Ukraine-Krieg, Tag 3: Lufthansa-Maschinen verlassen russischen Luftraum!

Kiew - In der Ukraine herrscht Krieg! Am Donnerstag (24. Februar) begannen die russischen Angriffe, die sich auch am Freitag fortsetzten. Bei TAG24 lest Ihr, wie sich die Ereignisse jetzt entwickeln.

Die russische Armee richtete bereits großen Schaden in der Ukraine an. Wladimir Putin (69) stoppt den Wahnsinn nicht.
Die russische Armee richtete bereits großen Schaden in der Ukraine an. Wladimir Putin (69) stoppt den Wahnsinn nicht.  © Montage: dpa/AP/Oleksandr Ratushniak, dpa/AP/Pool Sputnik Kremlin/Alexei Nikolsky

Schon zuvor hatte sich eine russische Invasion angedeutet. Russlands Präsident Wladimir Putin (69) hatte in einer Fernsehansprache begründet, dass die Angriffe notwendig seien, um die Zivilbevölkerung zu schützen. International wurde der russische Militärschlag jedoch massiv verurteilt.

Am gestrigen Freitag hielt der russische Präsident eine weitere Ansprache und betonte abermals, dass der Angriff auf die ukrainische Regierung, die er eine "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis" nannte, notwendig sei.

Dennoch zeigte sich Putin gesprächsbereit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) schlug vorher zweimal ein Treffen vor, ging aber zunächst nicht auf das Angebot Putins ein.

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Ukraine Berliner Bürgermeister eröffnen Prothesenzentrum für Kriegsverletzte aus der Ukraine

Deshalb wurden die russischen Angriffe fortgesetzt. Was genau am Freitag in Osteuropa geschah, könnt Ihr im Ticker-Archiv vom 25. Februar nachlesen.

An dieser Stelle berichtet TAG24 über das aktuelle Geschehen am heutigen Samstag in der Ukraine.

Update, 22.07 Uhr: Lufthansa-Maschinen verlassen russischen Luftraum!

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges fliegt die Lufthansa zunächst nicht mehr nach oder über Russland.

Aufgrund "der aktuellen und sich abzeichnenden regulatorischen Situation" gelte dies für sieben Tage, teilte der Konzern am Samstagabend mit. Flüge nach Russland werden demnach ausgesetzt. "Flüge, die sich im russischen Luftraum befinden, werden diesen in Kürze wieder verlassen."

Abflug. Lufthansa fliegt nicht mehr über Russland.
Abflug. Lufthansa fliegt nicht mehr über Russland.  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 22 Uhr: Belarussische Medien: Macron telefoniert mit Lukaschenko

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Angaben aus Minsk zufolge mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zum Angriff Russlands gegen die Ukraine telefoniert.

Das meldeten belarussische Staatsmedien am Samstagabend. Lukaschenko habe dabei erneut Minsk als Ort für mögliche russisch-ukrainische Friedensverhandlungen angeboten, hieß es. Der oft als "letzter Diktators Europa" kritisierte Machthaber ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Macron hatte bereits mit Putin telefoniert - ohne greifbare Ergebnisse.

Update, 22 Uhr: Sondersitzung des Bundestags am Sonntag

In einer Sondersitzung berät der Bundestag an diesem Sonntag (11.00 Uhr) über den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) soll eine dreißigminütige Regierungserklärung abgeben, bevor die Abgeordneten über die Lage diskutieren. Die Bundesregierung hatte am Samstag einen Kurswechsel vollzogen und angekündigt, die Streitkräfte der Ukraine mit schweren Waffen auszustatten.

Update, 21.57 Uhr: Videokonferenz der EU-Außenminister einberufen

EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat für diesen Sonntag eine weitere Sondersitzung der EU-Außenminister zu Russlands Krieg gegen die Ukraine einberufen.

Bei dem Treffen sollen weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine beschlossen werden. "Ich werde ein Nothilfepaket für die ukrainischen Streitkräfte vorschlagen, um sie in ihrem heldenhaften Kampf zu unterstützen", schrieb Borrell. Das Treffen ist als Videokonferenz für 18.00 Uhr angesetzt.

EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb, dass Lieferungen von Militärhilfe aus der EU an die Ukraine erleichtert werden sollten. "Die demokratische Ukraine wird sich durchsetzen", so Michel auf Twitter.

Denkbar ist zum Beispiel, dass die EU-Staaten die sogenannte Europäische Friedensfazilität nutzen, um das ukrainische Militär zu unterstützen. Es handelt sich dabei um einen milliardenschweren Fonds, der dazu genutzt werden kann, die Fähigkeiten der Streitkräfte von Partnerländern zur Wahrung von Frieden und Sicherheit in ihrem Hoheitsgebiet zu stärken.

