedensverhandlungen sei.
"Es gibt nichts Zynischeres als die Behauptungen der Putin-Anhänger darüber, dass Russland bereit ist zu Verhandlungen", schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (41) am Mittwoch auf seinem Twitter-Kanal. Die täglichen Beschüsse ukrainischen Territoriums sagten etwas anderes aus, meinte er.
Der ukrainische Chefdiplomat verwies auf starken Artilleriebeschuss sowie Raketenangriffe gegen Zivilobjekte. Zudem beschuldigte er das russische Militär einmal mehr schwerer Kriegsverbrechen. "Russland bleibt auf den Krieg konzentriert - alles andere ist eine Nebelwolke", fügte Kuleba hinzu.
Und auch Selenskyj ging in seiner abendlichen Videoansprache indirekt auf Schröder ein. Ohne den 78-Jährigen beim Namen zu nennen, erklärte er, es sei "widerwärtig", wenn ehemalige Staatschefs von Demokratien nun für eindeutig undemokratische Regierungen tätig seien.
3. August, 21.53 Uhr: Ukraine glaubt nicht an Russlands Verhandlungsbereitschaft
Die ukrainische Führung hält Aussagen von Altkanzler Gerhard Schröder für unglaubwürdig, wonach Kremlchef Wladimir Putin zu Friedensverhandlungen bereit sei.
"Es gibt nichts Zynischeres als die Behauptungen der Putin-Schergen, dass Russland bereit ist zu Verhandlungen", schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch auf seinem Twitter-Kanal. Die täglichen Beschüsse ukrainischen Territoriums sagten etwas anderes aus.
Der ukrainische Chefdiplomat verwies auf starken Artilleriebeschuss sowie Raketenangriffe gegen Zivilobjekte. Zudem beschuldigte er das russische Militär einmal mehr schwerer Kriegsverbrechen. "Russland bleibt auf den Krieg konzentriert - alles andere ist eine Nebelwolke", fügte Kuleba hinzu.
3. August, 21.47 Uhr: Schwere Kämpfe bei Bachmut und bei Awdijiwka im Osten der Ukraine
Im ostukrainischen Gebiet Donezk gibt es weiter schwere Kämpfe. Im Osten und Süden der Nachbarstädte Bachmut und Soledar seien an acht Abschnitten russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch bei Facebook mit.
Auch bei der von ukrainischen Einheiten gehaltenen Industriestadt Awdijiwka habe es an fünf Abschnitten im Norden, Osten und Süden Angriffsversuche der russischen Truppen gegeben. Alle seien abgewehrt worden. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe von Donezk.
Entlang der gesamten Front seien in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw wieder ukrainische Positionen in Dutzenden Orten durch die russische Artillerie beschossen worden. Im südukrainischen Gebiet Cherson sei zudem ein weiterer russischer Bodenangriff gescheitert, heißt es im Lagebericht. Darüber hinaus ist von massiven russischen Luftangriffen die Rede. So sollen Stellungen der ukrainischen Armee bei zehn verschiedenen Ortschaften bombardiert worden sein.
3. August, 21.23 Uhr: Ukraine erhöht Ernteprognose trotz Krieg
Die Ukraine hat trotz des laufenden russischen Angriffskriegs ihre Ernteprognose für dieses Jahr um rund zehn Prozent angehoben.
Erwartet werden nun 65 bis 67 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten statt der anfänglichen 60 Millionen Tonnen, sagte Agrarminister Mykola Solskyj einer Regierungsmitteilung vom Mittwoch zufolge.
Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal sind bereits jetzt zwölf Millionen Tonnen der neuen Ernte eingefahren. "Insgesamt haben wir im Juni 3,2 Millionen der erforderlichen 5 Millionen exportiert", unterstrich der Regierungschef. Der Export steige dabei schrittweise per Eisenbahn, Straße und über die Donauhäfen. Der wieder angelaufene Export über die Schwarzmeerhäfen bei Odessa schaffe weitere Möglichkeiten. "Die Seehäfen erweitern diese Kapazitäten erheblich, und die Landwirte erhalten neue Möglichkeiten für den Absatz ihrer Produkte", sagte Schmyhal.
