Eine Tote nach Explosion: Mehrfamilienhaus in Bochum stürzt komplett ein

Bochum - Bochum, Dienstagabend: Mit einem lauten Knall zerlegt es im Stadtteil Linden ein Mehrfamilienhaus. Zurück bleibt ein Trümmerhaufen. Für eine Frau kommt jede Hilfe zu spät.

Am Dienstagabend war das Mehrfamilienhaus im Bochumer Stadtteil Linden komplett eingestürzt.
Am Dienstagabend war das Mehrfamilienhaus im Bochumer Stadtteil Linden komplett eingestürzt.  © Markus Gayk/TNN/dpa

Retter fanden sie nach mehrstündiger Suche gegen 8.30 Uhr am nächsten Tag in den Trümmern. Bei der Leiche handle es sich vermutlich um die 61-jährige Hauseigentümerin, die vermisst worden war, sagte ein Polizeisprecher am frühen Mittwochmorgen. Genaueres sei erst klar, wenn die Tote geborgen und eindeutig identifiziert worden sei.

Das Mehrfamilienhaus auf der Keilstraße im Stadtteil Linden war am Dienstagabend wohl nach einer Explosion, die sich gegen 21.40 Uhr ereignet haben soll, komplett eingestürzt.

Fotos zeigten das Ausmaß der Zerstörung: Dort, wo das zweieinhalbstöckige Gebäude stand, war nach dem Unglück nur noch ein Trümmerhaufen zu sehen. Die Straße war mit Steinen übersät. Zahlreiche Nachbarn riefen kurze Zeit später den Notruf und meldeten einen lauten Knall.

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Von der Besitzerin abgesehen wohnten laut Polizei in dem Haus zwei weitere Menschen. Einer von ihnen habe sich selbst aus den Trümmern befreien können und sei leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Dritte sei nicht zu Hause gewesen.

Bergung und Aufräumarbeiten könnten noch eine Weile andauern

Insgesamt waren am Dienstagabend 160 Einsatzkräfte vor Ort.
Insgesamt waren am Dienstagabend 160 Einsatzkräfte vor Ort.  © Markus Gayk/TNN/dpa

Weitere Menschen werden unter den Trümmern nicht mehr vermutet, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Simon Heußen am Mittwochmorgen.

Rettungshunde hätten an mehreren Stellen angeschlagen. Diese Orte seien ergebnislos kontrolliert worden.

Die Bergung der Leiche und die Aufräumarbeiten dauerten am Mittwoch bis etwa 10.30 Uhr.

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Feuerwehr, Rettungsdienst, Rettungshundestaffeln und Technisches Hilfswerk (THW) waren mit 160 Einsatzkräften etwa 12 Stunden an der Unglücksstelle.

Möglicher Gasaustritt könnte Ursache für Explosion sein

Bisher ist die Ursache für die Explosion noch unklar. Man gehe jedoch von einem Gasautritt aus.
Bisher ist die Ursache für die Explosion noch unklar. Man gehe jedoch von einem Gasautritt aus.  © Markus Gayk/TNN/dpa

Die Ursache für die mutmaßliche Explosion war zunächst unklar. Das Gebäude habe nach Aussagen der Stadtwerke keinen Gasanschluss gehabt, sagte Heußen.

Nichtsdestotrotz seien im Kanal und in nahen Gebäuden Gas gemessen worden. Man gehe daher davon aus, dass es dort zu einem Gasaustritt gekommen sei.

Heußen hatte die Lage zuvor in einem Video auf Twitter als dramatisch beschrieben.

Für die Rettungskräfte gab es demnach zwei Gefahren: Zum einen seien die Trümmer sehr instabil gewesen, es habe weitere Einsturzgefahr bestanden. Daher habe man die Einsatzstelle zunächst nicht betreten können. Zudem sei auch während des Einsatzes noch Gas nachweisbar gewesen.

Die Stadtwerke waren daher mit Baggern vor Ort, um die Schieber der Gasleitungen in den Straßen zu schließen.

Originalmeldung vom 11. Januar um 6.15 Uhr, aktualisiert am 11. Januar um 11.57 Uhr.

Titelfoto: Markus Gayk/TNN/dpa

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