Ein Toter nach Hauseinsturz in Lille aus Schutt geborgen
Lille - Im nordfranzösischen Lille ist bei dem Einsturz zweier Häuser mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.
Rettungskräfte bargen in der Nacht zu Sonntag einen Leichnam, nachdem sie zuvor stundenlang durch den Schutt gegraben hatten. Die Identität des Opfers konnte zunächst nicht mit Sicherheit geklärt werden.
Die beiden dreistöckigen Nachbarhäuser in einer Einkaufsstraße im Zentrum von Lille waren am Samstagmorgen eingestürzt. Zunächst schien es keine Opfer zu geben. Die Häuser waren zuvor evakuiert worden, nachdem ein Bewohner gewarnt hatte, dass eine Wand "krumm" sei, erklärte die Polizei.
Der leitende Feuerwehrmann, Stephane Beauventre, sagte, bei dem Opfer handele es sich möglicherweise um einen Arzt, der über das Wochenende eine Wohnung in einem der Häuser angemietet habe.
Behördenvertreter untersuchten am Samstag die Nachbarhäuser am Unglücksort, um nach Rissen oder Gaslecks zu suchen.
"Das Gebäude bewegte sich"
Einer der Hausbewohner hatte beim Nachhausekommen in den frühen Morgenstunden bemerkt, dass "das Gebäude sich bewegt hatte". Er habe die Tür nicht öffnen können und Steine bröckeln hören, sagte Thibault Lemay im französischen Radio. Daraufhin habe er sofort die Behörden informiert.
Bewohner Benjamin Lopard sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe das Gebäude auf Anweisung der Polizei gegen 5.30 Uhr mit seinen Papieren, einem Computer und Wechselkleidung verlassen. Keine vier Stunden später waren beide Häuser in sich zusammengefallen.
"Ich realisiere jetzt, was für unglaubliches Glück wir hatten", sagte Lopard.
Titelfoto: SAMEER AL-DOUMY / AFP