3. August, 19.15 Uhr: Moskau: Bereits 27 Mal Gefangene und Tote mit Kiew ausgetauscht
Während eine Friedenslösung in der Ukraine nicht in Sicht ist, funktioniert aus Moskaus Sicht zumindest der Austausch von Gefangenen.
"Unter Beteiligung des Roten Kreuzes ist es gelungen, den Dialog mit Kiew über den Austausch von Gefangenen und von toten Soldaten zu organisieren. Bisher wurden 27 solcher Operationen durchgeführt", sagte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin am Mittwoch bei einem Briefing mit ausländischen Militärattachés der Agentur Interfax zufolge.
Der größte einzelne Austausch fand Ende Juni statt, als von jeder Seite 144 Kriegsgefangene ausgetauscht wurden.
3. August, 12.41 Uhr: Russlands Militär bestätigt Raketenangriff auf Region Lwiw
Russlands Militär hat einen Raketenangriff auf die westukrainische Region Lwiw (Lemberg) bestätigt - und ihn mit der Zerstörung westlicher Waffen begründet.
Es sei ein Lager mit Waffen und Munition zerstört worden, die Polen an die Ukraine geliefert habe, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch.
Zuvor hatten am Dienstagabend bereits ukrainische Behörden über Explosionen im Grenzgebiet zu ihrem Nato-Nachbarn Polen berichtet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad eingeschlagen, hieß es. Russland bestätigte auch einen Angriff auf die südliche Region Mykolajiw. Dabei seien mehr als 50 ukrainische Kämpfer getötet worden, sagte Konaschenkow. Das ließ sich nicht unabhängig überprüfen
3. August, 11.19 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz übt Kritik an Russland wegen Turbine für Nord Stream 1
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat Russland indirekt vorgeworfen, Vorwände für die ausbleibenden Gaslieferungen zu nutzen.
Mehr dazu lest Ihr im Artikel: "Gas-Turbine für Nord Stream 1 in NRW gestrandet, Kanzler Scholz greift Russland an".
3. August, 8.29 Uhr: Kämpfe um Bachmut in Ostukraine halten an
Im ostukrainischen Gebiet Donezk dauern die Kämpfe um die Stadt Bachmut an. Der Feind konzentriere seine Hauptanstrengung in Richtung dieser Stadt, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwochmorgen mit.
Es habe Artilleriebeschuss auf Siedlungen etwa südlich von Bachmut gegeben, "um unsere Einheiten zurückzudrängen". Russische Angriffe seien aber zum Teil abgewehrt worden, hieß es. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
3. August, 7.04 Uhr: Altkanzler Schröder: Moskau will im Ukraine-Krieg Verhandlungslösung
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (78) hat sich nach Gesprächen in Moskau zuversichtlich gezeigt, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine eine "Verhandlungslösung" anstrebt.
Das jüngst erzielte Abkommen der Kriegsparteien zu den Getreide-Exporten aus der Ukraine sei ein "erster Erfolg", den man vielleicht "langsam zu einem Waffenstillstand ausbauen" könne, sagte das SPD-Mitglied in einem Interview mit dem Magazin "Stern" und dem Sender "RTL/ntv" (Mittwoch).
Er habe sich vorige Woche in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. "Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung", meinte Schröder.
Der Altkanzler steht seit langem wegen seiner Nähe zu Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Schröder bezeichnete den Krieg nun erneut als "Fehler der russischen Regierung", verteidigte aber gleichzeitig seine Kontakte nach Moskau. "Aber warum sollte ich mit Gesprächen, die rechtlich möglich sind und mich und meine Familie nicht in Schwierigkeiten bringen, aufhören?" fragte er in dem Interview.
3. August, 2.21 Uhr: Russland: Atomkrieg ist nicht zu gewinnen
Angesichts des Ukraine-Kriegs hat Russland erneut betont, dass sich die Atommächte "zurückhaltend und verantwortungsvoll verhalten" sollten. "Die Russische Föderation ist fest davon überzeugt, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist.