Update, 21.46 Uhr: Tausende protestieren in Israel gegen Russlands Angriff auf die Ukraine

Tausende Menschen haben in Israel gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine protestiert.

Die Demonstranten forderten am Samstagabend ein Ende des Krieges sowie eine stärkere Unterstützung für die Ukraine, wie israelische Medien berichteten. Die ukrainische Botschaft in Israel lobte die Kundgebung in einem Tweet: "Starke Stimme der Unterstützung für die Ukraine aus dem Herzen Tel Avivs".

Tel Aviv: Ukrainer und ihre Unterstützer entrollen eine riesige ukrainischen Flagge bei einem Protest gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine.
Tel Aviv: Ukrainer und ihre Unterstützer entrollen eine riesige ukrainischen Flagge bei einem Protest gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

Update, 21.28 Uhr: Baltenstaaten sperren Luftraum für russische Flugzeuge

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen werden wegen Russlands Invasion in die Ukraine ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren.

Das Flugverbot gilt ab Mitternacht am Sonntag für Luftfahrzeuge von Luftfahrtunternehmen mit Lizenzen, die von der Russischen Föderation erteilt wurden. Die Schließung des Luftraums der drei EU- und Nato-Länder erfolge dabei gleichzeitig und auf unbestimmte Zeit, teilte das Verkehrsministerium in Vilnius am Samstag mit. Ausnahmen soll es für Notlandungen und humanitäre Flüge geben. Zuvor hatten bereits Polen, Tschechien und Bulgarien ihren Luftraum für russische Maschinen gesperrt.

Update, 21.28 Uhr: Twitter-Nutzer melden Probleme in Russland

Menschen in Russland haben seit Samstagmorgen über Probleme bei der Nutzung des Kurznachrichtendienstes Twitter geklagt.

Immer wieder ließ sich das soziale Netzwerk etwa auf Mobiltelefonen nicht aufrufen. Später teilte Twitter mit: "Wir sind uns bewusst, dass Twitter für einige Menschen in Russland eingeschränkt ist, und arbeiten daran, unseren Dienst sicher und zugänglich zu erhalten." Der Hintergrund der Störungen war zunächst unklar.

Update, 20.38 Uhr: YouTube schränkt russischen Staatssender RT ein

YouTube hat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem damit verbundenen Propagandakrieg mehrere russische Staatsmedien auf der Videoplattform spürbar eingeschränkt.

"Wir pausieren die Monetarisierung einer Reihe von Kanälen auf YouTube, einschließlich mehrerer russischer Kanäle, die mit den jüngsten Sanktionen in Verbindung stehen", erklärte ein Sprecher des Dienstes am Samstag.

Die Einschränkungen betreffen vor allem das russische Auslandsfernsehprogramm RT, das bis 2009 Russia Today hieß und im Westen als Propagandakanal der russischen Regierung eingeordnet wird.

Update, 20.36 Uhr: Separatisten: Treibstofflager in Ostukraine explodiert

In den Separatistengebieten in der Ostukraine ist nach Darstellung der von Moskau unterstützten Aufständischen ein Treibstofflager explodiert.

200 Tonnen Diesel hätten sich entzündet, teilten die Separatisten am Samstagabend im Gebiet Luhansk mit. Die Gründe für die Explosion in der Stadt Rowenki waren zunächst unklar. Zudem ließen sich die Informationen nicht unabhängig überprüfen.

Den Separatisten zufolge gab es Opfer. Ein im Nachrichtenkanal Telegram veröffentlichtes Video zeigte, wie Flammen meterhoch aufstiegen und der Nachthimmel hell erleuchtet war.

Update, 20.21 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj wirft Russland "Genozid" vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine "Genozid" vorgeworfen. Der UN-Sicherheitsrat müsse Russlands Handlungen als "Genozid" einstufen, schrieb das Staatsoberhaupt am Samstagabend bei Twitter.

Zudem sollte Russland das Stimmrecht im UN-Sicherheitsrat entzogen werden. Zuvor hatte Selenskyj mit UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.  © Stefanie Loos/AFP Pool/dpa

Update, 20.16 Uhr: Russland hat laut US-Pentagon bislang rund 250 Raketen auf Ukraine gefeuert

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums bis Samstagnachmittag (MEZ) mehr als 250 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert.

Es habe sich zumeist um Kurzstreckenraketen gehandelt, sagte der Vertreter des Pentagons am Samstag in einem Briefing für Journalisten. Entgegen russischer Behauptungen träfen die Geschosse "ohne Zweifel" auch "zivile Infrastruktur und Wohngebiete", sagte er einer Mitschrift des Pentagons zufolge. Es sei unklar, ob dies vorsätzlich oder versehentlich geschehe.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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