Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen: Darauf richten die Ermittler nun den Fokus

Garmisch-Partenkirchen - Bei den Ermittlungen zur Ursache des tödlichen Zugunglücks von Garmisch-Partenkirchen rücken die Schienen und Fahrgestelle ins Zentrum der Ermittlungen.

Polizeibeamte untersuchen den Gleisbereich der verunglückten Regionalbahn. Tage nach dem schweren Zugunglück mit fünf Toten ist die Ursache immer noch unklar.
Polizeibeamte untersuchen den Gleisbereich der verunglückten Regionalbahn. Tage nach dem schweren Zugunglück mit fünf Toten ist die Ursache immer noch unklar.  © Uwe Lein/dpa

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (65, CSU) sagte am Montag dem Bayerischen Rundfunk, die Unfallursache werde "mit dem Schwerpunkt in Richtung technische Defekte gesucht".

Fahrgestelle von Waggons seien bereits sichergestellt worden, "und es wird im Moment auch überlegt, inwieweit einzelne Schienen oder Schwellen sichergestellt werden müssen. Auf jeden Fall werden die im Moment peinlichst genau untersucht und vermessen", sagte der Minister.

Nach einem Bericht der Zeitung Die Welt plante die Deutsche Bahn auf der Unglücksstrecke in Kürze Sanierungsarbeiten an den Gleisen. Demnach sollten vom 25. Juni bis 9. Juli zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen eine nächtliche Gleislageberichtigung und Schienenerneuerungen stattfinden.

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Die Deutsche Bahn habe auf Fragen der Zeitung dazu mitgeteilt, aufgrund der laufenden Ermittlungen könne sie sich hierzu derzeit nicht äußern.

Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am Freitag kurz nach der Abfahrt plötzlich entgleist. Vier Frauen und ein 14-Jähriger kamen ums Leben, eine Person schwebte noch in Lebensgefahr. Über 40 weitere Menschen wurden bei dem Unglück verletzt.

Ein Fehler des Fahrpersonals ist laut Herrmann im Moment nicht ersichtlich. Aber es werde immer noch in alle Richtungen ermittelt.

Der letzte umgestürzte Waggon wurde am Montag von Kränen geborgen und für den Abtransport zerlegt. Die Kirchen hatten für den Abend zu einem ökumenischen Gebet in die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Garmisch-Partenkirchen eingeladen.

Titelfoto: Uwe Lein/dpa

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