Frau kilometerweit von Zug mitgeschleift: Wie konnte es zu dem Unglück kommen?

Nördlingen - In Bayern ist eine Frau mehrere Kilometer von einem Zug mitgeschleift worden. Einen Tag nach dem schweren Unfall nahe Nördlingen sind die genauen Hintergründe weiter offen.

Polizei und Feuerwehr sind am Dienstag an der Unfallstelle bei Nördlingen im Einsatz.
Polizei und Feuerwehr sind am Dienstag an der Unfallstelle bei Nördlingen im Einsatz.  © Matthias Stark/Donau-Ries-Medien/dpa

Die 39-Jährige habe noch nicht vernommen werden können, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Zur Klärung des Vorfalles sei ein technischer Gutachter hinzugezogen worden.

Die Frau war am Montagabend an einer Haltestelle auf der vom Bahnsteig abgewandten Seite aus dem Zug gestiegen. Als sie laut Polizei offenbar in den Waggon zurückkehren wollte, schlossen sich die Türen und klemmten ihre Hand ein, sodass die Frau am Zug hängend mitgeschleift wurde.

Sie erlitt schwerste Verletzungen.

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Der für das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead eingesetzte Zug fuhr von Aalen (Baden-Württemberg) kommend in Richtung Donauwörth (Bayern).

Unklar sei, an welcher Haltestelle die Frau ausgestiegen ist, sagte ein Sprecher. In Bopfingen, drei Stopps vor Nördlingen, sei die Passagierin noch von einem Zugbegleiter gesehen worden.

An welcher der beiden folgenden Haltestellen - Trochtelfingen oder Pflaumloch - sie ausgestiegen sei, habe offenbar niemand beobachtet, so der Go-Ahead-Sprecher weiter. Insofern sei noch unklar, über wie viele Kilometer die Frau mitgeschleift wurde.

Schwerer Unfall mit Zug bei Nördlingen: Frau mit schwersten Verletzungen in Klinik geflogen

Über wie viele Kilometer die Frau (39) mitgeschleift wurde, ist unbekannt. (Symbolbild)
Über wie viele Kilometer die Frau (39) mitgeschleift wurde, ist unbekannt. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Kurz vor dem Hauptbahnhof Nördlingen habe ein Schaffner eine Hand innen an der Türe und daraufhin die Frau bemerkt. Nach der Notbremsung kam der Zug in Nördlingen noch vor dem Hauptbahnhof zum Stehen. Die Frau wurde in eine Klinik geflogen.

Go-Ahead stellt seit Dezember 2022 die Züge für das schwäbische Regionalnetz. Noch vor dem Start vergangenes Jahr kündigte das Unternehmen massive Zugausfälle an. Die Konkurrenz DB Regio und die Weser Ems Eisenbahn GmbH (WEE) halfen aus und stellten einen Teil der Züge.

Der Zug, mit dem die 39-Jährige unterwegs war, sei einer der WEE gewesen, hatte Go-Ahead nach dem Unfall erläutert.

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Dass die Zugtüren bei einem Halt auf beiden Seiten geöffnet werden können, sei bei diesen Zugtypen normal, sagte der Go-Ahead-Sprecher.

Titelfoto: Matthias Stark/Donau-Ries-Medien/dpa

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