"Und er darf niemals gekämpft werden", sagte der stellvertretende Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle des russischen Außenministeriums, Igor Wischnewetski, am Dienstag (Ortszeit) bei der UN-Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext.
Zugleich sagte Wischnewetski aber auch, Russland sei in der Ukraine einer Militärkampagne "mit einem Abgleiten in eine direkte bewaffnete Konfrontation zwischen Atommächten" ausgesetzt. Russland war zum Auftakt der Konferenz am Montag von zahlreichen Staaten wegen atomarer Drohungen im Zuge des Ukraine Kriegs scharf attackiert worden.
2. August, 22.35 Uhr: Schlachtfelder im Donbass sind laut Selenskyj "einfach die Hölle"
Die ukrainische Armee braucht nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch mehr Waffen, um die russische Übermacht im Donbass zu besiegen.
Der Staatschef dankte in seiner Videoansprache am Dienstagabend besonders den USA, dass sie weitere Militärhilfe leisten wollten. Vor allem mit den Mehrfachraketenwerfern Himars aus den USA könne seine Armee den Angreifern schmerzhafte Verluste zufügen. Verteidigungsminister Olexij Resnikow bestätigte am Dienstag in Kiew das Eintreffen von vier weiteren Himars-Einheiten.
"In der Tat können wir den Vorteil der russischen Armee in Bezug auf Artillerie und Mannschaftsstärke immer noch nicht vollständig brechen", sagte Selenskyj aber. Dies sei in den Kämpfen um Pisky, Awdijiwka und andere Orte im Donbass deutlich zu spüren. "Es ist einfach die Hölle."
2. August, 20.29 Uhr: Getreide-Frachter aus Ukraine zur Inspektion in Türkei eingetroffen
Das erste mit ukrainischem Getreide beladene Frachtschiff seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist zur Inspektion in der Türkei eingetroffen.
Der Frachter "Razoni" sei mit rund 26.000 Tonnen Mais aus der Ukraine am Schwarzmeer-Eingang der durch Istanbul verlaufenden Meerenge Bosporus angekommen und habe an der zugewiesenen Stelle geankert, teilte das türkische Verteidigungsministerium am Dienstag auf Twitter mit.
Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen sollen demnach am Mittwochmorgen an Bord gehen und das Schiff inspizieren. Damit soll unter anderem sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind. Anschließend soll der Frachter den Bosporus passieren. Das unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone fahrende Schiff steuert den Libanon an.
2. August, 17.37 Uhr: Ukraine wirft Deutschland Blockade von Finanzhilfen vor
Die wegen des Kriegs kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine hat Deutschland vorgeworfen, die Auszahlung von Finanzhilfen der EU zu blockieren.
"Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage", sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge am Dienstag. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen "aktive Gespräche".
Von den im Mai zugesagten neun Milliarden Euro Makrofinanzhilfe habe Kiew eine Milliarde bereits erhalten, erklärte Schowka. Nach Angaben der EU-Kommission sind für die ausstehende Summe möglicherweise Garantien von Mitgliedsstaaten nötig, weil eine Absicherung über den EU-Haushalt wegen fehlender Mittel nicht möglich ist.
Im Juli hatten mehrere Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der Ukraine herabgestuft. Der größte Staatskonzern Naftogaz hatte zudem vergangene Woche Dienstag fällige Auslandsschulden aufgrund einer Regierungsanordnung nicht bedient. Der zusätzliche Finanzbedarf der Ukraine wurde im Präsidentenbüro für 2023 auf fast 50 Milliarden Euro geschätzt. Ende Februar ist Russland in das Nachbarland einmarschiert und hat Teile der Ost- und Südukraine besetzt.
2. August, 13.51 Uhr: Moskau warnt erneut vor Scheitern des Getreide-Abkommmens
Ungeachtet des ersten aus einem ukrainische Hafen ausgelaufenen Frachtschiffs warnt Russland erneut vor einem möglichen Scheitern des Getreide-Abkommens.
