Nach tödlichen Schüssen am Filmset: Drückte Alec Baldwin doch den Abzug?

Santa Fe (USA) - Rund zehn Monate nach den tödlichen Schüssen aus einer von dem US-Schauspieler Alec Baldwin (64) gehaltenen Waffe am Filmset des Western "Rust" gibt es nun offenbar neue Erkenntnisse.

Gegen den US-Schauspieler Alec Baldwin (64) wird nach dem tragischen Unglück weiter ermittelt.
Gegen den US-Schauspieler Alec Baldwin (64) wird nach dem tragischen Unglück weiter ermittelt.  © Julie Jacobson/AP/dpa

Bei dem Unglück im vergangenen Oktober war die Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) so schwer verwundet worden, dass sie wenig später an ihren Verletzungen verstarb. Schnell wurde bekannt, dass eine Requisitenwaffe versehentlich mit scharfer Munition geladen worden war. Diese hatte Schauspieler Alec Baldwin in der Hand gehalten.

Er sagte später aber aus, dass sich der Schuss aus der Waffe ganz automatisch gelöst habe. In einem TV-Interview betonte er zudem noch im Dezember: "Ich habe den Abzug nicht gedrückt!" Außerdem verwies er darauf, dass andere Personen zuständig für die Sicherheit am Set gewesen seien. Er habe dafür keine Verantwortung getragen.

Doch nach neuen Erkenntnissen des FBI, die ABC News vorliegen, soll das so gar nicht möglich gewesen sein. Denn demnach müsse jemand den Abzug der Waffe gedrückt haben. Nach den forensischen Analysen habe sich der Schuss schließlich nicht von alleine lösen können.

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Es bleiben also viele Fragen offen: Denn wie passen die Ergebnisse nun mit den Aussagen des Schauspielers zusammen? Und wer ist am Ende wirklich verantwortlich für den Tod von Halyna Hutchins?

Noch läuft gegen den Hollywood-Star ein entsprechendes Verfahren wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung.

Polizei veröffentlichte Fotos und Videos vom Unglücksort

Das Luftbild zeigt Beamte des Sheriffs von Santa Fe County am Schauplatz des Unglücks.
Das Luftbild zeigt Beamte des Sheriffs von Santa Fe County am Schauplatz des Unglücks.  © Uncredited/KOAT 7 News/AP/dpa

Zuletzt hatte die Polizei unter anderem Fotos und Videos vom Tatort, Polizei-Bodycam-Aufnahmen sowie Textnachrichten zwischen Filmcrewmitgliedern in den Tagen vor und nach dem Vorfall veröffentlicht.

Dabei wurde aber auch mitgeteilt, dass die Untersuchung noch lange nicht abgeschlossen seien. Neben der nun erfolgten waffentechnischen Untersuchung stünden noch Analysen von Fingerabdrücken und Telefondaten von Baldwin aus.

Auch die Untersuchung des Leichnams sei noch nicht abgeschlossen, hieß es damals weiter.

Titelfoto: Julie Jacobson/AP/dpa, Uncredited/KOAT 7 News/AP/dpa

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