"Wie Jesus": Bischof Bätzing ehrt Plakat-Protestlerin Marina Owsjannikowa
Limburg/Russland - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing (61), fühlt sich durch die mutige russische Journalistin Marina Owsjannikowa (44) an Jesus erinnert.

Im März hatte die Redakteurin des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens in den Hauptnachrichten ein Protestplakat gegen Russlands Angriff auf die Ukraine in die Kamera gehalten.
Auf dem Plakat stand: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen." Die Aktion löste weltweit eine Welle der Anerkennung aus. Die Journalistin wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.
Bätzing sagte am Freitag im Limburger Dom: "Wie mutig war doch die Redakteurin Marina Owsjannikowa mit ihrem offenen Protest gegen den Krieg mitten in den russischen Hauptnachrichten. Um die Konsequenzen hat sie sicher gewusst, und genau darum mag sie viele andere zu ähnlichen Zeichen ermutigen.
Mich hat die Situation daran erinnert, wie Jesus vor Pilatus stand und sagte: "Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme."
Journalistin Marina Owsjannikowa wurde für ihre Aktion mit einer Geldstrafe belegt

Nach biblischer Überlieferung wurde Jesus von dem römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tod durch Kreuzigung verurteilt.
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