Die Vereinbarung zur Getreideausfuhr habe einen Paketcharakter, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa (46), am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. "Darum warnen wir vor Versuchen, den zweiten Teil des Pakets zu verzögern oder nicht zu erfüllen", sagte sie mit Blick auf eine in Aussicht gestellte Lockerung einiger Sanktionen gegen Russland.
Moskau und Kiew hatten sich vor rund anderthalb Wochen unter internationaler Vermittlung auf ein Abkommen zur Freigabe der Getreide-Exporte aus der Ukraine geeinigt, die wegen Russlands Angriffskrieg monatelang blockiert waren. Am Montag lief das erste Schiff aus dem Hafen von Odessa aus.
2. August, 13.22 Uhr: Russlands Verteidigungsminister: Kämpfe in Donezk laufen «planmäßig»
Trotz fehlender größerer Erfolge in den vergangenen Wochen läuft für Russlands Armee im Osten der Ukraine nach eigener Darstellung alles nach Plan.
"Nach der Übernahme der Kontrolle auf dem Gebiet der Volksrepublik Luhansk wird die Volksrepublik Donezk planmäßig befreit", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (67) am Dienstag der Agentur Interfax zufolge.
Russland hatte Anfang Juli die Eroberung der ostukrainischen Region Luhansk verkündet - im benachbarten Donezk seitdem allerdings nur verhältnismäßig geringe Geländegewinne verzeichnet. Schoigu zählte sechs Ortschaften in Donezk auf, die seine Truppen zuletzt erobert haben sollen.
Schoigus Aussagen zufolge soll die russische Armee in den vergangenen Wochen unter anderem sechs Abschussanlagen für aus den USA gelieferte Himars-Raketen, fünf für Geschosse des Typs Harpoon sowie 33 M777-Haubitzen zerstört haben. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Außerdem sei das wichtige Kohlekraftwerk Wuhlehirsk mittlerweile unter russischer Kontrolle, sagte Schoigu.
2. August, 12.54 Uhr: Luftwaffe übernimmt Überwachung des Nato-Luftraums über Baltikum
Die Bundeswehr überwacht in den kommenden neun Monaten den Luftraum über den baltischen Nato-Staaten Estland, Lettland und Litauen.
Ein Luftwaffen-Geschwader übernahm am Dienstag von Frankreich das Kommando auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari. Dazu wurden Ende Juli auch fünf "Eurofighter" in das russische Nachbarland verlegt. Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur sagte, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe den Nato-Einsatz "noch wichtiger gemacht". Dies zeige, dass Estland auf die Unterstützung aller Verbündeten zählen könne.
Estland, Lettland und Litauen haben keine eigenen Luftstreitkräfte. Die Nato sichert deshalb von Militärstützpunkten in Ämari (Estland) und Siauliai (Litauen) aus den baltischen Luftraum.
2. August, 12.14 Uhr: Ukraine meldet weiter schwere Kämpfe bei Bachmut im Osten
Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars habe es russische Vorstöße gegeben, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag mit.
Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen größtenteils abgewehrt worden, hieß es. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.
Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk. Kiew nährt seit Wochen Hoffnungen, in dieser Region eine Gegenoffensive zur Rückeroberung des Südens zu starten.
Den Kiewer Angaben zufolge wurden entlang der gesamten Frontlinie ukrainische Positionen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw durch russische Artillerie beschossen. Die russische Luftwaffe habe zudem an vier Orten Angriffe auf ukrainische Stellungen geflogen.
2. August, 10.14 Uhr: London: Russische Schwarzmeerflotte geschwächt
Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position.
Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei "der jüngste Rückschlag" für die Flotte, teilte das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs "Moskwa" im April.
Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentierte: "Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann."
Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementierte und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall "erfunden".
2. August, 0.06 Uhr: Ukraine wirft Russland "nuklearen Terrorismus" vor
Kiew hat Moskau für indirekte Drohungen zum Einsatz von Atomwaffen im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert.
