Räumung von Totholz im Harz widerspricht Nationalpark-Gesetz: Jetzt meldet sich NABU

Magdeburg - Anfang September kam es zu verheerenden Großbränden im Harz, seitdem wurde gefordert, das Totholz aus den Wäldern zu entfernen. Nun meldet sich der Naturschutzbund zu diesem Vorhaben.

Die Wälder im Harz sind voller Totholz, das - so die Wünsche einiger Politiker - entfernt werden soll.
Die Wälder im Harz sind voller Totholz, das - so die Wünsche einiger Politiker - entfernt werden soll.  © Matthias Bein/dpa

Im Oktober wurden Aufräumaktionen angekündigt, um die Wälder rund um den Brocken von Totholz zu befreien. Laut politischen Vertretern würde dieses Totholz die Ausweitung von Bränden nur unterstützen.

Der Naturschutzbund NABU hatte sich wieder und wieder gegen das Vorhaben gestellt, doch wie die Organisation am Donnerstag mitteilte, handele es sich tatsächlich auch um eine Gesetzwidrigkeit.

"Das großflächige Räumen von Totholz widerspricht ganz klar den Kriterien eines Nationalparks und somit dem Nationalpark-Gesetz", so Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen.

Greenpeace mit heftigem Protest vor DWS-Zentrale: "Kein Geld für Klimakiller"
Umweltschutz Greenpeace mit heftigem Protest vor DWS-Zentrale: "Kein Geld für Klimakiller"

Außerdem würde durch das liegende Holz ein großer Teil von Kohlenstoff in den Boden getragen werden, was wiederum der Klimakrise entgegenwirken würde.

"Mit der Entfernung des toten Holzes wird ein wichtiger Teil des Waldökosystems entfernt und Lebensraum zerstört. Totholz bildet die wichtigste Grundlage für Artenvielfalt im Wald", meint auch Dr. Anne Arnold, Forstwissenschaftlerin und Geschäftsführerin des NABU Sachsen-Anhalt.

Die Beräumung der Wälder sei laut dem Naturschutzbund NABU eine Gesetzwidrigkeit.
Die Beräumung der Wälder sei laut dem Naturschutzbund NABU eine Gesetzwidrigkeit.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Laut NABU solle statt der Entfernung von Holz lieber eine Sensibilisierung zum Thema Brandprävention stattfinden.

Titelfoto: Bildmontage: Matthias Bein/dpa , Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Umweltschutz: