Ukraine-Krieg: Drohnen greifen erneut russische Ölindustrie an

Ukraine - Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff (68), trifft am Dienstag in Moskau den russischen Präsidenten Wladimir Putin (73) zu weiteren Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Krieges.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff (68, l.) trifft am Dienstag Kreml-Chef Wladimir Putin (78), um über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu verhandeln.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Nach US-Angaben geht es dabei insbesondere um den von den USA vorgelegten Ukraine-Plan. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge ist das Treffen für Dienstagnachmittag angesetzt.

Nach den jüngsten Verhandlungen zwischen ukrainischen und US-Vertretern im US-Bundesstaat Florida bezeichnete Trump die Chancen auf ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine als "gut".

Der ursprüngliche von Washington vorgelegte 28-Punkte-Plan war Moskau in zentralen Forderungen weit entgegen gekommen.

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2. Dezember, 8.59 Uhr: Ukraine greift erneut russische Ölindustrie an

Die Ukraine hat erneut die russische Ölindustrie ins Visier genommen. Bei einem Drohnenangriff im Kreis Liwny sei Feuer in Objekten des Kraftstoff- und Energiekomplexes ausgebrochen, schrieb Gouverneur Andrej Klytschkow bei Telegram. Verletzte gab es demnach nicht.

In sozialen Medien kursierten nicht überprüfbare Videos, die das Feuer nach dem Angriff zeigen sollen. Das Internetportal "Astra" schrieb, dass Einwohnern zufolge ein Erdöllager attackiert worden sei.

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Die Ukraine hat bei einem Drohnenangriff die russische Ölindustrie ins Visier genommen.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

2. Dezember, 6.10 Uhr: USA halten Rubios Teilnahme an Nato-Treffen für unnötig

Trotz der laufenden Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg hält die US-Regierung eine Teilnahme von Außenminister Marco Rubio an einem lange geplanten Nato-Treffen nicht für nötig.

"Es wäre völlig unrealistisch, ihn bei jedem Treffen zu erwarten", entgegnete ein Sprecher des Außenministeriums auf die Frage der Deutschen Presse-Agentur, warum Rubio nicht zu dem Termin in Brüssel anreise. Der Minister habe bereits an Dutzenden Treffen mit Nato-Verbündeten teilgenommen, hieß es aus Washington.

Zuvor hatte der stellvertretende US-Außenminister Christopher Landau mitgeteilt, er werde an den Beratungen in der belgischen Hauptstadt teilnehmen und sei auf dem Weg dorthin.

Bei der Zusammenkunft soll es am Mittwoch unter anderem um die weitere Unterstützung der Ukraine gehen. Rubio hingegen nimmt nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag an - nicht näher erläuterten - Treffen im Weißen Haus teil.

US-Außenminister Marco Rubio wird am Mittwoch nicht am Nato-Treffen in Brüssel teilnehmen.  © Jacquelyn Martin/Pool AP/dpa

1, Dezember, 20.57 Uhr: Russland erklärt Pokrowsk für erobert

Das russische Militär hat dem Kreml zufolge die seit etwa einem Jahr umkämpfte ukrainische Bergarbeiterstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk vollständig eingenommen.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) sei die Eroberung von Pokrowsk gemeldet worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Journalisten. Aus Kiew gab es zunächst keine Bestätigung.

Wladimir Putin (72) soll die Eroberung gemeldet worden sein.  © Alexander Nemenov/Pool AFP via AP/dpa

1, Dezember, 15.50 Uhr: Macron und Selenskyj sprechen mit US-Gesandtem Witkoff

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj (47) haben bei ihrem Treffen in Paris ein Telefonat mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) und dem ukrainischen Unterhändler Rustem Umerow (43) geführt. Sie hätten außerdem nacheinander mehrere europäische Staats- und Regierungschefs angerufen, unter ihnen Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU), teilte das französische Präsidialamt am Montag in Paris mit.

Auch mit dem britischen Premierminister Keir Starmer (63), Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) sowie mit Spitzenvertretern mehrerer EU-Mitglieder und der EU-Institutionen hätten sie sich je nacheinander beraten.

Im Zentrum der Gespräche dürfte der US-Plan für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine stehen, über den Witkoff und Umerow am Montag in Florida weiter verhandelten, wie die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen erfuhr. Selenskyj nannte die Gespräche mit den USA "sehr konstruktiv". "Es gibt einige schwierige Themen, die noch bearbeitet werden müssen", schrieb er im Onlinedienst X.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj (47) kämpfen um den 28-Punkte-Plan der USA. (Archivbild)  © Leon Neal/AFP Pool/dpa

1, Dezember, 14.09 Uhr: "Entscheidende Woche für die Diplomatie" - Mehrere Gespräche geplant

Die Gespräche zwischen ukrainischen und US-Unterhändlern im US-Bundesstaat Florida am Sonntag waren der Auftakt zu einer Woche intensiver diplomatischer Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs.

Weitere Gespräche in Paris, Moskau und Kiew sollen folgen."Es könnte eine entscheidende Woche für die Diplomatie sein", sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Montag vor einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.

1, Dezember, 12.09 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag in Dnipro

Mindestens drei Menschen sind Behördenangaben zufolge in der ostukrainischen Industriestadt Dnipro durch einen russischen Raketenangriff ums Leben gekommen.