"Die Welt wird Zeuge, wie nuklearer Terrorismus, gesponsert von einem Atomwaffenstaat, Wirklichkeit wird", sagte der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj am Montag (Ortszeit) zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York laut Redetext. Es bedürfe robuster gemeinsamer Maßnahmen, um eine nukleare Katastrophe zu verhindern. Über ukrainischen Kernkraftwerken müssten Flugverbotszonen eingerichtet werden. Der Aggressor Russland dürfe nicht ungestraft mit dem Einmarsch in die Ukraine davonkommen, nur weil er Atomwaffen besitzt.
1. August, 22.01 Uhr: US-Regierung kündigt weitere Rüstungslieferungen für die Ukraine an
Die US-Regierung hat weitere Rüstungslieferungen an die Ukraine in einem Umfang von 550 Millionen Dollar angekündigt. Darin enthalten seien unter anderem Munition für das Mehrfachraketenwerfersystem Himars und 75.000 Artilleriegranaten, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montag mit.
Insgesamt hätten die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Joe Biden (79) vor gut eineinhalb Jahren damit Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 8,8 Milliarden Dollar zugesagt. Die USA würden weiter mit ihren Verbündeten und Partnern zusammenarbeiten, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasionsarmee zu unterstützen, hieß es weiter.
1. August, 21.47 Uhr: Polens Präsident warnt Europa eindringlich vor Gefahr durch Russland
Polens Präsident Andrzej Duda (50) betrachtet Russland als Gefahr für Europa. "Sollte die Ukraine mit ihrem heldenhaften Widerstand den imperialen Plänen Putins nicht standhalten, wären Polen und die baltischen Staaten direkt von einer weiteren Ausweitung der russischen Einflusssphäre auf Mitteleuropa bedroht", sagte Duda der Frankfurter Allgemeine Zeitung (Dienstag).
Duda sprach von "großrussischen Ideen, in denen es darum geht, sich andere Völker unterzuordnen". Dies seien nicht nur Ideen des russischen Präsidenten Wladmir Putin, vielmehr sei ein großer Teil der russischen Gesellschaft davon durchdrungen.
"Dank der Ukraine ist diese Gefahr heute eingedämmt. Aber ich denke, dass diese Gefahr leider in der Zukunft aktuell werden wird", so der polnische Präsident weiter. "Das Einzige, was man tun kann, ist, die eigene Sicherheit zu stärken."
1. August, 20.01 Uhr: Kiew meldet Ankunft deutscher Mehrfachraketenwerfer Mars II
Die von Deutschland gelieferten Mehrfachraketenwerfer Mars II sind nach Angaben aus Kiew in der Ukraine angekommen.
Das teilte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag auf Twitter mit. Er bedanke sich "bei Deutschland und persönlich bei meiner Kollegin, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, für die Systeme", schrieb der 56-jährige Politiker.
1. August, 19.59 Uhr: Ankunft von ukrainischem Getreide-Schiff in Istanbul verzögert sich
Das mit rund 26.000 Tonnen Mais aus der Ukraine beladene Frachtschiff "Razoni" wird nach türkischen Angaben später in Istanbul eintreffen als zunächst erwartet.
Man rechne mit der Ankunft erst in der Nacht zu Mittwoch, teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit. Zunächst hatte Minister Hulusi Akar von einer Ankunft am Dienstagnachmittag (14.00 Uhr) gesprochen. Man werde das Schiff voraussichtlich am Mittwochmorgen inspizieren, hieß es nun. Das Ministerium machte keine Angaben zum Grund der Verzögerung.
1. August, 19.43 Uhr: Putin gibt neues Statement zu möglichem Erstschlag mit Atomwaffen ab
Trotz des Kriegs in der Ukraine hat Russland bekräftigt, keinen Atomkrieg starten zu wollen.
"Wir gehen davon aus, dass es in einem Atomkrieg keine Sieger geben kann und er niemals begonnen werden darf", schrieb Präsident Wladimir Putin (69) in einem am Montag auf der Webseite des Kremls veröffentlichten Grußwort an die Teilnehmer der Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag in New York.
Damit trat er seit Kriegsbeginn wachsenden Befürchtungen entgegen, dass Moskau in der Ukraine womöglich Atomwaffen einsetzen könnte.
