22 Tote in Kneipe: Polizei steht vor einem Rätsel
East London (Südafrika) - Unter mysteriösen Umständen sind am vergangenen Wochenende mindestens 22 junge Menschen in einer Bar in der südafrikanischen Stadt East London ums Leben gekommen.

Die Jugendlichen wurden am vergangenen Sonntagmorgen leblos in der Enyobeni-Taverne im Scenery Park in East London aufgefunden.
Die Lokalzeitung "DispatchLive" berichtete: "Die Leichen liegen auf Tischen, Stühlen und auf dem Boden, ohne offensichtliche Anzeichen von Verletzungen."
Behörden sprachen zunächst von 17 Leichen, erhöhten diese Zahl wenig später aber auf 22. Einige der Teenager seien noch im Krankenhaus verstorben, so Weziwe Tikana-Gxothiwe (54), Leiterin des Sicherheitsdienstes der Provinzregierung in einem Beitrag des lokalen Fernsehens.
Die Todesursache sei den Beamten jedoch zunächst ein Rätsel, da keinerlei Verletzungen an den Leichen gefunden wurden.

"Keine sichtbaren offenen Wunden": Massenpanik wird ausgeschlossen

Eine Massenpanik wird durch Behördenvertreter der Provinz Ostkap ausgeschlossen.
Unathi Binqose, Journalist der Nachrichtenagentur AFP, erklärt, dass es "schwer zu glauben [sei], dass es sich um eine Massenpanik handelt, da es keine sichtbaren offenen Wunden bei den Toten gibt."
Fest stehe jedoch, dass die kleine Taverne an dem Abend deutlich mehr Besucher beherbergte, als eigentlich erlaubt.
Laut Behörden wurde eine forensische Untersuchung eingeleitet, um der genauen Ursache auf die Spur zu kommen.
In Online-Netzwerken wird über eine mögliche Gasvergiftung oder eine andere Form der Vergiftung spekuliert.

"Diese Tragödie ist umso schwerwiegender, als sie sich während des Monats der Jugend ereignet hat - einer Zeit, in der wir junge Menschen feiern, uns für bessere sozioökonomische Bedingungen für die Jugend unseres Landes einsetzen und diese fördern", so Präsident Cyril Ramaphosa (69) über das Unglück.
Titelfoto: STR/AFP