Plastik im Bad sparen: diese Tricks helfen

Von Gina Gadis

Der Wecker klingelt. Aufstehen, duschen, Zähne putzen und eh man sich versieht, hat man schon jede Menge Plastik die Leitung runtergespült. Dieser Ratgeber zeigt, wie man im Bad Plastik sparen kann.

Zahnbürsten aus Bambus und Zahnpastatabletten vermeiden unnötiges Plastik.
Zahnbürsten aus Bambus und Zahnpastatabletten vermeiden unnötiges Plastik.  © Gina Gadis

Gerade unsere Badezimmerkultur setzt der Umwelt extrem zu. Denn nicht nur produzieren wir hier jede Menge Müll, die meisten Produkte enthalten auch noch Mikroplastik und Chemie-Bestandteile, die unsere Kläranlagen nicht herausfiltern können.

Gelangen diese einmal in unsere Gewässer, wirken sie wie Magneten für Schadstoffe und verseuchen unsere Umwelt.

Doch man kann nicht nur in der Küche Plastik sparen, auch unser Badezimmer lässt sich nachhaltiger und plastikfrei gestalten. Leeren sich die alten Produkte oder geben den Geist auf, ist es höchste Zeit sie durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen.

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ZAHNBÜRSTE AUS BAMBUS

Wie viele Zahnbürsten brauchen wir im Jahr? Zwei?Vier? Vielleicht sogar sechs? Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl Deutschlands, ist das eine riesige Menge Müll, die so jedes Jahr entsteht. Vermeiden lässt sich das durch Bambuszahnbürsten. Diese gibt es sogar mit biologisch abbaubaren Borsten.

FESTE HANDSEIFE

Klingt banal, ist aber tatsächlich eine gute Möglichkeit viel Verpackungsmüll und Mikroplastik zu sparen. Feste Seifen gibt es so gut wie überall mit komplett natürlichen Inhaltsstoffen zu kaufen und trocknet die Hände auch weniger aus. Wer auf die Flüssigvariante nicht verzichten will, sollte wenigstens Großpackungen kaufen und diese in einen wiederbenutzbaren Seifenspender abfüllen.

Dieses kleine Handtuch entfernt nur mit Wasser selbst wasserfestes Makeup.
Dieses kleine Handtuch entfernt nur mit Wasser selbst wasserfestes Makeup.  © Gina Gadis

WATTESTÄBCHEN AUS BAMBUS

Lange wird es die Wattestäbchen aus Plastik eh nicht mehr geben, dank des EU-Verbots im Dezember 2018.

Glücklicherweise gibt es mittlerweile biologisch abbaubare Alternativen aus Holz! Also Reste aufbrauchen und beim nächsten Einkauf für die nachhaltige Alternative entscheiden.

Wer garkeinen Müll mehr reduzieren möchte, kann es auch mal mit einem sogenannten Ohrenschaber aus Metall oder Holz versuchen, hierbei sollte man aber vorsichtig sein, damit die Haare im Ohr nicht abbrechen.

DIY TROCKENSHAMPOO

Eine wunderbare Alternative zu den teuren Trockenshampoos aus der Dose ist einfacher Babypuder. Seit zwei Jahren ist das für mich schon ein bewährter Helfer, wenn mal keine Zeit zum Waschen ist (so kann man auch Wasser sparen). Genauso gut funktioniert aber auch Maisstärke, Mehl oder Heilerde für dunkelblonde bis braune Haare (ein bisschen Kakao hilft aber auch gegen den Grauschleier). Wichtig ist nur eine möglichst feine Körnung.

ZAHNPUTZTABLETTEN

Zugegebenermaßen ein wenig gewöhnungsbedürftig auf einer Tablette herum zu kauen und dir dann damit die Zähne zu putzen, aber es funktioniert. Im Unverpacktladen gibt es solche meistens im Glas zum Abfüllen, ansonsten findet man sie mittlerweile, genauso wie die Bambuszahnbürsten, auch schon in der Drogerie. Alternativen, wie Zahnpasta am Stiel, Zahnpastapulver uvm. gibt es online zu kaufen.

Günstige Hausmittel ersetzten teure Kosmetikprodukte, z.B. DIY-Trockenshampoo.
Günstige Hausmittel ersetzten teure Kosmetikprodukte, z.B. DIY-Trockenshampoo.  © Gina Gadis

MAKEUPRADIERER ODER STOFFABSCHMINKPADS

Wer sich schminkt, kennt die Problematik: das Zeug muss irgendwie auch wieder runter.

Dafür verbrauchen wir Unmengen an Wattepads, Feuchttücher, Make-up Entferner, etc. über die Zeit und produzieren jede Menge Müll. Letzten Sommer habe ich einen s.g. Makeup-Radierer geschenkt bekommen und bin total begeistert.

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Dieses kleine Handtuch entfernt nur mit Wasser selbst wasserfestes Makeup. Der einzige Nachteil: es ist aus Polyester, heißt Kunststofffasern.

Eine weitere Alternative sind Abschminkpads aus Stoff, die man einfach in der Waschmaschine waschen kann. Diese kann man auch ganz einfach selber machen.

NATURHAARBÜRSTE

Wie wäre es mit einer Naturhaarbürste, wenn die Plastikbürste den Geist aufgibt? Diese gibt es aus Holz oder Bambus, mit Wildschweinborsten, Ziegenhaaren oder Holzstiften.

DIY DEO

Je vier Esslöffel Kokosnussöl, Natron und Speisestärke, ein paar Tropfen ätherisches Öl und schon ist das wohl günstigste, haut- und umweltschonendste Deo hergestellt. Wer nicht so der Selbermacher ist, kann sich auch nach Bio-Deos umschauen. Der Markt ist voll damit.

Plastikfrei: Seife mit natürlichen Inhaltsstoffen.
Plastikfrei: Seife mit natürlichen Inhaltsstoffen.  © Gina Gadis

NATUR-ZAHNSEIDE

Herkömmliche Zahnseide besteht aus den Kunststoffen Nylon oder Polyethylen. Genauso gut funktioniert aber auch Zahnseide aus bienenwachsbeschichteter Naturseide. Diese gibt es auch noch plastikfrei im Glasflakon zu kaufen.

CREME/LOTION

Ich selber benutze seit 1,5 Jahren garkeine Cremes oder Lotions mehr und solange ich genügend Wasser trinke, sieht die Haut auch wunderbar aus. Reine Gewöhnungssache.

Wer aber trotzdem nicht ohne kann, greift am besten zu Naturprodukten oder macht sich seine Cremes selber.

NATURKOSMETIK

Bevor man wieder losrennt, um sich die zehnte Lippenstiftfarbe oder die nächste Braun-Lidschattennuance zu kaufen, sollte man sich vielleicht erstmal fragen, ob man das wirklich braucht.

Bestände aufzubrauchen schafft Platz und vielleicht lässt eine einfache Base Lippenstift und Lidschatten länger halten und es muss gar nicht ein Neuer sein. Wenn dann doch Ersatz gebraucht wird, bietet der Markt unzählige nachhaltige Naturkosmetik-Produkte an.

Wie eben gesehen gibt es so ziemlich alle Produkte rund um das Waschbecken auch in einer umweltschonenden und langlebigen Variante. Weitere Tipps für den Badezimmer-Alltag, um die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen, gibt es im nächsten Artikel.

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