"Julia" bringt den Tod: Dutzende sterben bei heftigem Sturm

Las Tejerias - Heftiger Regen und Überschwemmungen nach Sturm "Julia", der als Hurrikan in Nicaragua auf Land trifft, kosten in Süd- und Mittelamerika Dutzenden Menschen das Leben. Der Krisenstaat Venezuela ist besonders betroffen.

In Antiguo Cuscatlan (El Salvador) stürzte eine Mauer als Folge des Tropensturms ein.
In Antiguo Cuscatlan (El Salvador) stürzte eine Mauer als Folge des Tropensturms ein.  © AFP/Marvin Recinos

Nach Sturm "Julia" ist die Verwüstung groß. In Mittel- und Südamerika starben offiziellen Angaben zufolge insgesamt mindestens 59 Menschen als Folge von Unwetter und Überschwemmungen.

Die Zahl der Toten nach einem Erdrutsch in Venezuela ist auf mindestens 34 gestiegen.

Mehr als 60 weitere Menschen werden vermisst, wie der venezolanische Präsident Nicolás Maduro (59) bei einem Besuch in dem betroffenen Gebiet am Montag (Ortszeit) mitteilte. "Einen Erdrutsch solchen Ausmaßes haben wir in Venezuela seit vielen Jahren nicht erlebt."

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Das südamerikanische Land steckt ohnehin in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise.

Der autoritär regierende Maduro verschaffte sich nach offiziellen Angaben selbst einen Eindruck von der Lage in Las Tejerías im Bundesstaat Aragua. Er versprach, bis "zum letzten Geschäft und bis zum letzten Haus" wieder aufzubauen. Mehrere Hundert Wohnhäuser und Geschäfte wurden zerstört oder beschädigt.

Mitglieder der Armee laufen in Comasagua (El Salvador) durch den Sturm. Fünf von ihnen sterben am Ende.
Mitglieder der Armee laufen in Comasagua (El Salvador) durch den Sturm. Fünf von ihnen sterben am Ende.  © AFP/Marvin Recinos

Heftiger Regen infolge des Sturms "Julia", der als Hurrikan in Nicaragua am Wochenende auf Land getroffen war, hatten der venezolanischen Vize-Präsidentin Delcy Rodríguez (53) zufolge mehrere Flüsse zum Überlaufen gebracht.

Auf Bildern war zu sehen, dass Schlamm große Teile des Ortes bedeckte. Las Tejerías hat gut 50.000 Einwohner und liegt rund 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas an einer wichtigen Industrieachse Venezuelas.

Soldaten sterben bei Erdrutsch

Auf San Andres Island (Kolumbien) stand das Wasser auf den Straßen.
Auf San Andres Island (Kolumbien) stand das Wasser auf den Straßen.  © dpa/AP/Daniel Parra

In Mittelamerika verursachte der Tropensturm "Julia" Erdrutsche und Überschwemmungen mit mindestens 25 Toten. Nach Behördenangaben vom Montag kamen 13 Menschen in Guatemala und neun Menschen in El Salvador ums Leben. Fünf der neun Toten in El Salvador waren Soldaten, die durch den Einsturz einer Mauer bei einem Erdrutsch starben. Drei Menschen wurden Medienberichten zufolge in Honduras getötet.

Der Sturm habe sich aufgelöst, aber es werde weiter regnen, sagte Guatemalas Präsident Alejandro Giammatei (66).

Das US-Hurrikanzentrum hatte mitgeteilt, es bestehe weiterhin die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturmfluten und Schlammlawinen.

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Giammattei erklärte für 30 Tage den Notstand, um schnelle Hilfsmaßnahmen für die Opfer von "Julia" einleiten zu können.

Der Sturm hatte sich am Freitag über dem Karibischen Meer vor Kolumbien gebildet und war in der Nacht zum Sonntag als Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 von 5 an Nicaraguas Karibikküste auf Land getroffen.

Auch La Lima (Honduras) wurde schwer getroffen von dem Unwetter.
Auch La Lima (Honduras) wurde schwer getroffen von dem Unwetter.  © AFP/Wendell Escoto

Im Landesinneren verlor er an Kraft und zog am Montag mit Windgeschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Stunde Richtung Westen über Guatemala hinweg.

Titelfoto: AFP/Marvin Recinos

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