Die Befürchtungen begründeten sich unter anderem darauf, dass Putin die russischen Atomstreitkräfte kurz nach dem Angriff auf das Nachbarland in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt hatte. Zuvor hatte Russlands Führung einen atomaren Erstschlag stets ausgeschlossen und Einsatzpläne lediglich für einen sogenannten Gegenschlag präsentiert, also die militärische Antwort auf einen Angriff.
Nun betonte Putin, dass Russland seine Verpflichtungen als Gründungsmitglied des Atomwaffensperrvertrags erfülle und auch weiter erfüllen wolle. Zugleich forderte der Kremlchef "gleiche und unteilbare Sicherheit für alle Mitglieder der Weltgemeinschaft."
Daneben sollten alle Länder, die die Bestimmungen des Sperrvertrags erfüllten, Zugang zur zivilen Nutzung der Atomkraft haben. Diese Forderung Putins zielte womöglich auf das zivile iranische Atomprogramm, das von Russland unterstützt wird.
1. August, 18.39 Uhr: US-Außenminister: Russland betreibt "nukleares Säbelrasseln"
US-Außenminister Antony Blinken (60) hat Russland vorgeworfen, seine Atomwaffen für rücksichtlose Kriegsdrohungen einzusetzen. Frühere Äußerungen von Kremlchef Wladimir Putin (69), wonach militärische Hilfe für die Ukraine beispiellose Folgen haben könne, seien "gefährliches nukleares Säbelrasseln", sagte Blinken am Montag zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York.
Die Aussagen stünden im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen. "In unserer Welt ist kein Platz für nukleare Abschreckung auf der Grundlage von Gewalt und Einschüchterung oder Erpressung. Wir müssen zusammenstehen, um dies abzulehnen."
Das mehr als 50 Jahre alte Abkommen über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV), dem 191 Staaten beigetreten sind, bildet die Grundlage für atomare Abrüstung weltweit. Es besagt, dass nur die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien Atomwaffen besitzen dürfen.
#Die vier anderen mutmaßlichen Atommächte Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea sind dem Vertrag entweder nicht bei- oder wieder ausgetreten. Ziel des Vertrags ist es, die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern, nukleare Abrüstung voranzutreiben und die friedliche Nutzung von Kernenergie zu fördern.
Blinken sagte weiter, die Vereinigten Staaten würden den Einsatz von Atomwaffen lediglich unter extremen Umständen in Betracht ziehen, um die lebenswichtigen Interessen der USA, ihrer Verbündeten und Partner zu verteidigen.
1. August, 17.17 Uhr: EU zahlt Ukraine neuen Milliardenkredit aus
Die Europäische Union hat mit der Auszahlung eines weiteren Milliardenkredits an die Ukraine begonnen. Eine erste Überweisung in Höhe von 500 Millionen Euro sei am Montag erfolgt, teilte die zuständige EU-Kommission am Montag mit. Eine zweite über noch einmal 500 Millionen Euro werde an diesem Dienstag erfolgen.
Die Ukraine braucht das Geld nach EU-Angaben zum Beispiel dafür, um laufende Kosten etwa für Rentenzahlungen und den Betrieb von Krankenhäusern zu decken. Um das von Russland angegriffene Land zu entlasten, sollen die Zinskosten für das Darlehen aus dem EU-Haushalt bedient werden.
1. August, 15.15 Uhr: Duda zu Schicksal Warschaus und Mariupols: "Gleiche Bestialität"
Der polnische Präsident Andrzej Duda (50) hat das Schicksal seines Landes im Zweiten Weltkrieg mit dem der Ukraine im aktuellen Krieg gegen Russland verglichen.
"Das, was hier in Warschau geschah während des Zweiten Weltkriegs, als die Deutschen rücksichtslos die Zivilbevölkerung der Hauptstadt ermordeten, ist heute mit ähnlicher Rücksichtslosigkeit die russische Aggression gegen die Ukraine", sagte Duda am Montag beim Besuch einer Ausstellung mit Bildern aus Warschau und Mariupol. "Wie ähnlich sind die Bilder, wie identisch die Bestialität derjenigen, die töten, die zerstören", sagte Duda.
