Geflügelpest bricht in Sachsen aus: Was bedeutet das für die Bauern?

Bautzen - Geflügelpest-Alarm im Landkreis Bautzen: Erstmals in diesem Winter ist das Virus bei einem Hausgeflügelbestand ausgebrochen, teilt das Sächsische Sozialministerium mit. Auch in Dresden hat sich nachweislich ein Haushuhn infiziert und starb.

Männer in Schutzanzügen an der Desinfektionsfläche vor einer Gänsezucht in Mutzschen (bei Grimma): Hier wurde im Dezember 2020 ein erster Fall von Geflügelpest bestätigt.
Männer in Schutzanzügen an der Desinfektionsfläche vor einer Gänsezucht in Mutzschen (bei Grimma): Hier wurde im Dezember 2020 ein erster Fall von Geflügelpest bestätigt.  © dpa/Peter Endig

Bei einem privaten Geflügelhalter im Wachauer Ortsteil Seifersdorf (bei Ottendorf-Okrilla) waren in kurzer Zeit mehrere Hühner verendet.

Proben des Kleinstbestandes wurden von Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts analysiert. "Dabei ist das Virus der hochinfektiösen Geflügelpest vom Stamm H5N1 nachgewiesen worden", sagt Frances Lein (34), Sprecherin im Landratsamt Bautzen. "Der Betrieb mit acht Hühnern wurde beräumt, gereinigt und desinfiziert."

Zum Schutz vor weiterer Verbreitung wurden im Radius von bis zu zehn Kilometern um den Betrieb Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet, die sich über die Landkreise Bautzen, Meißen sowie die Stadt Dresden erstrecken.

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In diesem Bereich werden alle Geflügelbestände systematisch untersucht - auch ein größerer Betrieb mit 200 Legehennen sowie 90 Kleinsthalter. Geflügelhalter müssen besondere Hygienevorschriften beachten, dürfen keine Geflügelerzeugnisse verkaufen.

Lein: "Die Schutzmaßnahmen gelten 30 Tage, wenn keine weiteren Fälle entdeckt werden."

Im vergangenen Jahr gab es bereits eine Stallpflicht

Geflügelpest-Alarm in Sachsen: Der innere Sperrbezirk betrifft Ottendorf-Okrilla, Laußnitz, Großnaundorf, Lichtenberg, Großröhrsdorf, Arnsdorf, Pulsnitz, Großhartau, Radeberg und Wachau.
Geflügelpest-Alarm in Sachsen: Der innere Sperrbezirk betrifft Ottendorf-Okrilla, Laußnitz, Großnaundorf, Lichtenberg, Großröhrsdorf, Arnsdorf, Pulsnitz, Großhartau, Radeberg und Wachau.  © IMAGO/Countrypixel

Seit Anfang Februar wurden in Sachsen auch im Wildbestand 18 bestätigte H5N1-Fälle registriert. In Dresden wurde zudem ein infiziertes Haushuhn tot aufgefunden. "Zuletzt wurde im vergangenen Jahr ein massives Infektionsgeschehen bei Wildvögeln verzeichnet.

Dies führte zur Anordnung der Stallpflicht für den Teil des Landkreises nördlich der Autobahn A 4, die erst Ende April 2021 wieder aufgehoben werden konnte. Hausgeflügelbestände waren nicht betroffen", sagt Lein.

Zuvor trat das Virus im Frühjahr 2017 bei Vögeln in Tiergehegen im Norden des Landkreises Bautzen auf, die getötet werden mussten. Für Menschen ist das Geflügelpest-Virus übrigens ungefährlich.

Titelfoto: dpa/Peter Endig

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