Weitere 15 seien verletzt worden, davon sechs schwer, teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Wladyslaw Hajwanenko, bei Telegram mit. Der Einschlag erfolgte den von ihm veröffentlichten Bildern zufolge in einem Wohnviertel. Moskaus Militär griff demnach am Vormittag an.

Die Russen-Rakete verwüstete ein Wohnviertel in Dnipro. Drei Menschen kamen ums Leben.  © Telegram/Vladyslav Haivanenko

1, Dezember, 6.09 Uhr: Deutsche Rüstungskonzerne profitieren besonders stark von Aufrüstung

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben europäische und insbesondere deutsche Rüstungskonzerne im vergangenen Jahr besonders stark von der internationalen Aufrüstung profitiert.

Wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zu den 100 größten Rüstungsfirmen der Welt hervorgeht, wuchsen die Einnahmen der 26 größten europäischen Unternehmen mit Ausnahme Russlands um durchschnittlich 13 Prozent auf insgesamt 151 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 130 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Überdurchschnittlich stark legten demnach die Umsätze der deutschen Rüstungskonzerne zu. Die vier deutschen Unternehmen in der Sipri-Rangliste - Rheinmetall, Diehl, ThyssenKrupp Marine Systems und Hensoldt - steigerten ihre Einnahmen aus Waffengeschäften um 36 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar (12,9 Milliarden Euro).

Als Grund wurde die stärkere Nachfrage nach Luftabwehr-Systemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen wegen der russischen Bedrohung angegeben

155mm-Artilleriegeschosse stehen zum Verladen bereit. (Archivbild)  © RONNY HARTMANN / AFP

30. November, 19.37 Uhr: Selenskyj telefoniert mit Rutte und von der Leyen

Mit Blick auf die aktuellen Bemühungen um eine Friedenslösung für die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mit den Spitzen der EU-Kommission und der Nato gesprochen.

"Ich habe mit Mark Rutte telefoniert, und wir werden unser Gespräch in den kommenden Tagen fortsetzen", berichtete Selenskyj auf der Plattform X von seiner Unterredung mit dem Nato-Generalsekretär. "Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern." Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, "und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektive erweisen werden".

Mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67) erörterte Selenskyj die aktuelle diplomatische Lage. "Wir arbeiten weiterhin eng mit der Europäischen Kommission zusammen, und ich bin dankbar für die Unterstützung", schrieb Selenskyj.

30. November, 18.19 Uhr: Beratungen über Friedensplan in Florida

Vertreter der USA und der Ukraine haben im US-Bundesstaat Florida Gespräche über Wege für ein Ende des russischen Angriffskriegs aufgenommen.

Das teilte der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow (43) auf Telegram mit. "Wir haben klare Vorgaben erhalten - die Interessen der Ukraine zu wahren, einen substanziellen Dialog zu sichern und auf Grundlage der in Genf erzielten Fortschritte voranzugehen", schrieb er.

Für die US-Seite nahmen Außenminister Marco Rubio (54), der Sondergesandte von Präsident Donald Trump (79), Steve Witkoff (68), und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner (44) an dem Treffen teil. Nach offiziell unbestätigten Berichten von US-Medien wurde der Golfklub Shell Bay als Tagungsort gewählt.

Der Sondergesandte Steve Witkoff (68), links, Außenminister Marco Rubio (54), Mitte, und Jared Kushner (44) bei dem Treffen mit ukrainischen Beamten.  © Terry Renna/AP/dpa

30. November, 16.46 Uhr: Kasachstan protestiert nach Angriffen auf Erdöl-Terminal

Nach einem Angriff auf ein bedeutendes Erdöl-Terminal in Russland, das auch für Erdöl-Lieferungen aus Zentralasien nach Europa wichtig ist, hat Kasachstan die Ukraine zur Einstellung derartiger Attacken aufgerufen.

"Wir betrachten diesen Vorfall als Handlung, die den bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und der Ukraine schadet und erwarten von der ukrainischen Seite, dass sie wirksame Maßnahmen ergreift, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden", erklärte ein Sprecher des kasachischen Außenministeriums am Sonntag.

Am Samstag war das Erdöl-Terminal im Schwarzmeerhafen Noworossijsk laut dem internationalen Betreiberkonsortium Caspian Pipeline Consortium (CPC) angegriffen worden. Mehrere Marinedrohnen hätten eine der drei Anlegestellen "bedeutend" beschädigt, an denen Erdöltanker beladen werden können. Die Anlegestelle könne nicht mehr genutzt werden.

In Russland ist ein bedeutendes Erdöl-Terminal attackiert worden. /Archivfoto)  © Stringer/dpa

30. November, 16.42 Uhr: Würde auch Russland von Friedensabkommen profitieren?

Der türkische Außenminister Hakan Fidan (57) sieht bei den Regierungen Russlands und der Ukraine eine wachsende Bereitschaft für ein Friedensabkommen.

"Nach vier Jahren Zermürbungskrieg sind die Parteien eher bereit als früher, Frieden zu schließen. Sie haben das Ausmaß des menschlichen Leids und der Zerstörung gesehen und ihre eigenen Grenzen erkannt", sagte Fidan der "Welt am Sonntag".

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