Die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen dürften nicht straflos bleiben, betonte er. "Das ist heute die Pflicht der zivilisierten Welt. Es müssen entsprechende Tribunale geschaffen werden, die Verbrechen müssen abgerechnet werden." Oft seien die Täter gut zu identifizieren, so Duda.
1. August, 14.50 Uhr: Bekannter Ex-Kreml-Beamter auf Intensivstation
Der nach Beginn des Ukraine-Kriegs zurückgetretene prominente Kreml-Beamte Anatoli Tschubais wird laut Medienberichten mit schweren gesundheitlichen Problemen in Europa in einem Krankenhaus behandelt.
"Das ist natürlich eine traurige Nachricht, wir wünschen ihm baldige Genesung", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Angaben der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" zufolge wird Tschubais in einer Klinik auf der Mittelmeerinsel Sardinien behandelt, wo er zuvor Urlaub gemacht haben soll.
Am Sonntag hatte die prominente russische Moderatorin und frühere Präsidentenkandidatin Xenia Sobtschak unter Berufung auf Tschubais' Familie geschrieben, der 67-Jährige sei in "nicht stabilem Zustand" auf eine Intensivstation gebracht worden. "Ihm wurde schlecht. Seine Arme und Beine erlahmten plötzlich." Sobtschaks Angaben zufolge wurde der Raum, in dem sich Tschubais zuletzt aufhielt, von "Spezialisten in Chemie-Schutzanzügen" untersucht.
1. August, 14.17 Uhr: Ende von Odessa-Blockade ist erster Schritt gegen Ernährungskrise
Die Wiederaufnahme von Getreideexporten über den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa ist nach Einschätzung der EU ein erster Schritt zur Linderung der durch Russlands Krieg ausgelösten Welternährungskrise.
Man erwarte nun, dass das Abkommen vollständig umgesetzt werde und ukrainische Exporte an die Kunden in aller Welt wieder aufgenommen würden, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Montag in Brüssel. Dies sei notwendig, weil die negativen Folgen der Aggression Russlands gegen die Ukraine und der Blockade ukrainischer Häfen die schwächsten Menschen in Afrika, Asien und im Nahen Osten träfen.
Russland habe nicht nur ukrainische Häfen blockiert, sondern auch Felder vermint oder zerstört, Silos kaputt gemacht und Getreide verbrannt.
1. August, 12.24 Uhr: Russland begrüßt Start des ukrainischen Getreideexports
Russland hat den Start des ersten Frachtschiffes mit ukrainischem Getreide aus dem Schwarzmeer-Hafen Odessa begrüßt.
"Das ist ziemlich positiv", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Das ist eine gute Möglichkeit, die Effektivität der Arbeit von Mechanismen zu testen, die bei den Verhandlungen in Istanbul vereinbart wurde."
1. August, 11.59 Uhr: Russen stoßen in Ostukraine weiter in Richtung Bachmut vor
In der ostukrainischen Region Donezk haben die russischen Truppen Angaben aus Kiew zufolge ihre Angriffe in Richtung der Stadt Bachmut fortgesetzt.
"Die Kämpfe dauern an", teilte der ukrainische Generalstab mit. Auch in der benachbarten Stadt Soledar habe es Vorstöße der Russen gegeben, die aber abgewehrt worden seien.
1. August, 10.50 Uhr: Von der Leyen warnt vor Energieknappheit
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) hat vor einer Zuspitzung der Energiekrise in der Europäischen Union im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gewarnt.
"Da Russland bereits zwölf Mitgliedsländern (der EU) die Gaslieferungen ganz oder teilweise abgedreht hat, müssen wir uns alle auf die schlimmste Situation vorbereiten", erklärte von der Leyen im Interview der spanischen Zeitung "El Mundo".
1. August, 10.26 Uhr: Ukraine feiert Wiederaufnahme des Getreideexports als großen Erfolg
Die Ukraine hat den Start des ersten Frachtschiffes mit 26.000 Tonnen Mais aus dem Hafen von Odessa als großen Erfolg nach dreimonatigen Verhandlungen über die Wiederaufnahme des Getreide-Exports bezeichnet.
"Heute macht die Ukraine gemeinsam mit Partnern einen weiteren Schritt zur Verhinderung des Hungers in der Welt", teilte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow bei Facebook mit. Er hatte im Juli in Istanbul eine Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Exporte unterzeichnet.
1. August, 9.44 Uhr: Ist der Süden die Schwachstelle der Ukraine?
Auch Großbritannien sieht Anzeichen für eine Umgruppierung russischer Truppen vom Osten in den Süden der Ukraine.
Russland habe offenbar die Front im südukrainischen Gebiet Saporischschja als Schwachstelle identifiziert, an der Verstärkungen nötig seien, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag von russischen Truppenverlegungen nach Süden berichtet.
1. August, 8.28 Uhr: Ende der Getreide-Blockade - Erstes Schiff verlässt ukrainischen Hafen
Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa verlassen.
Das mit Mais beladene Frachtschiff "Razoni" sei am Montagmorgen in Richtung Libanon aufgebrochen, meldete der Sender CNN Türk unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium. Weitere Schiffen sollen folgen. Das Frachtschiff "Razoni" fährt unter der Flagge des westafrikanischen Staates Sierra Leone.
Damit sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren der Welt. Für sie geht es um Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf unter anderem von Weizen und Mais.
1. August, 6 Uhr: Ukraine wirft Russland Raketenangriffe auf Region Odessa vor
Der Stadtrat von Odessa teilte unter Berufung auf das Kommando Süd der ukrainischen Armee mit, zwei russische Raketen vom Typ "Iskander" seien von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus abgeschossen worden.
Zu möglichen Opfern wurden keine Angaben gemacht. Moskau äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. In der Region Odessa liegen alle drei Häfen, über die infolge eines kürzlich erzielten Abkommens bald wieder Getreide über das Schwarze Meer exportiert werden sollte.
1. August, 5.35 Uhr: Krim-Gouverneur wirft Kiew Drohnen-Angriff vor - Ukraine dementiert
Auf der Krim, von wo aus die Raketen abgefeuert worden sein sollen, waren russische Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" abgesagt worden - unter Verweis auf einen angeblichen Drohnen-Angriff der Ukrainer auf die Stadt Sewastopol.
Die ukrainische Marine dementierte das und teilte mit, Russland hätte den Vorfall "erfunden". In Wirklichkeit hätten sich die Russen aus Angst vor ukrainischen Angriffen nicht getraut, dort wie geplant die Feierlichkeiten abzuhalten, hieß es. Die russische Seite hingegen teilte mit, in Sewastopol sei der Stab ihrer Schwarzmeerflotte angegriffen worden.
1. August, 5.10 Uhr: Putin setzt neue Marine-Doktrin in Kraft
In der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg wurde der Tag der Seestreitkräfte wie geplant gefeiert - auch Kremlchef Wladimir Putin (69) war angereist.
Putin setzte eine neue Marine-Doktrin in Kraft, die Russlands Seegrenzen - darunter in der Arktis und im Schwarzen Meer - festlegen soll. Bei einer Parade mit Kriegsschiffen kündigte Putin zudem an, dass die neue Hyperschall-Seerakete "Zirkon" bald in den Dienst gestellt werde.
1. August, 3 Uhr: Sollten Aufbauhilfen gegen Korruption gesichert werden?
Künftige Wiederaufbauhilfen für die kriegszerstörte Ukraine müssen nach Auffassung von Aktivisten von vornherein gegen Korruption gesichert werden.
Es werde dann um Milliarden Euro gehen, "deshalb ist es wichtig, jetzt schon daran zu denken", sagte Olena Haluschka von der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Antac (Anti-Corruption Action Center). Ihrer Vorstellung nach sollten ausländische Hilfsgelder nicht in den ukrainischen Haushalt fließen, sondern in einen Sonderfonds unter internationaler Aufsicht.
Titelfoto: Tony Overman/The Olympian/AP/dpa